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Test - R: Racing : R: Racing

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
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Psycho-Druck im Rennen
Doch kommen wir zu dem eigentlichen Renngeschehen. Insgesamt 14 Strecken warten auf euch, wobei einige simple Rennovale darstellen, andere Rallye-artige Passagen bieten und wieder andere an klassische Formel 1- oder DTM-Kurse erinnern. Die eine oder andere tatsächlich existierende Strecke hat es ebenfalls ins Spiel geschafft – Highlight ist natürlich die berühmte Strecke von Monaco. Obwohl das Spiel ganz klar eine Simulation sein will, ist die Fahrphysik leider nicht sonderlich anspruchsvoll und realistisch ausgefallen. Die Steuerung erinnert etwas an 'Ridge Racer', ist aber ziemlich hakelig geraten. Außerdem unterscheiden sich die diversen Karossen nur wenig im Handling. Immerhin haben Rennneulinge keine Probleme – dank der optionalen Bremshilfe kommt man meist auch mit Bleifuss durch enge Schikanen. Man sollte sich auf diese etwas undurchsichtige Hilfe aber nicht verlassen.

Besser gefallen als die Fahrphysik kann das Verhalten der CPU-Konkurrenten. Diese fahren meist selbstsicher über die Strecke, kommt ihr ihnen aber zu nahe oder fahrt in ihrem Windschatten, kommt das originelle Psycho-Druck-Feature ins Spiel. Langsam aber stetig füllt sich eine Energieleiste beim Gegner, wenn ihr im auf die Pelle rückt. Ist die Anzeige voll, macht der Rennkollege schneller Fehler, fährt deutlich ungenauer oder besucht sogar unfreiwillig den Bereich abseits der Rennpiste. Das war's dann aber leider auch schon an gelungenen Rennfeatures. Den Rest hat man schon in zahlreichen anderen Spielen gesehen – und dort nicht selten besser. 'R: Racing' macht seine Sache zwar nicht schlecht, aber bleibt in fast allen Belangen im Mittelmass. Die Rennen sind recht langweilig ausgefallen, das Fahrverhalten wie schon erwähnt für eine Simulation zu anspruchslos und ungenau, die Streckenanzahl eher mäßig und das Tempo ziemlich gemächlich. Außerdem ist es nicht gerade zeitgemäß, dass auf eine Online-Funktion verzichtet wurde.

Hübsche Wagen, grausige Umgebung
Im Hinblick auf die starke Genrekonkurrenz eines Kalibers à la 'Gran Turismo 3', 'Need for Speed: Underground' und 'Project Gotham Racing 2' sollte heutzutage ein ernstzunehmendes Rennspiel auch technisch einiges bieten können. Leider sieht es diesbezüglich bei 'R: Racing' ziemlich düster aus. Während die detailgetreu umgesetzten und mit passablen Spiegeleffekten versehenen Karossen sich durchaus sehen lassen können (auch wenn ein Schadensmodell fehlt) und auch die Lichteffekte gelungen sind, ist die Umgebungsoptik schlicht schwach ausgefallen. Die Umgebung ist auf vielen Strecken sehr schlicht und langweilig. Sieht man doch mal ein Detail wie Zuschauer oder Bäume, bestehen diese meist aus simplen und starren Bitmap-Flächen. Besonders arg ist aber das massive Textur- und Kantenflimmern. Umso ärgerlicher, dass dieses Manko nicht wie sonst hauptsächlich in der PS2-Fassung zu sehen ist. Tatsächlich flimmert die Optik genauso auch bei der Xbox- und GCN-Version. Immerhin ist die Framerate auf allen Plattformen stets hoch und flüssig.

Besser gefallen kann der Sound. Wie schon bei den 'Ridge Racer'-Spielen bekommt man japanischen Pop und treibende Techno-Musik zu hören. Im Gegensatz zu anderen Rennspielen müssen Xbox-Spieler auf das Einbinden von Songs von der Festplatte verzichten. Dafür bekommen sie wie auch die PS2- und GCN-Spieler einen schönen Surround-Sound, der die gelungenen Motorengeräusche noch unterstützt und besonders in den Replays zur Geltung kommt. Ebenfalls passabel ist die deutsche Sprachausgabe – während der Rennen hört ihr per Funk Tipps vom Rennstall und provozierende Sprüche von den anderen Fahrern.

Wer zur GameCube-Version greift, findet in der Packung eine Bonus-Disc. Diese beinhaltet den Klassiker 'Pac-Man' in einer Mehrspieler-Variante. Ein Spieler steuert über den angeschlossenen Game Boy Advance die gelbe Kultkugel, die anderen Spieler steuern die Gespenster. Dies ist sehr spaßig, allerdings bietet die Disc keinen Einzelspieler-Modus und kann auch nicht ohne GBA gezockt werden.

 

Fazit

von David Stöckli
Für einen Arcade-Racer ist 'R: Racing' zu unspektakulär, für eine überzeugende Simulation fehlt es hingegen an Tiefgang. Namcos realistischer Renntitel fährt bloß im Mittelfeld. Das Druck-Feature und die verschiedenen Rennklassen sorgen zwar für Laune, im Vergleich mit der starken Konkurrenz reicht das aber längst nicht. Die Fahrphysik, die Steuerung, die mäßige Streckenanzahl und vor allem die enttäuschende, veraltete Umgebungsgrafik können nicht mit aktuellen Rennhits mithalten. Immerhin werden zumindest Rennanfänger dank der großzügigen Bremshilfe und dem eher niedrigen Schwierigkeitsgrad gut unterhalten. Wer die Wahl hat, greift zur GCN-Version – diese bietet ein spaßiges 'Pac-Man'-Multiplayer-Bonusspiel, für das man allerdings einen GBA und ein GCN-Linkkabel benötigt.

Überblick

Pro

  • zahlreiche Herausforderungen
  • originelles Psycho-Druck-System
  • für Einsteiger geeignet

Contra

  • schwache Grafik
  • zu anspruchslos für eine Simulation
  • Steuerung und Fahrphysik sind mittelmäßig
  • Streckenanzahl eher gering

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