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Test - Lead and Gold: Gangs of the Wild West : Wildwestballerei für zwischendurch

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Das eher unbekannte Studio Fatshark verspricht für den Team-Shooter Lead and Gold: Gangs of the Wild West unkomplizierte Online-Action. Kann das Spiel eventuell sogar Battlefield & Co. die Stirn bieten?

Wenn zwielichtige Gestalten im Wüstenstaub stehen, lässig ihren dunklen Cowboy-Hut nach oben ziehen und wenig später ihre rauchenden Colts sprechen lassen - dann fühlen sich echte Männer so richtig wohl. Genau dieses etwas klischeehafte Flair des Wilden Westens fängt das Spiel Lead and Gold: Gangs of the Wild West gekonnt ein.

Es handelt sich hierbei um einen - wenn man das hinsichtlich dieses Szenarios so sagen kann - klassischen Team-Shooter, bei dem zwei Teams auf einem halben Dutzend verschiedener Karten gegeneinander antreten. Ihr habt dabei die Wahl zwischen vier Klassen, die allesamt mit individuellen Stärken und Schwächen ausgestattet sind. Da wäre zum Beispiel der Revolverheld, der mit seinem Schießeisen auf kurze und mittlere Distanz ein gefährlicher Gegner ist. Wer lieber aus sicherem Abstand agiert, sollte sich für die Trapperin entscheiden. Diese ist mit einem Gewehr bewaffnet, das dank Zielfernrohrs auch aus größter Entfernung verheerenden Schaden anrichtet. Der bullige Sprengmeister samt Dynamit und der Hilfssheriff mit seinem Repetiergewehr runden das Angebot an spielbaren Klassen ab.

Teamwork ist alles

Bei Lead and Gold ist Teamwork in mehrfacher Hinsicht wichtig. Zum einen verfügt jede Klasse über eine spezielle Aura, die sich auf alle Kameraden in der direkten Umgebung auswirkt. So verleiht der Sprengmeister beispielsweise einen Bonus auf die Rüstung, während die Trapperin die Chance auf kritische Treffer steigert. Zudem regeneriert sich die Gesundheit der Spieler schneller, wenn sie zusammenbleiben. Ein weiterer Clou: Sinkt eure Lebensenergie auf null, segnet ihr nicht sofort das Zeitliche. Mit etwas Glück verfallt ihr in eine Art K.o.-Status und könnt aus liegender Position noch einige Schüsse auf die Gegner abgeben. Des Weiteren dürfen euch eure Kameraden per Knopfdruck wieder auf die Beine helfen.

Lead and Gold - Launch Trailer
Nicht nur in Red Dead Redemption, sondern auch in Lead and Gold geht es ab in den Wilden Westen. Zum Start des Spiels gibt es den obligatorischen Launch-Trailer.

Die Wildwestgefechte finden auf insgesamt sechs verschiedenen Karten statt, die nahezu jedes Westernklischee bedienen. Von der einsamen Ranch in einer Steppenlandschaft bis hin zur düsteren Goldmine ist alles vorhanden, was das Cowboy-Herz begehrt. Die Schauplätze sehen dazu allesamt recht hübsch aus. Zwar dürft ihr keine Highend-Effekte erwarten, doch für ein Low-Budget-Spiel macht Lead and Gold eine gute Figur.

Auch in Bezug auf die Spielmodi haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen. Neben bekannten Spielvarianten, wie zum Beispiel Team-Deathmatch, gibt es auch etwas abwechslungsreichere Modi. Bei „Pulverfass" müsst ihr beispielsweise die besagten Fässer zu markierten Punkten schleppen und dann zur Explosion bringen. Oder aber im „Goldfieber" möglichst viele Säcke mit dem Edelmetall einsammeln, bevor euch die Gegnerwellen überrennen.

Der Spaß hält nur kurz

Auch wenn sich das alles sehr unterhaltsam anhört, müssen sich die Entwickler von Fatshark einiges an Kritik gefallen lassen. So locker-leicht der Einstieg bei Lead and Gold auch sein mag, so gering fällt die Langzeitmotivation aus. Zwar erhaltet ihr beispielsweise Erfahrungspunkte für bestimmte Aktionen, doch abgesehen von der Verstärkung der Aura schaltet man keinerlei Extras frei - zudem werden die Punkte bei jeder Partie wieder zurückgesetzt. Mehr als ein paar schnelle Runden zwischendurch kann Lead and Gold daher auf Dauer nicht bieten. Zu schnell hat man alles gesehen und ausprobiert. Außerdem sind die KI-Bots ziemlich dämlich, sodass Solopartien schnell öde werden.

Überdies ist die Steuerung nicht ganz optimal. Gerade das Aufsammeln von Objekten ist stellenweise etwas fummelig und stört den ansonsten recht dynamischen Spielfluss. Auch die Qualität der Online-Verbindung ist nicht immer optimal. Zwar haben die Entwickler diesbezüglich bereits nachgebessert, doch es kommt weiterhin oftmals zu nervigen Lags.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Wer denkt, dass er mit Lead and Gold einen gleichwertigen Ersatz für Battlefield & Co. erhält, sollte lieber vom Kauf absehen. In Bezug auf Spieltiefe und Umfang kommt dieser Team-Shooter nicht an die große Konkurrenz heran. Will er aber auch gar nicht. Der Low-Budget-Shooter bietet unkomplizierte Team-Action, die vor allem für eine kurze Runde zwischendurch konzipiert wurde, in einem stimmungsvoll präsentierten Wildwestszenario. Wer damit zufrieden ist, sollte sich das Spiel unbedingt mal etwas näher anschauen.

Überblick

Pro

  • leicht zugänglich
  • zahlreiche Spielmodi
  • tolles Westernflair
  • interessantes Synergiesystem
  • für Low Budget hübsche Grafik

Contra

  • kaum Langzeitmotivation
  • Aufsammeln von Objekten mitunter fummelig
  • KI ziemlich doof
  • teilweise nervige Lags

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