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Test - Mike Tyson Boxing : Mike Tyson Boxing

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Mike Tyson dürfte spätestens nach seiner bissigen Auseinandersetzung mit Evander Holyfield jedem ein Begriff sein. Obwohl der ehemalige Weltmeister seitdem eher uninteressiert zu sein scheint, wieder in den Boxring zu steigen, hat sich THQ die entsprechende Lizenz gesichert und beschert Game Boy Advance-Besitzern nun 'Mike Tyson Boxing'. Ob der Titel allerdings knallharte und vor allem motivierende Boxaction bietet, oder ob man sich nach dem Kauf frustriert ins Ohr beißen könnte, erfahrt ihr in diesem Review.

Mike Tyson Boxing
Das Hauptmenü.

Nachdem ihr den GBA eingeschaltet und euch entschieden habt, in welcher Sprache euch Mike Tyson zur Seite stehen soll, kann es auch schon losgehen. Zur Auswahl stehen neben dem Optionsmenü die vier Spielmodi 'Turnier', 'VS', 'Welt' und 'Training'. Das Training sollte man am besten zuerst aufsuchen, auch wenn man hier keine Erklärungen zum Spiel findet, sondern lediglich die Möglichkeit, gegen wehrlose Gegner anzutreten. Erklärungen wären allerdings ziemlich nützlich, da das Gameplay anfangs doch einige Rätsel aufwirft, die aber glücklicherweise mit einem Blick ins Handbuch gelöst werden können.

Der 'VS'-Modus erlaubt es euch, einfach einen Boxkampf zu beginnen, und das mit einem von insgesamt 16 bekannten Boxern, darunter natürlich auch Mike Tyson persönlich. Im 'Turnier'-Modus gilt es die Weltmeistertitel der beiden Verbände IFC und WCB zu gewinnen, um zum besten Boxer aller Zeiten zu werden. Hierbei gelten keine Gewichtsbeschränkungen, man kann als Schwergewicht also sogar kleine Leichtgewichte verprügeln - oder natürlich umgekehrt. Der eigentlich wichtigste Modus ist aber zweifellos der 'Welt'-Modus. Hier könnt ihr zwar nicht als Mike Tyson persönlich antreten, werdet aber von ihm unterstützt, wenn auch nicht tatkräftig.

Gesteuert wird in diesem Modus ein Amateurboxer, der ganz an die Spitze will und deshalb natürlich fleißig trainieren muss, damit er sich schließlich gegen die rund 16 Mitbewerber beweisen kann. Auch hier stehen sowohl Leicht-, Mittel- als auch Schwergewicht zur Verfügung. Die Klasse entscheidet auch mit über die Anfangswerte, über die euer gewählter Boxer verfügt, da sich ein Schwergewicht beispielsweise eher kräftig als schnell zeigt. Sobald die Wahl getroffen ist und der eigene Boxer noch seinen Namen bekommen hat, taucht Mike Tyson auch schon auf und versorgt euch mit mehr oder weniger nützlichen Tipps. Vor allem beim Trainingsplan ist der zweifache Weltmeister allerdings eine große Hilfe, da er hier auf Wunsch eingreift und zur idealen Zeitaufteilung beiträgt. Leider kann beim Training nicht selbst Hand angelegt werden, wie es beispielsweise bei 'Ready 2 Rumble Boxing' der Fall ist, wo motivierende Mini-Spielchen darüber entscheiden, wie wirkungsvoll das Training war.

Mike Tyson Boxing
Ihr könnt als Mike Tyson in den Ring steigen.

Das Gameplay
Aber nicht nur im 'Welt'-Modus lässt sich das ein oder andere Manko finden, auch der wichtigste Teil des Spiels, das Gameplay, hat Schwächen. Gespielt wird aus einer Beobachterperspektive hinter dem eigenen Boxer. Da sich die Sicht stets auf den Gegner zentriert, geht ihr auf diesen zu, wenn ihr nach oben drückt und von ihm weg, wenn ihr nach unten drückt. Seitlich zu gehen ist dabei natürlich auch kein Problem und muss auch regelmäßig gemacht werden. Geschlagen wird mit der B- und A-Taste: Schläge mit der linken Hand führt ihr mit der B-Taste aus, während die A-Taste für die linke Hand zuständig ist. Um stärker zuzuschlagen müsst ihr die Tasten kurz gedrückt halten. Dann hört ihr ein immer schneller werdendes Geräusch, das euch angibt, wie viel Kraft ihr gesammelt habt. Wenn ihr allerdings zulange wartet, senkt euer Boxer den Arm wieder, ohne zu schlagen, was natürlich tunlichst vermieden werden sollte. In Kombination mit L und R lassen sich auch Haken ausführen. Dies tut ihr, indem ihr für einen Schlag Kraft sammelt und dann die entsprechende Schultertaste drückt.

Wenn ihr L oder R drückt, während ihr nicht zum Schlag ausholt, weicht euer Boxer in die entsprechende Richtung aus und duckt sich etwas, womit ihr gegnerischen Schlägen entkommen könnt. Der Schlüssel zum Erfolg in solchen Situationen wären dann die oben erwähnten Haken, die auch dann treffen. Zusätzlich könnt ihr gegnerische Schläge abblocken indem ihr L und R gleichzeitig gedrückt hält. So müsst ihr euch zwar auch vor Haken nicht fürchten, nehmt aber bei starken Schlägen trotzdem halben Schaden, weshalb Profis schnell versuchen werden, immer auszuweichen.

Mike Tyson Boxing
Die Boxer unterscheiden sich nicht nur äußerlich.

Soweit lässt sich am Spielprinzip nichts aussetzen, vor allem weil das System eigentlich gut ausgearbeitet ist. Die Probleme tauchen allerdings bei der Umsetzung auf - 'Mike Tyson Boxing' scheint sich nicht so recht entscheiden zu können, ob es Simulation oder Arcade-Spiel sein will. Wenn ihr nämlich im Ring steht, werdet ihr die meiste Zeit um euren Gegner herumtanzen, Schlägen ausweichen und auf Gelegenheiten warten, selber zuzuschlagen. Letzteres könnt ihr natürlich immer - die Chance, dass euer Gegenüber aber nicht ausweicht oder abblockt, ist allerdings sehr gering. Die Kämpfe selber laufen also eher zäh ab, wie man es sich von einer Simulation erhoffen würde, die oben erklärte Spielmechanik passt aber eindeutig besser zu einem simplen Boxspiel, wie beispielsweise 'Ready 2 Rumble Boxing'. Zu allem Überfluss kommt dann noch die Steuerung hinzu, bei der die Boxer leicht verzögert reagieren, was einen unangenehm indirekten Spielfluss zur Folge hat.

Mike Tyson Boxing
Das war's dann wohl.

Technisch nichts Besonderes
Wenn 'Mike Tyson Boxing' zumindest noch mit einer spektakulären Grafik aufwarten würde, könnte man einige Schwächen beim Gameplay ja noch verschmerzen, aber auch dies ist leider nicht der Fall. Das grafische Highlight stellt der dreidimensionale Boxring dar, der sich dreht, wenn ihr euch seitlich bewegt. Die Boxer hingegen sind leider allesamt recht pixelig und detailarm geraten. Auch die Animationen können nicht so richtig überzeugen. Ähnlich präsentiert sich auch die Soundkulisse: Während ihr in den Menüs nämlich immerhin noch eine Musik zu hören bekommt, herrscht während dem Boxkampf langweilige Stille. Wer nun auf Realismus hofft, wird leider enttäuscht, schließlich wäre da ja noch das Geräusch, das angibt, wie viel Kraft ihr gesammelt habt, was auf Dauer sehr nervig wird. Die Sprachsamples klingen zwar nicht sehr klar, sind aber immerhin verständlich und den Soundeffekten, vor allem den Schlaggeräuschen, mangelt es an Kräftigkeit.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Mit 'Mike Tyson Boxing' liefert Ubi Soft einen leider in keiner Beziehung herausragenden Boxtitel ab, den die meisten GBA-Besitzer getrost ignorieren können. Das Problem des Spiels ist neben der durchschnittlichen Technik, dass es die Kurve nicht rechtzeitig gekriegt hat, nun irgendwo zwischen Arcade-Action und Simulation herumschlittert und dabei auf beiden Seiten nicht überzeugt. Lediglich Box-Freaks sollten 'Mike Tyson Boxing' genauer unter die Lupe nehmen, alle anderen sollten ihre Boxlust zum Beispiel mit 'Boxing Fever' stillen, sofern es auch etwas unrealistischer zugehen darf.  

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