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Test - Killer Instinct : Mörderisch gut

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Mitte der Neunziger erschienen für das Super Nintendo und zwei Jahre später für das N64 zwei Teile einer seitdem fast vergessenen Beat-’em-up-Reihe: Killer Instinct. Auf der Xbox One erleben wir nun die Wiederauferstehung im Next-Gen-Gewand – und die kann sich sehen lassen.

Grafisch kann Killer Instinct natürlich nicht mit einem Forza Motorsport 5 oder Ryse: Son of Rome konkurrieren. Dennoch sieht es für ein Beat-’em-up ansprechend aus und die flüssigen Animationen sowie das rundum aktualisierte Design der Kämpfer gefallen. Spielbar ist in der Kostenlosvariante allerdings nur Jago. Die restlichen Figuren kauft ihr entweder einzeln oder in zwei unterschiedlichen Paketen hinzu. Der Einzelkauf ist nicht zu empfehlen, da ihr ansonsten pro Charakter rund 5 Euro auf den Tisch legen müsst. Zwar sind es mit insgesamt 6 Figuren ab Verkaufsstart und 2 weiteren nachträglich insgesamt sowieso überschaubar wenige Kämpfer, aber beispielsweise das Combo-Breaker-Pack für rund 20 Euro scheint dennoch die empfehlenswerteste Variante zu sein.

Ebenfalls begrenzt ist die Anzahl der Arenen, die aber zumindest schön gestaltet und abwechslungsreich sind. Beispielsweise lasst ihr die Fäuste in einem asiatischen Tempel, einer Spinnenhöhle, im Wald oder in einem zerstörten Hochhausstockwerk fliegen. Gerade bei Letzterem ist es schade, dass keine Interaktionsmöglichkeiten geboten werden, da hier schon mal die eine oder andere Kampfhubschrauberrakete ins Bild fliegt. Übrigens können auch die Arenen hinzugekauft werden, wenn ihr das denn wollt. Überhaupt setzt Killer Instinct sehr stark auf den In-Game-Shop und versucht ungeduldigen Naturen alles Mögliche – sogar Dinge, die eigentlich freispielbar sind – anzudrehen.

Im Shop befinden sich sogar Textmottos, die ihr eurem Online-Kämpferprofil anhängt. Den Online-Mehrspielermodus konnten wir übrigens aufgrund des Testzeitpunktes und der dadurch ausbleibenden menschlichen Gegner leider noch nicht testen. Das zum Testzeitpunkt nur begrenzt nutzbare Xbox Live verhinderte, dass wir testen konnten, ob man jede Kleinigkeit im Shop mit Echtgeld oder nur mit der erspielbaren In-Game-Währung namens „KP“ bezahlt. Wir reichen diese Information aber möglichst zeitnah nach.

Killer Instinct - Video Review
Killer Instinct gehört du den Klassikern im Beat 'em Up Genre. Was die Neuauflage für die Xbox One kann, zeigen wir euch.

Alte Freunde

Dafür legten wir offline viele Runden mit allen zum Start verfügbaren Charakteren hin. Serienkenner freuen sich nicht nur über die Rückkehr von Jago, sondern auch über Saberwulf, Glacius, Fulgore, Thunder und Orchid. Neu hinzugekommen ist Sadira, die wir sogleich im Survival-Modus ausprobierten. Mit ihrem spinnenähnlichen Verhalten fegt sie blitzschnell durch die Arena, was sehr gut zu dem insgesamt sehr hohen Spieltempo passt. Einsteiger freuen sich darüber, dass selbst bei wildem Button-Mashing so manche sehenswerte Kombo zustande kommt.

Wer mag, lernt die Kampfdetails im Dojo und führt später als Fortgeschrittener Ultra- und Spezialmanöverkombos gezielt aus. Oder ihr brecht die Kombos der Gegner, indem ihr deren Schlag- oder Tritthärte erkennt und im richtigen Moment den dazu passenden Gegenschlag ausführt. Gelingt euch das nicht, seid ihr kurzzeitig komplett wehrlos, was euch mit einem Ausrufezeichen über dem Kopf signalisiert wird.

Selbst für die Kombobrecher gibt es eine Gegenaktion: die Konterbrecher. Das alles reicht bereits, um jeden Kampf zu einem adrenalinfördernden Spektakel zu machen, in dem eine Kombo an die andere gekettet wird und bald schon jeder Kombo- und Konterbrecher vom Johlen der Spieler begleitet wird. Das liegt nicht nur am Effektgewitter, das eure Spezialmanöver auslösen, sondern auch am Klang. Jedem Schlag wird in Killer Instinct eine gewisse Wucht verliehen, die manch einem anderen Prügler fehlt. Ebenso gelungen ist der Ringsprecher, der euch schnell zum Mitgröhlen verführt: „ULTRAAAAAAA COMBOOOOOOOO!“

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Wie bewertet man ein Spiel, das nichts kostet? Ein Beat-’em-up mit nur einem einzigen spielbaren Charakter ist nicht mehr als eine nette Beschäftigung für zwischendurch, die schnell langweilig wird. So viel also zu der Kostenlosvariante. Das vergleichsweise dennoch günstige Paket mit allen acht Kämpfern ist da schon wesentlich interessanter und bietet tatsächlich viel Spaß fürs Geld. Den Umfang und die spielerische Tiefe eines Street Fighter erreicht Killer Instinct zwar nicht, dafür ist es aber deutlich einsteigerfreundlicher und bietet trotzdem genug interessante Details, um auch Fortgeschrittene bei der Stange zu halten. Die Kombomöglichkeiten mitsamt den Kombo- und Konterbrechern sind motivierend und zudem spektakulär in Szene gesetzt. Ebenso gelungen ist die spielerische und optische Gestaltung aller Figuren. Die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Kämpfers sind zwar nicht so tief greifend wie im erwähnten Capcom-Vorbild, genügen aber, damit jeder seinen Lieblingskämpfer trotz der kleinen Riege finden sollte. Ihr hört es schon heraus: Für den Sprung in die Genre-Elite reicht es bei Killer Instinct nicht, aber richtig gut ist es trotzdem.

Überblick

Pro

  • schöne Arenen …
  • interessante Kämpfer …
  • hohes Spieltempo
  • günstiger Gesamtpreis …
  • genug spielerische Tiefe für Fortgeschrittene
  • beeindruckende Effektgewitter
  • einsteigerfreundlich …
  • ansprechende Optik
  • herausfordernde KI-Gegner
  • wuchtiger Klang
  • motivierender Ringsprecher

Contra

  • … die aber leider nicht interaktiv sind
  • … die aber bis auf Jago erst hinzugekauft werden müssen
  • … solange man nicht jeden Kämpfer einzeln erwirbt
  • insgesamt kleine Kämpferriege
  • wenige Arenen
  • … aber trotzdem etwas zu Button-Mashing-freundlich

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