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Special - Jahresrückblick 2007 : Das Spielejahr im Schnelldurchlauf

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In den Kinos ist es eigentlich schon lange üblich: Anstatt alle neuen Filmkracher im Winter zu veröffentlichen, bringt man lieber den einen oder anderen Blockbuster bereits im Sommer in die Kinos. Was in der Filmbranche gut funktioniert, läuft im Videospielebereich nach wie vor mehr schlecht als recht. Trotzdem war es einmal mehr vor allem Take 2, die es nach 2006 (’Prey’) erneut mit hitverdächtiger Actionkost in den heißen Monaten versuchten. Umso schöner, dass das Konzept diesmal aufging und gleich zwei Titel zu Kassenschlagern wurden. Den Anfang machte zunächst der düstere Comic-Thriller ’The Darkness’ auf X360 und PS3. Der Shooter punktete zwar weniger durch das Shootout-Gameplay, das Storytelling, das Szenario und die Grafik waren aber über alle Zweifel erhaben. Das vielleicht beste Spiel des Jahres folgte wenige Wochen später: Das lang erwartete ’Bioshock’ kam, sah und siegte: Der Mix aus Shooter, Rollenspiel, Gesellschaftssatire und Sci-Fi-Thriller begeisterte Fachpresse und Spieler gleichermaßen. So überraschte es dann auch nicht, dass 2K und ’Bioshock’ mit Lob, Test-Awards und sonstigen Auszeichnungen überhäuft wurden.

Zum Beispiel auf der Games Convention: Unter anderem von Gameswelt gewählt, erhielt ’Bioshock’ gleich vier oMeGA-Awards auf der Leipziger Messe. Das große Spiele-Event zog auch in diesem Jahr tausende Spieler in den Osten Deutschlands. Die Hersteller präsentierten erneut der Öffentlichkeit aktuelle Spiele und kommende Hits, wobei allerdings viele zukünftige Titel nur die Fachpresse im Business-Bereich zu sehen bekam. Gameswelt berichtete mit einem großen Team live von der Games Convention 2007 und hatte diesmal gar ein professionelles TV-Team im Schlepptau. Die Auswirkungen auf die deutsche Messe durch den Wegfall der E3 waren allerdings noch nicht wirklich zu spüren. Man darf gespannt sein, wie sich die GC in den kommenden Jahren weiter entwickeln wird.

Konsolenkrieg und Publisher-Tänze im Herbst

So viel versprechend der Sommer begonnen hatte, so stark verlief dann auch die Hauptsaison des Videospieljahrs, also der Herbst und der Winter 2007. Den Anfang machte Sony, die mit ihrer PlayStation 3 einen verkaufsschwachen Sommer hinter sich hatten und bereits Sommer-Spielebundles anboten. Nun sollten endlich die großen Exklusivhits erscheinen – in kurzem Abstand kamen PS3-Besitzer in den Genuss von ’Heavenly Sword’, ’Warhawk’, ’Lair’, ’Ratchet & Clank: Tools of Destruction’ und ’Uncharted: Drakes Schicksal’. Der ganz große Blockbuster war zwar nicht darunter und mit ’Lair’ flog Factor5 gar übel auf die Nase, die meisten dieser PS3-Titel waren aber sowohl spielerisch als auch technisch überzeugend. Gerade ’Uncharted’ und ’Ratchet’ sind durchaus Gründe, sich eine PS3 zuzulegen, zumal die Konsole im Herbst in einer neuen Fassung ohne PS2-Kompatibilität und mit kleinerer Festplatte herauskam. Dank niedrigem Preis zogen die PS3-Verkäufe deutlich an. Microsoft konterte mit HDMI-Versionen seiner Xbox 360 inklusive Elite-Edition mit größerer Festplatte und Arcade-Fassung zum Sparpreis. Zugleich gestand Microsoft endlich ein, dass die Xbox 360 eine deutlich zu hohe Ausfallrate hat und verlängerte immerhin die Garantiezeit. Nur Nintendo konnte sich angesichts anhaltend hervorragender Wii-Verkaufszahlen zurücklehnen.

Aber auch sonst war in den Chefetagen der Videospiel-Hersteller einiges los: Bizarre Creations (’Project Gotham Racing’) wurde von Activision gekauft, Electronic Arts schluckte derweil die Rollenspielexperten BioWare (’Star Wars Knights of the Old Republic’) und das fleißige Studio Pandemic (’Mercenaries’, ’Destroy All Humans!’). Für Aufsehen sorgte darüber hinaus die Ankündigung, dass die ’Halo’-Truppe Bungie sich von Microsoft löst und selbstständigeren Zeiten entgegenblickt. Atari dagegen zog sich zumindest in den USA aus der Tätigkeit eines Spieleherstellers zurück und wird zukünftig nur noch Games anderer Studios in den Handel bringen. Die größte Bombe folgte im November: Durch komplizierte Aktienschiebereien "fusionierten" Vivendi Games inklusive Blizzard und Activision zum nun größten Spielepublisher, der sogar EA überflügelt – starken Marken wie ’World of WarCraft’, ’Call of Duty’, ’Guitar Hero’ und ’Shrek’ sei Dank.

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