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Test - Spider-Man: Web of Shadows : Der Spinner schlägt wieder zu

  • PC
  • PS3
  • X360
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Während New York einmal mehr im Chaos versinkt, darf sich Spider-Man seiner „großen Verantwortung" bewusst werden. Ähnlich den Bioware-Rollenspielen setzt die neueste Episode von Spider-Man auf moralische Entscheidung während der Handlung der Hauptmissionen. An Schlüsselstellen dürft ihr entscheiden, ob ihr als strahlender Held New York rettet oder aus Rachsucht alles zu Klump schlagt. Dies hört sich dabei anfangs interessanter an, als es im eigentlichen Spiel ist. Das Ende der Handlung bleibt in beiden Varianten nahezu gleich. Ihr stellt euch dem neuen Übel der Stadt, den Symbionten.

Die eigentliche Handlung von Web of Shadows ist dabei das Glanzlicht des Spiels. Während ihr euch als Spider-Man durch New Yorks Schluchten schwingt, infizieren seltsame Wesen, die sich selbst Symbionten nennen, die Stadt. New York wird immer mehr von schwarzen Spinnweben überzogen und die Bevölkerung steht euch immer feindseliger gegenüber. Schade nur, dass die durchaus gelungene Atmosphäre in den Zwischensequenzen durch die wirklich grauenvolle deutsche Synchronisation zunichte gemacht wird. Glücklicherweise befindet sich auch die englische Tonspur auf dem Datenträger, sodass auf Wunsch gewechselt werden kann.

Willst du Schläge, oder was?

Spielerisch orientiert sich Web of Shadows am Vorgänger Spider-Man 3. Ihr verbringt also den Großteil eurer Zeit mit durchaus gelungenen Kämpfen gegen überaus dumme KI-Gegner. Dank der intuitiven Steuerung macht das Verdreschen der tumben Widersacher zunächst sogar Spaß. Leider vermisst man jedoch recht schnell die Abwechslung. Egal, ob ihr der Haupthandlung folgt oder Nebenmissionen absolviert, Ziel eurer Aufgaben ist stets das Ausschalten einer bestimmten Anzahl an Gegnern. Die Motivation geht somit rapide in den Keller.

Spider-Man: Web of Shadows - Rhino Vignette Trailer
Frische bewegte Einblicke in Spider-Man: Web of Shadows.

Zumal das Spiel mit allerlei technischen Problemen zu kämpfen hat. Dass Gegner in eurer Gegenwart regungslos dastehen, ist noch amüsant, dass die Kamera jedoch ebenfalls träge in eine Richtung zeigt, ist nicht nur bei den schwierigeren Endkämpfen ein Problem. Zudem finden sich immer wieder Programmfehler. Gegner verschwinden ohne euer Zutun, Passanten in Fahrzeugen wechseln im Sekundentakt das Aussehen oder ihr prallt gegen unsichtbare Ampeln. Technisch scheint sich das Spiel teils noch im Vorabstadium zu befinden.

Da verwundert es dann auch nicht, dass die Grafik bestenfalls durchschnittlich ist. Das frei begehbare New York begeistert zwar mit allerlei bekannten Elementen, vom Times Square bis hin zur Brooklyn Bridge, dafür mangelt es dem virtuellen Abziehbild des Big Apple an Details. Texturen sind selbst aus der Ferne arg niedrig auflösend, Objekte bauen sich viel zu spät auf und die Bewohner von New York besitzen die Bewegungslust von Greisen. Hinzu kommen noch heftige Ruckler, wenn gegen Ende das Gegneraufkommen zunimmt und besonders viel auf dem Bildschirm los ist. Immerhin passt die akustische Seite des Spiels größtenteils: Mit Ausnahme der enttäuschenden Sprachausgabe werdet ihr mit wuchtigen Soundeffekten und einem schönen Soundtrack gnädig gestimmt.

Fazit

von Sven Mittag
Activision sollte sich langsam von dem Glauben trennen, jedes Jahr ein neues Spider-Man-Abenteuer auf den Markt werfen zu müssen. Web of Shadows bietet zwar die gewohnten Stärken der Serie, kämpft aber auch mit den alten Schwächen. Die Kamera ist eine absolute Zumutung, das Gameplay bleibt gut zehn Stunden gleich und technisch ist der Titel auf dem Niveau von 2005. Wer ein echter Spider-Man-Fan ist, kann gerne mal einen Blick riskieren. Immerhin begeistert die Geschichte. Wer nicht gerade Peter-Parker-Bettwäsche besitzt, wird mit dem Spiel wenig anfangen können.

Überblick

Pro

  • spaßiges Kampfsystem
  • Spider-Man-Charme
  • recht interessante Handlung

Contra

  • technisch enttäuschend
  • sehr abwechslungsarm
  • störrische Kamera
  • unzählige Programmfehler

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