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Test - Pro Evolution Soccer 2010 : PES oder FIFA? Das Duell. Das Ergebnis.

  • PS3
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Ebenfalls neu ist das Defensivverhalten der KI-Spieler in der Abwehr. Die Verteidiger rennen nicht mehr blind auf den Ballführenden zu, sondern halten ihre Position im Raum. Dies führt allerdings auch dazu, dass ihr des Öfteren locker-flockig durch das Mittelfeld spazieren könnt, ohne dass euch jemand angreift. Erst vor dem Sechzehner gehen die Spieler so richtig auf den Ball, weshalb ihr zu Fernschüssen eingeladen werdet. Diese sind nun wieder sehr viel effektiver und erfolgversprechender. Gerade mit einem schussstarken Kicker, wie Steven Gerrard vom FC Liverpool, kann man den Ball mit etwas Übung so richtig schön in den Giebel zimmern.

„Ich danke Sie!"

Altbekanntes erblickt ihr in Sachen Spielmodi in den Auswahlmenüs. Auch wenn man gegen die Lizenz-Power aus dem Hause EA nicht anstinken kann, erlaubt Konami seinen Spielern zumindest die Teilnahme an der UEFA Champions League beziehungsweise der UEFA Europa League. Hier kämpft ihr dann mit Top-Clubs wie Manchester United, Real Madrid oder Inter Mailand um die Krone im europäischen Klub-Fußball.

Da sich die Lizenz für die Bundesligamannschaften auch dieses Jahr Electronic Arts unter den Nagel gerissen hat, sucht ihr deutsche Vereine wie den FC Bayern München dort allerdings vergeblich. Schweini und Co. stehen euch zum Trost immerhin als Teil der deutschen Nationalelf zur Verfügung. Auch die anderen Länderteams, darunter Hochkaräter wie England, Frankreich, Italien, Brasilien, Spanien oder Argentinien, laufen mit dem aktuellen Originalkader auf.

Gewerkelt hat man in Tokio auch an der Meister-Liga. Bei dieser lenkt ihr die Geschicke eures Lieblingsteams. Ihr holt Pokale und Meisterschaften, kauft neue Spieler ein, geht auf Sponsoren-Akquise, sichtet Nachwuchstalente oder stellt das Team optimal auf den nächsten Liga-Gegner ein. Durch die Aufteilung in die Bereiche Vereinsheim, Stadion-Rundgang und Team-Büro fällt das Navigieren deutlich leichter.

Sucht ihr den schnellen Erfolg, tretet ihr in einem der Liga- oder Pokalwettbewerbe an. Hier können dann auch historische Allstars-Nationalmannschaften freigespielt werden, wobei aufgrund fehlender Lizenzen nur an die Originalnamen angelehnte Fantasiekicker brillieren. Zur Legende könnt ihr übrigens auch selbst wieder werden. Kämpft ihr euch durch gute Trainingsleistungen auf eurer Position in die A-Mannschaft, werdet ihr Stammspieler und später Nationalspieler.

Willkommen im Alan-Wake-Stadion!

Bei der Präsentation punktet PES 2010 vor allem mit den neuen Spielermodellen. Besonders die Gesichter der Fußballer sehen fantastisch aus. Damit hat man erstmals auch bei der Optik einen Vorteil gegenüber FIFA 10. Bei den Animationen hätte dagegen etwas mehr Feinarbeit nicht geschadet, hier sehen Fans der Serie so gut wie nichts Neues. Lediglich an den Torwartaktionen und einigen wenigen neuen Schussanimationen erkennt man, dass auch in diesem Segment gearbeitet wurde. Auffallend ist die Tatsache, dass der Schiri ganz schön viele Fouls übersieht und sehr viel seltener zum Karton greift als in den Vorgängerversionen. Besonders bei Notbremsen drückt er mal ein Auge zu. Für Raubeine super, für alle anderen eher ärgerlich.

Die Stadionatmosphäre macht einen guten Eindruck, Fangesänge und ein kollektives „Oh!" bei vergebenen Großchancen tragen ihren Teil zu einer authentischen Stimmung bei. Etwas zu derb sind dagegen die Licht- und Schatteneffekte in einigen Stadien geraten. Bei bestimmten Tageszeiten scheint die Sonne so extrem durch die Ecken, dass man glaubt, man spiele gerade ein Action-Adventure und Alan Wake schleiche gleich um die Ecke. Viel nerviger ist jedoch das immer gleiche Geschwafel des unfreiwillig komischen Kommentatorenduos Hansi Küpper und Wolff Fuss. Ihr hört dieselben Sprüche, die schon letztes Jahr nicht witzig waren. Die Umstellung auf den englischen Kommentar ist in der deutschen Fassung leider nicht möglich.

Fazit

von Jens Quentin
Gebetsmühlartig wiederhole ich tapfer Jahr um Jahr, warum PES für mich die bessere Fußballsimulation von zwei starken Fußballtiteln ist: Spieltiefe und Spielmechanik sind bei Konami einfach nach wie vor ungeschlagen. Was nützt mir ein EA-Lizenzpaket aus der Hölle, wenn sich die Matchs nach 20 Spielen sehr ähnlich anfühlen, Torszenen und Spielabläufe wiederholen und ich das Gefühl habe, mit einem Luftballon statt einem Ball zu kicken? Nur bei PES erlebe ich immer eine komplett andere Partie. Und auch wenn die im Vorfeld gepriesene 360°-Kontrolle oder die Möglichkeit, den Torhüter manuell zu steuern, sich bei der Spielmechanik gar nicht entscheidend bemerkbar machen, ist und bleibt PES einfach eine exzellente Fußballsimulation. Auch in Sachen Präsentation hat man gefeilt, die Spielergesichter sehen erstmals deutlich besser aus als bei FIFA 10. Lediglich ein Paar neue Bewegungen, Reklamationen etc. hätten bei den Animationen nicht geschadet, hier fast alles altbekannt. Auch das neue, etwas zu zaghafte Verhalten der KI-Spieler in der Raumdeckung lässt noch Luft nach oben. Ballphysik, Spieltempo und Steuerung sind aber absolut top und zeigen EA einmal mehr, was FIFA 10 zum Anspruch auf den Thron noch fehlt. Wenn Konami jetzt noch aus den vergangenen Fehlern beim Online-Mehrspielermodus lernt, ist die Wahl für Freunde realistischer Fußballsimulationen eindeutig. Dann muss es PES 2010 sein.

Überblick

Pro

  • hervorragende Spielbarkeit
  • verbessertes Spieltempo
  • UEFA Champions League enthalten
  • UEFA Europa League enthalten
  • sehr gut modellierte Spielergesichter
  • verbesserte Ballphysik
  • gute Vorteilsauslegung der Schiris
  • verbesserte KI der Spieler
  • übersichtlichere Meister-Liga
  • DFB-Nationalelf enthalten
  • manuelle Torwartsteuerung möglich

Contra

  • Schiedsrichter teilweise zu lasch
  • keine Replays nach Pfostenschüssen
  • deutscher Kommentar nervt
  • kein englischer Kommentar optional auswählbar
  • erneut keine Bundesligalizenz
  • zu wenig neue Animationen
  • Raumdeckung noch ausbaufähig

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