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Special - Verspielter Sommer 2008 – Dl-Games auf X360, PS3 und Wii - Teil 2 : Download-Spielen auf den Zahn gefühlt

  • PS3
  • X360
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Wolf of the Battlefield: Commando 3 (Xbox 360, PlayStation 3)

Comic-Rambo mit Durchhängern
Genre: Third-Person-Shooter / Arcade
Spieleranzahl: 1-3
Entwickler: Backbone Entertainment
Publisher: Capcom
Kosten: 800 MS-Punkte (X360), 9.60 Euro (PS3)
Kostenlose Demo: Ja

Weshalb geben die Rüstungsnationen dieser Welt eigentlich abstrus hohe Milliardenbeträge für ihre Armeen aus? Schon John Rambo hat doch bewiesen, dass eine Hose, ein Bandana, ein Munitionsgurt und die Eloquenz eines Neandertalers locker reichen, um ganze Heerestruppen im Alleingang auszuschalten. Genau das zeigt sich auch in 'Commando 3'. Das in Comic-Grafik gehaltene Shoot'em-up knüpft an legendäre Ballerorgien à la 'Mercs' und natürlich 'Commando' an. Ein Rambo-Trio wird nach einem Verrat aus dem Gefängnis befreit und muss sich einer Armee stellen. Das Ziel: einen Diktator zu stoppen, der mit Atomwaffen droht. So originell wie die Story ist auch der Spielablauf. Ihr spaziert aus einer isometrischen Third-Person-Ansicht durch fünf in alle Richtungen scrollende Levels und ballert unzählige Feinde ab. Hin und wieder hüpft ihr in ein Fahrzeug, macht es euch im Sitz einer stationären Kanone gemütlich, schippert per Floß umher oder nehmt auf Helikopterplattformen Platz.

Nicht denken, sondern Ballern ist die Devise von 'Wolf of the Battlefield'. Irgendwelche Finessen solltet ihr nicht erwarten. Ihr sammelt fleißig Punktemedaillen und Extrawaffen auf. Für Letztere habt ihr unendlich Munition, allerdings eignen sich Flammenwerfer, Lasergun, Raketenwerfer und so weiter nicht in jeder Situation. Gesteuert wird wie in 'Rocketmen' und vielen anderen Download-Shootern mittels der beiden Analog-Sticks. Nach dem viel versprechenden ersten Level folgt leider die Ernüchterung: Es mangelt deutlich an Abwechslung, welche die eigentlich spaßige Action auflockern würde. Nicht einmal das viel zu simple Punktekombosystem sorgt für Spieltiefe. Ebenfalls enttäuschend sind die Endgegner. Am unterhaltsamsten ist der Koop-Modus für bis zu drei Spieler gleichzeitig. Allerdings geht die Framerate dann noch häufiger in die Knie, als sie das schon im Solomodus tut.

Leider ist das Spiel recht kurz: Ihr seht bloß deshalb nicht alle fünf Levels innerhalb von 60 Minuten, weil ihr zuvor wohl ins Gras beißen werdet und wieder von vorn beginnen müsst. Die Grafik von 'Commando 3' ist insgesamt dank toller Texturen und schöner Spezialeffekte sehr ansprechend, schwankt qualitativ jedoch stark je nach Spielabschnitt. Insgesamt lässt Backbone viele gute Ansätze ungenutzt - darüber tröstet auch die Beta-Multiplayer-Demo von 'Street Fighter 2 HD' als Bonus nicht hinweg.

Wertung: Befriedigend

Penny Arcade Adventures: On the Rain-Slick Precipice of Darkness - Episode One (PC, PlayStation 3, Xbox 360)

Rollenspiel zu den kultigen Videospielcomics
Genre: Rollenspiel
Spieleranzahl: 1
Entwickler: Hothead Games
Publisher: Penny Arcade
Kosten: 1600 MS-Punkte (X360), 19.99 $ (PC)
Kostenlose Demo: Ja (X360)

Wer kennt sie nicht, die beiden stets zu abstrusen Diskussionen rund um aktuelle Videospielthemen aufgelegten Comic-Teenies Tycho Brahe und John Gabe? Die zwei Großmäuler sind die Hauptfiguren in den berühmten Webcomics der Kultsite Penny-Arcade.com. Böse Zungen behaupten ja, den Witz der Comicstrips versteht man erst, wenn man den jeweils ellenlangen Kommentar des Autors dazu liest. Eigentlich also passend, dass das erste eigene Videospiel von Penny Arcade ein waschechtes Rollenspiel ist. Natürlich mit dem entsprechenden Stempel der Webcomics. Entsprechend abstrus, verrückt, ironisch und vor allem herrlich witzig geht es zur Sache. In einem kruden Mix aus alten Sci-Fi-Trashfilmen und Film-Noir-Streifen begleitet man Gabe und Tycho, um einem mächtigen Bösen auf die Schliche zu kommen. Die erste Episode konzentriert sich auf die Verfolgung eines zerstörerischen Riesenroboters. Richtig gelesen, 'Penny Arcade Adventures: On the Rain-Slick Precipice of Darkness' erscheint Stück für Stück in Episoden. Diesbezüglich ist der Titel nicht gerade ein Schnäppchen. Ihr seid zwar etwa acht Stunden beschäftigt, wenn ihr die Haupt- und Nebenquests der ersten Episode erledigen wollt, lange ist das aber für den Preis und für ein RPG nicht.

Der besondere Charme liegt ganz deutlich im Wortwitz, der satirischen Story, der ungewöhnlichen Aufmachung (mit 2D-Comic-Zwischensequenzen und 3D-Szenarios), den schrägen Seitenhieben auf bekannte Games und dem Kult rund um die Comics. Spielerisch gibt sich das RPG dagegen weniger innovativ: Die Entwickler haben sich ganz frech bei den 'Mario'-Rollenspielen bedient. Das einsteigerfreundliche Epos bietet demnach zu erkundende Spielabschnitte voller versteckter Items und witziger Dialoge. Kommt es zum Kampf, läuft dieser rundenbasiert ab. Wer im richtigen Moment einen Button drückt, kann feindliche Attacken abblocken, außerdem sind Spezialangriffe in Minispielmanier gehalten.

Gerade in puncto Kämpfe raucht das Download-Spiel so manches RPG-Großprojekt in der Pfeife. Insgesamt eignet sich das 'Penny Arcade'-Spiel sowohl für RPG-Kenner als auch für Neueinsteiger. Letztere werden sich auch nicht daran stören, dass das Abenteuer sehr geradlinig verläuft und dass das Episodensystem für ein Rollenspiel keine so optimale Form darstellt. Audiovisuell ist 'Penny Arcade' eines der stimmigsten Spiele der Download-Games-Zunft. Vor allem der Sound ist richtig gelungen. Zu guter Letzt: Wer nun 'Episode One' auf der PS3 sucht und nicht findet: Auf dem PSN erscheint das Rollenspiel erst im Herbst 2008.

Wertung: Sehr gut

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