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Special - Der Nintendo-NX-Controller : Darum sind die Leaks gefälscht

  • NSw
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Drei Monate vor der vermuteten Ankündigung der Nintendo-NX-Konsole brodelt die Gerüchteküche. Mit diversen Patentanträgen hat das japanische Unternehmen geschickt für Verwirrung gesorgt. Ein Konzept eines Controllers, der fast nur aus einem Display besteht, das von Steuerelementen unterbrochen wird, tauchte nun mehrfach in physischer Form auf Fotos auf. Es gibt allerdings einige Gründe, die dagegen sprechen, mit den vorliegenden Fotos tatsächlich einen ersten Blick auf NX erhascht zu haben.

Wie wahrscheinlich ist es, dass das derzeit so gut gehütete Geheimnis um NX gelüftet wird, indem der wohl interessanteste Aspekt, der Controller, unachtsam liegengelassen wird? Auf eine Weise, dass Mitarbeiter ihn in hoher Qualität abfotografieren können? In dieser Hinsicht ist Nintendo sicher nicht nachlässig.

Das Unternehmen will sicherstellen, dass die neue Plattform bis zur offiziellen Präsentation unter Verschluss bleibt und kein Detail an die Öffentlichkeit dringt. Da hilft es den mutmaßlichen Fälschern auch nicht, ein aufgeklebtes Etikett mit der Aufschrift „Vertrauliches Material“ („Confidential Property“) gut sichtbar auf dem Foto zu platzieren. Eines der hochauflösenden Fotos sieht aus, als hätte der Fotograf eine hochwertige Kamera verwendet. Nichts, das sich nutzen ließe, ohne Verdacht zu erregen.

Keine Ergonomie

Jedes Smartphone scheint zum Zocken besser geeignet zu sein als der vermeintliche NX-Controller. Er ist flach, oval und bietet keine Ruheplätze für Handballen und Finger. Das sieht Nintendo nicht ähnlich. Bisher waren die Steuerelemente der vergangenen Konsolen stets sehr ergonomisch geformt. Dazu ist nun mal eine gewisse Masse notwendig.

Auf den Fotos sieht es aus, als würden die Ränder der Steuereinheit kaum mehr als fünf Zentimeter über dem tiefsten Punkt liegen, der die Tischoberfläche berührt. Das ist definitiv zu flach. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass das Display in eine Schale mit zusätzlichen Griffen gesteckt werden kann, aber warum sollen beide Komponenten nicht von Beginn an verbunden sein?

Die geringen Maße lassen zudem kaum Platz für das notwendige Innenleben. Da gemutmaßt wird, NX sei eine zumindest teilweise mobile Plattform, müsste ein leistungsstarker Akku verbaut sein. Für den Einsatz zu Hause ist ein Rumble-Motor inzwischen Standard. Natürlich leisten Smartphones Ähnliches, doch ihre Batterielaufzeit ist zum Zocken kaum geeignet. Eine teilweise mobile Konsole, die weit unter fünf Stunden durchhält, wäre ein Rück- statt ein Fortschritt. Da NX etwa auf dem Leistungsniveau der PlayStation 4 und Xbox One liegen soll, wird die notwendige Technik in dem kümmerlichen Controller kaum Platz finden.

Die beiden physischen Steuerelemente lassen keine Schlitze zwischen Knüppel und Bildschirm erkennen. Es soll vermutlich eine ähnliche Funktionsweise wie die des Gummi-C-Sticks des New 3DS veranschaulicht werden. Der ist bekanntlich eine sinnvolle Erweiterung des Handhelds, aber nicht gerade für seine Präzision bekannt. Dass Nintendo gleich zwei solcher Gummi-Knubbel als einzige physische Bedienelemente nutzt, ist äußerst unwahrscheinlich. Wo sind die Schultertasten? Wo die Analog-Sticks? Wo befindet sich das Digikreuz? Mobile-Games zeigen, dass Steuerung über Touchscreens äußerst ungenau ist. So viele Spiele wären auf NX ohne vernünftige Tasten nicht umsetzbar.

Zu nah am Konzept

Das wohl auffälligste Anzeichen dafür, dass es sich um eine Fälschung handelt: Es ist zu nah an den Konzeptzeichnungen. Zu sehen ist schlicht ein ovaler Controller mit Tasten im Display. Mehr zeigt auch die Umsetzung des Patents nicht. Den Machern muss klargewesen sein, dass die optische Nähe Betrachter überzeugen könnte, da das Konzept offizieller Natur ist. Es fehlen aber zu viele Details, zu viele Funktionen und sinnvolle Erweiterungen.

Letztlich ist die zeitliche Abfolge verdächtig. Als sollten nun schärfere Fotos das erste zweifelhaft unscharfe Bild (siehe oben rechts) bekräftigen. Hinzu kommt, dass Nintendo nach dem ersten vermeintlichen Leak alarmiert gewesen wäre und die Sicherheitsmaßnahmen verschärft hätte. Ergo: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sehen wir eine Fälschung. Aber wer weiß – vielleicht werden wir am Ende doch alle überrascht?

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