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Test - Remnant II : Test: Souls-like-Shooter für hartgesottene Koop-Freunde

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In den letzten Jahren bekamen wir Souls-likes in nahezu allen Farben und Formen vorgesetzt. Doch egal ob Fantasy, Science-Fiction oder halbwegs realistische Szenarios, es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu geben: Fokus auf Nahkampf ist Pflicht. Immer wieder taten sich tollkühne Kontrahenten auf und versuchten, Schusswaffen als Hauptmittel zum Zweck zu etablieren. Erfolgreich fiel aber kein Anlauf so recht aus, bis 2019 der knüppelharte Third-Person-Shooter Remnant: From the Ashes erschien. Jetzt lädt der Nachfolger durch und verbessert seinen Vorgänger in fast jedem Punkt.

Wie schon der Vorgänger setzt auch Remnant II auf zufallsgenerierte Umgebungen. Im Kern erkundet jeder Spieler dieselben fünf Gebiete, in welcher Reihenfolge würfelt das Programm aber für euch aus. Auch die Zusammensetzung der Gebiete variiert von Kampagne zu Kampagne und selbst Gegner und Bosse fallen nicht immer gleich aus. Bereits im ersten Teil funktionierte dieses System überraschend gut, Gunfire Games scheinen ihre Mechaniken aber noch einmal überarbeitet zu haben.

Remnant II kitzelt euren Entdeckerdrang durch diverse Dungeons, clever verzweigte Gebiete und fast schon knifflige Puzzles. Erfahrene Erkunder zucken vielleicht Yharnam-verwöhnt nur müde mit den Schultern, die Zufallsgenerierung erlaubt aber nahezu unbegrenzte Wiederholungen der Kampagne. Da kann ich persönlich auch mal auf Welten mit Penrose-Treppen-Effekt verzichten.

Ein kleines Ärgernis entdeckte ich dann aber doch: Bei den Rätseln führt stets ein und dieselbe Antwort zum Ziel. In Losomn beispielsweise öffne ich eine Kuckucksuhr, indem ich die korrekte Zeit vom großen Kirchturm übertrage. Eine simple Anpassung an dieser Stelle hätte für noch etwas mehr Abwechslung gesorgt. Aber wie gesagt, Meckern auf hohem Niveau.

Klassischer Shooter-Spaß

In vielerlei Hinsicht lehnt sich Remnant II an typische Souls-like-Mechaniken an. Sterbt ihr, setzt euch das Spiel an einen Checkpoint zurück. Rastet ihr an selbigen, füllen sich eure Heiltränke und Munition auf, dafür kehren auch alle Standard-Gegner zurück in die Gebiete. Zumindest verliert ihr keine Lebenspunkte, denn im Gegensatz zu Dark Souls und anderen Genre-Vetretern steht der Grind nach Erfahrungspunkten weitaus weniger auf der Agenda. Ihr steigt zwar im Level auf und schaltet so nach und nach mehr Skills eures Archetyps frei, diese Funktionen stehen aber klar im Hintergrund.

Stattdessen zählt euer Geschick am Abzug. Das Arsenal reicht von Pistolen über Repetiergewehre und Schrotflinten bis hin zu automatischen Knüften. Für mich fühlen sich alle Schießprügel angemessen präzise an und es steckt auch ordentlich Wucht hinter den Projektilen. Ihr wertet sie durch Mods weiter auf, die sich durch Treffer aufladen. Beispielsweise feuert ihr heilende Kugeln ab oder hetzt Gegnern blutrünstige Maden auf den Pelz. Dazu gesellen sich passive Boni, die Magazine automatisch nachladen oder euch mit nützlichen Buffs versorgen. Euer Relikt, quasi das Pendant zum Estus-Flakon, dürft ihr wahlweise auch durch andere Versionen austauschen. Dann heilt es beispielsweise nur langsam über Zeit, versorgt euch dafür aber mit nützlichen Buffs.

Ihr merkt schon, Remnant II bietet jede Menge Möglichkeiten zur Anpassung. Überall in der Welt verteilt findet ihr Ressourcen wie Altmetall und andere Verbrauchsgegenstände, die ihr in Station 13 für Verbesserungen ausgebt. In der Hauptwelt erwerbt ihr neue Waffen und Rüstungen, motzt eure liebsten Schießeisen auf und wertet sogar eure Mods auf. Bei Gesprächen mit den NPCs erfahrt ihr zudem mehr über die Welt und Lore des Spiels.

Wobei die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu versteckt ausfällt. Nur wenn ihr optionale Konversationen führt, herumliegende Dokumente lest und jeden noch so kleinen Winkel erkundet, erschließt sich euch die Story rund um die von der Saat geplagten Welt einigermaßen. Das mag Souls-Veteranen nicht stören, letztlich war mir Remnant II in diesem Bereich aber insgesamt zu platt.

Dafür gibt sich das Spiel bei den Biomen absolut keine Blöße. Egal ob in der Science-Fiction-Welt N'erud, dem Elfenreich Losomn, den Ruinen von Yaesha oder auf der zerstörten Erde, alle Gebiete unterscheiden sich optisch deutlich voneinander und trumpfen mit einzigartigen Gegnertypen auf. Dazu fällt Remnant II deutlich hübscher als sein Vorgänger aus und ruft bisweilen Erinnerungen an Titel wie Bloodborne oder Warframe auf – zumindest auf optischer Seite.

Ohne Skill kein Kill

Wie schon der Vorgänger fällt auch Remnant II nicht gerade leicht aus. Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad erlebte ich zwar keine übermäßig großen Probleme, kleinere Unachtsamkeiten bestraft das Spiel aber gnadenlos. Es gilt, im richtigen Moment zu schießen, auszuweichen und die drei Heil-Ladungen gezielt einzusetzen.

Allerdings übernimmt Remnant II auch ein sehr unschönes Element des Vorgängers. Bei den Bossen zeigen sich urplötzlich massive Spitzen im Schwierigkeitsgrad. Hier ähnelt der Shooter regelrecht einem klassischen Bullet-Hell-Titel. Seid ihr nicht durchgehend auf Zack, ist der Tod euch sicher.

Dabei trumpfen die Obermotze aber durchaus mit coolen Ideen und Gimmicks auf. Mal müsst ihr euch durch ein Labyrinth bewegen und dabei leuchtende Stellen auf herumrollenden Würfeln abschießen, um nicht von ihnen zermantscht zu werden. Das kleine Insekt Ahne hingegen versteckt sich in großen herumfliegenden Maden, die ihr zunächst zerstören müsst, bevor ihr den winzigen Parasiten in die ewigen Jagdgründe schickt.

Archetypen & Koop

Die Archetypen, so nennt Remnant II seine Klassen, kommen in fünf Variationen daher. Den Helfer begleitet ein Hund, der Feinden die Hölle heiß macht. Jäger hingegen greifen wenig überraschend aus der Ferne an, während der Doktor Teamkameraden heilt. Beim Draufgänger hingegen handelt es sich um einen brachialen Wüterich, der vor allem auf kurze Distanzen effektiv ist. Meine Entscheidung fiel auf den Revolverhelden, den es als Vorbesteller-Bonus gab, der aber auch im Spielverlauf erlangt werden kann. Dieser bringt starke Deadeye-Skills mit sich und funktioniert am besten auf größere Distanzen.

Remnant II - Überleben in der Apokylapse - Video gewährt Spielüberblick

Kurz vor dem Release gewährt euch der neue Trailer zu Remnant II einen generellen Überblick über das Spiel sowie das Überleben in der Apokalypse.

Besonders cool fand ich die Möglichkeit, einen sekundären Archetypen auszurüsten. Freilich dürft ihr nicht all deren Skills nutzen, aber beispielsweise hilft es Solisten ungemein, wenn sie sich selbst als nebenberuflicher Doktor einen Heilkreis auf dem Boden platzieren. Allerdings verrät euch das Spiel nicht, wie ihr genau eine zweite Profession angehen dürft. Dafür gilt es nämlich, bestimmte Items in Station 13 zu kaufen und diese bei Wallace in Archetypen-Emble umwandeln zu lassen. Muss man erst wissen!

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Natürlich sorgt auch Remnant II im Koop für die meiste Freude. Bis zu drei Leute dürfen sich zusammenschließen, in meinen Online-Testrunden lief das alles sehr sauber. Loot teilen sich die Kameraden untereinander auf, mit einer Ausnahme: Munition. Bei den Kugeln müsst ihr euch gut absprechen, sonst stehen eure Freunde plötzlich mit heruntergelassener Hose da und vermögen nicht, sich zu wehren. Allerdings skalieren die Feinde im Koop relativ zahm, große Probleme sollten euch maximal die Bosse machen. Denn die sind auch im Multiplayer zu stark geraten.

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