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Test - Far Cry 6 : All Inclusive Karibikurlaub

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Greift zu, wenn...

… ihr ein Herz für Open-World-Shooter oder die Far-Cry-Serie allgemein habt und noch einen hübschen Spielplatz zum Austoben sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr nicht schon wieder Bock auf ein typisches Ubisoft-Open-World-Spiel habt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ein Best-of-Far-Cry mit bekannten Problemchen

Okay, ich gebe es zu. Der Ausflug in die Karibik als frisch gebackener Guerilla hat schon ordentlich Laune gemacht. Allerdings ist auch klar, dass Ubisoft keinen Neustart wagt, sondern im Prinzip nur die gesammelten Werke der Ubisoft-Formel ins Spiel gestopft hat. Aufgaben für Fraktionen erledigen, damit diese sich anschließen? Ja, hatten wir schon. Tonnenweise Waffen, Ausrüstung und Vehikel? Klingt auch nicht neu. Eine routinierte, wenn auch manchmal etwas naive Story? Japp. Und dazu einen Haufen Füllmaterial, damit der Spaß nicht nach 15 oder 20 Stunden vorbei ist und man sich auch nach dem Abspann noch in der Spielwelt austoben kann.

Dennoch war der Ausflug erquicklich. Die karibische Spielwelt mit einem dicken Hauch von Kuba gefällt mir visuell extrem gut, zumal mit viel spanischem Dialekt und tollem Latino-Soundtrack auch das richtige Flair aufkommt. Die Diktator-Story rund um Oberbösewicht Castillo geht in Ordnung und wird mit einigen Schwüngen von skurril bis brutal routiniert abgespult. Manchmal ein wenig arg naiv, manchmal durchaus mit dem Willen, hinter die Kulissen zu blicken und die Entstehung eines brutalen Diktators zu beleuchten, ohne allerdings echte Tiefe zu erreichen. Einiges kommt einfach etwas zu kurz, vor allem das Dreieck aus Castillo, Diego und Dani hätte es verdient, noch weiter ausgearbeitet zu werden. Auch die an sich gut in Szene gesetzten Charaktere bleiben letztendlich ein wenig zu plakativ, um emotionale Bindung aufkommen zu lassen.

Aber hey, es ist ein Open-World-Shooter und ich habe nicht wirklich einen Guerilla-Thriller der Meisterklasse erwartet. Dafür spielt sich das Ganze erfreulich gut, vor allem dank solider Steuerung und gutem Gunplay, das viel kreative Freiheiten bei der Herangehensweise zulässt, was durch das umfangreiche Modsystem noch zusätzlich unterstützt wird. Ärgerlich hingegen ist die obligatorische Vielzahl an kleineren, immerhin nicht spielbehindernden Bugs sowie die zuweilen strunzdoof agierende KI. Gerade die Amigos – eigentlich originell – bilden dabei keine Ausnahme und sind letztendlich eher lästig als nützlich, zumal sie meist recht schnell zu Boden gehen.

Letztendlich bietet Far Cry 6 das, was man erwarten konnte. Einen munteren, actionreichen und etwas zu aufgeblähten Open-World-Spielplatz mit fiesen Bösewichtern, der allerdings auch nicht verbergen kann, dass viele Bestandteile eher Füllmaterial als echtes Feature sind. Wer mit den bisherigen Far-Cry-Teilen glücklich war, wird auch Far Cry 6 lieben. Mir gefällt es, es spielt sich einfach schön flüssig und die Action kracht ordentlich. Ist es das bisher beste Far Cry? Eher nicht, dazu fehlt es dann doch an Originalität, aber es hat viele der guten Elemente seiner Vorgänger, leider aber auch deren Schwächen. Man darf nun gespannt sein, wohin die Reise beim nächsten Far Cry geht.

Überblick

Pro

  • bildschöne, umfangreiche Spielwelt
  • klasse Soundtrack mit viel Latino-Musik
  • sehr viele verschiedene Waffen
  • recht originelle Improwaffen und Supremos
  • zahlreiche Vehikel vom Pferd bis zum Panzer
  • schicke Zwischensequenzen
  • gute Shooter-Steuerung
  • starkes Waffen-Handling und Treffer-Feedback
  • sehr umfangreiche Optionen für Barrierefreiheit

Contra

  • viele Nebenaktivitäten ohne wirkliche Bedeutung fürs Spielgeschehen
  • sehr viel Füllmaterial – Spiel wirkt zuweilen unnötig aufgebläht
  • zahlreiche kleinere Bugs
  • zuweilen strunzdumme KI
  • kein manuelles Speichern möglich
  • dynamisches Wetter offenbar fehlerhaft
  • Story kratzt nur an der Oberfläche der Thematik

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