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Test - Pro Evolution Soccer 2 : Pro Evolution Soccer 2

  • PS2
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Pro Evolution Soccer 2
Stadion-Panorama.
Optionsvielfalt rund ums Team
Vor dem eigentlichen Spiel gibt es jedoch in allen Modi reichlich zu tun. Dabei wird schnell deutlich, dass hinter der ganzen Spielerei eine Menge an Daten steckt, denn zu jedem Spieler gibt es eine schiere Unmenge an Werten, zum Beispiel für Passgenauigkeit, Dribbelstärke, Sprungkraft und vieles mehr. Zudem könnt ihr erkennen, in welcher Form der Spieler sich befindet, mit ein Auswahlkriterium für die Aufstellung. Neben der Mannschaftsaufstellung könnt ihr auch einiges an Einstellungen für den Bereich Strategie und Spieltaktik vornehmen. Wer dort massiv eingreifen will, kann über Tastenkombinationen im Spiel jederzeit einen Taktikwechsel vorgeben und somit sein Spiel variabel gestalten. Das Interface für diese ganzen Einstellungen ist aufgrund der vielen Details zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, mit etwas Einarbeitung zeigt sich aber schnell, dass dort enorm tief greifende Einstellungen vorgenommen werden können und speziell Taktiker hier eine mächtige Spielwiese finden. Wer sich nicht so tief in die Angelegenheit reinsteigern will, kann aber mit den oberflächlicheren Optionen auch gut leben. Praktischerweise könnt ihr eure Einstellungen in verschiedene Slots abspeichern, so dass ihr euch nicht jedes Mal erneut die Arbeit machen müsst. Dann noch flugs eine der vielen Kamera-Einstellungen ausgesucht und schon geht es ins eigentliche Match.

Ab auf den grünen Rasen
Schon nach dem Anpfiff wird schnell klar, dass das Gameplay insgesamt etwas an Tempo zugelegt hat und flüssiger wirkt. Auch die Steuerung der Spieler wirkt um einiges direkter und ohne spürbare Verzögerungen. Im Angriff führt ihr mit den Controller-Tasten diverse Pässe und Torschüsse aus, in der Abwehr stehen euch Tacklings, Grätschen und auch die Möglichkeit, den Torwart aus dem Tor zu schicken, zur Verfügung. Nutzt ihr die erweiterte Steuerung, stehen euch nahezu unermessliche Möglichkeiten zum Ausführen unterschiedlichster Pässe und Aktionen sowie Dribblings in unterschiedlichen Varianten und Geschwindigkeiten zur Verfügung, wobei speziell die Dribblings einfacher geworden sind. Maßgebliche Neuerungen im Bereich Steuerung gegenüber dem Vorgänger sind allerdings nicht zu entdecken.

Pro Evolution Soccer 2
Korea bittet zum Tanz.

Auffallend ist auch die noch realistischere Ballphysik, an der es kaum etwas auszusetzen gibt. Die ausgewählten Taktiken werden von den Mitspielern gut umgesetzt, auch der Torwart denkt mit und macht keinen schlechten Eindruck. Ähnliches gilt auch für die Gegner, die variantenreich spielen und denen Schema F ein Fremdwort zu sein scheint. Der eingestellte Schwierigkeitsgrad macht sich ebenfalls deutlich bemerkbar - könnt ihr im einfachsten Grad noch locker im Alleingang ein Tor schießen, so ist diese Freude bereits im Normal-Modus vorbei. Dann helfen euch nämlich nur noch geschickte Kombinationen, die gegnerische Abwehr auszuhebeln und das ersehnte Tor zu schießen, denn die Gegner gehen sehr schnell zum Ball und fangen oft genug eure Pässe ab, wobei das Gegnerverhalten jederzeit nachvollziehbar bleibt und nicht ins Unrealistische abdriftet.

Pro Evolution Soccer 2
Jeder Spieler mit massig Daten.

Solide Technik ohne Schnörkel
Was die Grafik angeht, hat 'PES 2' einen Schritt nach vorn gemacht, ohne aber der Konkurrenz wirklich nahe zu kommen. Die Animationen der Spieler wirken recht lebensnah und variabel. Die Spielermodels selbst sehen ordentlich aus, ohne aber Maßstäbe zu setzen. Schieds- und Linienrichter wurden sicherheitshalber ganz weggelassen und tauchen nur in Zwischensequenzen auf. Ansehnlich sind die Schattenwürfe und Wettereffekte wie aufspritzendes Wasser und Spiegelungen auf der Laufbahn, bei denen erfreulicherweise keine Slowdowns zu beobachten sind. Leider gibt es hier und da immer wieder mal ein Texturflimmern, vor allem an den Tribünen. Die Darstellung der Stadien und des Publikums ist auch bei der neuen Version mehr oder minder auf dem Niveau vom letzten Jahr und kann eigentlich nur in den Zwischensequenzen glänzen, wo schon mal Blitzlichter, bengalisches Feuer, Papierschnipsel (die beim Auftreffen auf dem Boden verschwinden) und wehende Fahnen zu sichten sind. Bei der Wahl der Standard-Kamera ist vom Publikum im Spiel so gut wie gar nichts zu sehen. Die Zwischensequenzen und Wiederholungen sind ebenfalls ansehnlich, wenn auch bei weitem nicht so spektakulär umgesetzt wie bei 'FIFA'. Insgesamt wirkt der optische Eindruck etwas zu nüchtern und unterkühlt.

Wie kaum anders zu erwarten, liegt eine der Schwächen des Spieles wieder bei den Kommentatoren, die reichlich unterkühlt und deren Sprüche immer wieder mal deplaziert wirken. Unschön auch, dass sich die Äußerungen der beiden Kommentatoren gelegentlich zu allem Überfluss auch noch überschneiden oder sich direkt hintereinander wiederholen. Die Hintergrundmusik wandelt ebenfalls im eher mittelprächtigen Bereich und lässt keine rechte Stimmung aufkommen. Dafür wurden aber die Fangesänge recht gut umgesetzt und lassen wenigstens etwas Arena-Atmosphäre aufkommen. Übrigens könnt ihr jeweils vor den Spielen in den Optionsmenüs die Art der Kommentare und Fangesänge beeinflussen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Pro Evolution Soccer 2' schiebt sich einmal mehr an die Spitze der Fußball-Simulationen, wenn auch in diesem Jahr mit etwas knapperem Vorsprung als in der Vergangenheit. Zu bemängeln ist die etwas zu nüchtern geratene Präsentation, die nicht so recht Stimmung aufkommen lassen will, zudem vermisst man wieder schmerzlich die Original-Teams und -Profis – immerhin hat nicht jeder Spieler den Nerv, alles manuell per Editor nachzuflicken. Auf der Habenseite verbucht das Spiel dafür die gewohnt begeisternde simulationslastige Spieltiefe, eine verbesserte Ballphysik und KI, sowie ein insgesamt etwas schnelleres und damit flüssigeres Gameplay. Wer also ein Fußballspiel mit hohem Realismusfaktor in Sachen Gameplay sucht und seine Tore noch wirklich herausspielen will, ist bei 'PES 2' genau richtig aufgehoben, wobei allerdings für Besitzer der letztjährigen Version in Frage zu stellen ist, inwieweit die wenigen echten Neuerungen einen Neukauf rechtfertigen.  

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