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Special - Pokémon Reborn : Wiedergeburt statt Spaziergang

  • 3DS
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Während Pokémon GO gerade in aller Munde ist, rücken die eigentlichen Rollenspiele und sogar die kommenden Editionen Sonne und Mond etwas in den Hintergrund. Mit ihnen bekommen wir seit Ende der 90er gewohnte Kost. Manchen Fans ist das zu wenig, weswegen sie ihre eigenen Pokémon-Abenteuer erstellen und die Ideen von Game Freak erweitern und in eine komplexere Handlung einflechten. Ein Beispiel dafür ist Pokémon Reborn, das zu den schwersten von Fans kreierten Pokémon-Spielen gehört. Wir stellen euch das Werk genauer vor.

Egal welche Region der Pokémon-Welt ihr besucht, ihr betretet stets das Idealbild einer heilen Welt. Es grünt so grün, die Blumen tanzen und beinahe jeder Mitmensch ist ein freundlicher Geselle. Anders verhält es sich in Pokémon Reborn. Das Fan-Spiel erzählt im Vergleich zu den Originalen eine recht düstere und erwachsene Geschichte: Die dystopische Welt des Titels ist voller Gefahren. Das war aber nicht immer so. Einst war die Reborn-Region friedlich und voller Leben. Das änderte sich, als eines Tages Pokémon verschwanden. Sie flohen vor der Zerstörung ihrer Lebensräume. Eine große Stadt, einst faszinierend, nun schädlich, überzieht einen beträchtlichen Teil der Region.

Erdbeben erschüttern das Zentrum der Stadt. Ohne Vorwarnung überwuchert ein Wald eine ganze Gemeinde und ein sonst kristallklarer See beinhaltet nun mehr Gift als Wasser. Hinter all dem scheint eine mysteriöse Kraft die Strippen zu ziehen. Alles, was übrig bleibt, ist die Menschheit. So düster beginnt Pokémon Reborn. Inzwischen ist die episodisch erzählte Story bei Kapitel 15 angelangt. Ein Ende ist aktuell weder geplant noch absehbar.

Alt und neu vereint

Optisch orientiert sich Pokémon Reborn an der dritten Generation, die für den Game Boy Advance veröffentlicht wurde. Die RPG-Maker-Ursprünge sind dem Spiel merklich anzusehen. Lediglich einige Sprites aus dem Pokémon Essentials Starter Kit sorgen für den nötigen Wiedererkennungswert. Besonders ist, dass das Fan-Spiel euch einen Eindruck davon verschafft, wie die neueren Taschenmonster der letzten zehn Jahre in pixeliger GBA-Grafik aussehen würden. Von Chelast bis Hoopa wurden fast alle Pokémon an die Retro-Optik angepasst.

Die deutlich größere Vielfalt beziehungsweise Freiheit wird schon ganz zu Anfang deutlich: Als wäre die Wahl eures ersten Pokémon nicht schon schwer genug, müsst ihr euch zwischen allen 18 bisher veröffentlichten Einsteigermonstern entscheiden.

Trotzdem werdet ihr in Pokémon Reborn kleingehalten. Auf rund 100 Taschenmonster habt ihr keinen Zugriff. Dabei handelt es sich überwiegend um legendäre oder sehr starke Pokémon. Eure Chancen, Kämpfe gegen andere Trainer zu gewinnen, sind deutlich geringer, ebenso wie die Preisgelder. Ihr braucht jeden Groschen für die bitter benötigte Heilung. Dafür profitiert ihr von vielen wichtigen neueren Features wie versteckten Fähigkeiten.

Komplexere Kämpfe

Das Spiel mag vielleicht bockschwer sein, unfair ist es allerdings nicht. Wenn ihr einfach wie in den Originalen von Game Freak immer feste draufhaut, werdet ihr es nie bis ins 15. Kapitel schaffen. Stattdessen müsst ihr strategisch vorgehen, um die 18 (!) Arenaleiter zu schlagen. Die haben sich zwar wie gewohnt auf einen Typ spezialisiert, aber stets einen Trumpf im Ärmel, mit dem sie euren Siegeszug durchkreuzen können. In der Pflanzenarena beispielsweise besitzt der Leiter ein Wielie, dessen Zweittyp Gestein eurem feurigen oder eisigen Team-Mitglied gefährlich wird.

Noch mehr strategischen Tiefgang bringen die 30 Feldeffekte, die von einer der ersten Folgen des Pokémon-Anime inspiriert sind. Das unterlegende Pikachu konnte Rockos Onix nichts anhaben, bis die Feuersprinkler es befeuchteten und anfällig für die Attacken der Elektromaus machten. Terrainveränderungen wie diese können einen Kampf, der im klassischen Spiel ungleich ausfallen würde, auf den Kopf stellen.

Wenn ihr alle bisher erschienen Kapitel durchspielen wollt, müsst ihr gut 40 bis 50 Stunden investieren. Genügend Zeit, um sich das Warten auf Pokémon Sonne und Pokémon Mond zu verkürzen. Rechtlich sind von Fans entwickelte Spiele wie Pokémon Reborn allerdings durchaus kritisch zu betrachten. Sie verwenden geistiges Eigentum von Game Freak und der Pokémon Company. Vor allem die Namen und das Charakter-Design der Taschenmonster befinden sich unter der Glashaube der Schöpfer.

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