Test - LEGO Marvel Super Heroes: Universum in Gefahr : Handheld-Helden ohne Power
- PSV
So gut die meisten Konsolenversionen der LEGO-Klötzchenspiele von Traveller's Tales auch sind, die Handheld-Umsetzungen waren oftmals ein Schuss in den Ofen. Keine guten Vorzeichen für die PS-Vita-Umsetzung von LEGO Marvel Super Heroes. Aber das Potenzial hat der neue LEGO-Clou, in dem sich eine ungeheure Menge an Superhelden und -schurken aus allen Ecken des Marvel-Universums versammelt hat. Was auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 so wunderbar funktioniert, gilt leider nicht für die PS Vita. Wir sagen euch in unserem Test, an welchen Stellen sich die Handheld-Version von den Konsolenbrüdern unterscheidet und warum wir sie am Ende in die Wohnzimmerecke gedonnert haben.
Im Vergleich mit den Konsolenversionen bekommt man auf der Vita dieselbe Handlung inklusive Zwischensequenzen geboten. Demnach geht es auch hier nach New York. In dieser Weltmetropole plant Dr. Doom ein wahnsinniges Unterfangen: Er will eine Laser-Kanone bauen, genannt "Dr. Dooms Doom Ray of Doom". Eine Gefahr für die Stadt, aber auch für die gesamte Klötzchenweltbevölkerung. Zudem hat er sich eine riesige Schurkenarmee zur Seite gestellt, in der sich finstere Marvel-Bösewichte wie Magneto, Loki, Whiplash oder Red Skull befinden. Da können nur noch Nick Fury und die Shield-Organisation helfen, um den Triumph des Bösen doch noch abzuwenden. Damit dies gelingt, kommen etliche Superhelden wie Iron Man, Hulk, Spider-Man, Thor und Wolverine aus dem Marvel-Universum zusammen, um Dr. Doom und seinen Schurken in den Hintern zu treten.
Das ist schlecht
In den 15 Kampagnenkapiteln mit je drei Missionen gibt es allerdings mehr Luft als Spaß. Dabei wird mehr wie in einem Beat-'em-up rumgeprügelt, als gutes Jump 'n' Run inklusive Rätselspaß geboten. Die Levels sind allesamt extrem kurz und ohne hohen Anspruch. Zwar ist durch die hübsche Optik und die tolle Akustik eine klasse Atmosphäre gegeben, aber das geliebte LEGO-Flair kommt letzten Endes doch nicht auf. Das gilt auch für das Spielprinzip. So gibt es auf der Vita keine frei begehbare Welt. Zudem muss man jede Mission einzeln anwählen und kann nicht in einem Zug durchspielen.
Noch schlechter
Wesentlich bescheidender ist jedoch, dass wir nicht frei zwischen den Figuren wechseln dürfen. Stattdessen können wir den zweiten Charakter nur für spezielle Duomanöver herbeirufen, bevor er danach wieder verschwindet. Dadurch wird dem Spiel natürlich eine der Serienstärken genommen. Zudem haben somit alle Figuren nur begrenzte Fähigkeiten. Wir können nicht aus einem großen Pool schöpfen, wie man es von den Konsolenumsetzungen kennt. Ferner gibt es keine Rätsel und Sammelobjekte. Das höchste der Gefühle sind kleinere Erfolge, wie zum Beispiel ein Level in 100 Sekunden zu meistern. Dafür ein übergroßes Buh! Ein Koop-Modus wird auch nicht angeboten. Ach, schon wieder vergessen, das geht ja gar nicht, wenn man keinen zweiten Charakter auf das Spielfeld lässt.
Viel Schatten, wenig Licht
Insgesamt lassen sich nur rund 90 Figuren freispielen oder -schalten. Ein weiterer Minuspunkt geht an das Tutorial, das Einsteigern gerade einmal die Bewegungssteuerung näherbringt. Das ist viel zu wenig! Generell ist die Spielmechanik nicht zu vergleichen mit der auf X360 und PS3. Mit der festgelegten Sicht von schräg oben kommt so gar keine Dynamik auf. Zudem gibt es starke Probleme beim Anvisieren von Zielen, da es hier an Genauigkeit fehlt.
Darüber hinaus kann auch die Steuerung per Touchscreen nicht überzeugen, ist diese doch viel zu umständlich angelegt, was den Spielspaß um ein Vielfaches schmälert. Was die deutsche Sprachausgabe betrifft, so präsentiert sich diese in der Vita-Version unschön mit fehlbesetzen Sprechern. Ein Witz ist zudem, dass trotz der deutschen Vertonung deutsche Untertitel eingeblendet werden, die man nicht abschalten kann.
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