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Special - Batman v Superman: Dawn of Justice : Giganten im Ring

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    Endlich ist es soweit: Zum ersten Mal sind DC-Helden zusammen in einem Film im Kino zu sehen. Das war bisher immer nur Marvel-Charakteren vorbehalten. Als Batman-Fanatiker habe ich mich seit dem ersten Teaser-Trailer auf "Batman v Superman: Dawn of Justice" gefreut. Obwohl ich nach "Man of Steel" Zweifel an Zack Snyder hatte, war ich mir sicher, dass Ben Affleck als Bruce Wayne die bisher beste Wahl ist.

    Batman verfolge ich seit frühester Kindheit. Mit zarten sechs Jahren habe ich zum ersten Mal die Tim-Burton-Verfilmung "Batmans Rückkehr" gesehen. Danach konnte ich an keinem Comic mit dem Dunklen Ritter mehr vorbeigehen und habe mein Taschengeld für alles auf den Kopf gehauen, das Batman im Namen hatte. Nachdem Christopher Nolan mit seiner "Dark-Knight"-Trilogie vorlegte und die derzeitigen fortlaufenden Serien wie "Batman Eternal" ausreichend Stoff für eine Filmumsetzung bieten, war ich umso gespannter auf "Batman v Superman".

    Wahrscheinlich hätte ich meine Erwartungen von vornherein nicht so hoch ansetzen sollen. Insbesondere, da es DC bisher abseits der Nolan-Filme nicht schaffte, eine wirklich gelungene Verfilmung ihres Stoffes auf Zelluloid zu bannen. Ich muss nur an die grausige Umsetzung von Green Lantern denken und mir stellen sich die Nackenhaare auf. Tatsächlich ist auch der neueste Film, der nicht nur einen Superhelden, sondern gleich drei im Gepäck hat, eine Enttäuschung.

    Doch das liegt nicht an den Neuzugängen Batman und Wonder Woman. Ben Affleck zeigt, dass er mit Herzblut an den Charakter des psychisch geschundenen Millionärs Bruce Wayne herangeht und als Batman Ehrfurcht gebietet. Gal Gadot mimt glaubhaft die Amazone Wonder Woman, die sich von der Menschheit zurückgezogen und kein Interesse mehr am Superheldengeschäft hat. Henry Cavill hingegen spielt eine hölzerne Schaufensterpuppe mit Sixpack und weniger Tiefgang als ein Gartenteich.

    Das wäre nicht weiter schlimm, würde der Film nicht komplett auf Superman und seinen Konflikten aufbauen. Da er aber oftmals unsympathisch rüberkommt und keinerlei Raum für Identifikation vorhanden ist, macht es selten Spaß, ihm zuzuschauen. Zumindest, wenn er nicht gerade von Batman die Kauleiste eingerenkt bekommt. Ich habe mir den Film vordergründig wegen der Fledermaus angesehen und war anfangs erleichtert, dass Affleck den Charakter so authentisch zum Leben erweckt. Umso enttäuschter war ich aber – und jetzt folgt ein kleiner Spoiler, der nichts von der Handlung des Films verrät –, ...

    ... dass Batman über keinerlei Moralkompass verfügt. Er bringt ohne Gewissensbisse seine Feinde um und benutzt sogar Waffen – obwohl er gegen Schießeisen ist. Ein Faktor, der im Comic, aber auch in anderen Iterationen immer wieder thematisiert wird, da Batman diese Grenze nicht überschreitet. Warum Snyder sich entschied, diesen Umstand im Film gar nicht zu erklären, ist einfach nur schade. Hinzu kommt, dass Superman nichts aus "Man of Steel" gelernt hat. Weder konnte ich eine wirkliche Charakterentwicklung bei ihm ausmachen, noch scheinen ihn die Werte, für die er eigentlich steht, großartig zu interessieren.

    Wonder Woman scheint die getreueste Umsetzung einer Comic-Figur zu sein. Ihr erster Auftritt als Amazone sorgt für große Augen. Dank dem ohrenschmeichelnden Soundtrack von Hans Zimmer und Junkie XL kommt zudem die nötige Atmosphäre auf. Der Film bietet immer wieder beeindruckende Bilder, für die Zack Snyder bekannt ist. Leider werden dann aber belanglose Szenen hinterhergeschoben, die von der eigentlichen Handlung ablenken. Wenngleich die Geschichte interessant sein könnte, wird sie teilweise zu spannungslos erzählt. Insbesondere, da der namensgebende Konflikt viel zu schnell vorbei ist.

    Somit bleibt eigentlich nur die Empfehlung: Wartet auf die Heimkino-Veröffentlichung und schaut euch in der Zeit den besseren "Batman-gegen-Superman"-Kampf an: entweder in animierter Form oder als Comic.

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