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Test - Fallout 76 : Unser Vorabtest nach einer Woche

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Nach einer heftigen Party folgt meistens die Ernüchterung. So muss es auch den Helden von Fallout 76 ergehen. Gerade noch hat man im gemütlichen Vault mit Bier, Luftballons und Konfetti auf den bevorstehenden Rückeroberungstag angestoßen, doch schon im nächsten Moment geht es raus ins Unbekannte. Die atomare Verwüstung hat vor 25 Jahren die Welt, wie wir sie kennen, dem Erdboden gleichgemacht. Nun lautet unser Ziel: Das Land und die menschliche Zivilisation wieder aufbauen. Leichter gesagt als getan, denn in der Zwischenzeit hat der radioaktive Niederschlag so manche Gefahr heraufbeschworen.

Im beschaulichen West-Virginia, im Spiel vorwiegend Appalachia genannt, haben es sich zahlreiche Kreaturen bequem gemacht, die durch atomare Mutation groteske Formen entwickelt haben. Kakerlaken mit den Ausmaßen von Hunden und adlergroße Stechmücken sind da noch das geringere Übel. Supermutanten, Ghoule und die von einer seltsamen Seuche befallenen Verbrannten, deren Ursprung eines der zentralen Themen der Story ist, erheben Anspruch auf Häuser und Höfe. Wie gut, dass ihr euch diesen Bedrohungen nicht alleine entgegenstellen müsst.

Gehet hin und mehret euch

Fallout 76 wurde von Grund auf als Mehrspielererfahrung konzipiert. NPC-Charaktere werden durch menschliche Mitspieler ersetzt, mit denen ihr euch in Gruppen zusammenschließen, Ausrüstung tauschen und gegenseitig virtuelle Herzchen zuwerfen könnt. Direkt nach eurem Auszug aus dem Vault dürften euch die ersten potenziellen Mitstreiter über den Weg laufen. Ab Level 5 kommt dann noch die Möglichkeit für PvP-Duelle hinzu, bei denen ihr den wertvollen Schrott eurer Kontrahenten einsacken könnt. Trotz dieser Neuausrichtung drängt euch Fallout 76 nie in ein Multiplayer-Korsett. Keine Hauptmission muss zwangsläufig im Team gespielt werden. Wenn ihr wollt, könnt ihr sämtliche Servergenossen links liegen lassen und alleine losziehen.

Dies war primär mein Anliegen. Als Fallout-Veteran und Fan insbesondere der späteren Teile seit der Markenübernahme durch Bethesda wollte ich wissen, ob es weiterhin möglich ist, solo zu spielen und dabei trotzdem eine vollwertige Fallout-Erfahrung im Stile von Teil 3, 4 oder New Vegas zu bekommen. Eine der zahlreichen Perk-Karten, die ihr im Spiel erhalten könnt, heißt schließlich „Einsamer Wanderer“ und gibt euch Boni auf bestimmte Attribute, wenn ihr als Einzelgänger unterwegs seid.

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Die Karten werden neu gemischt

Das besagte Kartensystem ist eines der interessantesten Features von Fallout 76. Es dauert zwar ein paar Stunden und Stufen, bis man dort richtig durchsteigt, dann aber entpuppt es sich als sehr durchdacht und vor allem flexibel. Bei jedem Levelaufstieg erhöht ihr nach wie vor eines eurer S.P.E.C.I.A.L.-Attribute, darunter Stärke, Ausdauer und Intelligenz. Dies bringt von Haus aus schon gewisse Vorteile mit sich: Je stärker ihr seid, desto mehr Kram könnt ihr beispielsweise mit euch herumtragen. Darüber hinaus zieht ihr zusätzlich eine von mehreren zufällig zusammengestellten Karten aus der ausgewählten Kategorie.

Die möglichen Boni waren in dieser oder ähnlicher Form schon in früheren Fallout-Teilen vorhanden, wurden aber mehrheitlich an die Gegebenheiten von Fallout 76 angepasst. Jetzt wird es ein bisschen kompliziert: Die Karten haben unterschiedliche Wertigkeiten zwischen 1 und 3. Ihr könnt einem Attribut nur so viele Karten zuteilen, wie ihr Punkte darin habt. Bei einem Agilitätswert von 4 könnt ihr also eine Karte der Stufe 1 und eine der Stufe 3 aktivieren - oder eben vier Karten der Stufe 1. Es macht wirklich Spaß, mit den Karten zu experimentieren und sie je nach Situation neu anzuordnen. Wollt ihr für jede Eventualität gerüstet sein, kann es allerdings auch in ein wenig Arbeit ausarten. Aber darauf solltet ihr euch in Fallout 76 sowieso einstellen.

Darwin wäre stolz

Mehr als in jedem anderen Serienteil zuvor steht bei Fallout 76 nämlich das Überleben im Vordergrund. Quasi alles im Spiel läuft gegen euch. Als wären tollwütige Mutantenbären und aggressive Wachroboter noch nicht genug, zieht ihr euch ständig Verstrahlungen oder Krankheiten zu. Außerdem nutzt sich eure Ausrüstung bei Gebrauch ab und ihr müsst regelmäßig Nahrung zu euch nehmen, um gewaltige Einbußen bei Gesundheit und Ausdauer zu vermeiden. Vor allem Letzteres ist ein zweischneidiges Schwert.

Einerseits passt es zu dieser feindlichen Welt, in der jede Ressource rar und jeder Schrott nützlich ist. Über eine Packung mit abgekochtem Wasser freut man sich fast so sehr wie über ein Stimpack. Andererseits übertreibt es das Spiel ein wenig mit diesem Feature. Ständig werdet ihr daran erinnert, dass eurer Charakter wieder unter Hunger oder Durst leidet. Ihr vertilgt im Spiel darum täglich mehr Futter als ein Haufen bekiffter Collegekids. Zwar lassen sich einige Items auch auf Schnelltasten legen, dennoch werdet ihr in Fallout 76 viel Zeit mit eurem Pip-Boy verbringen und in dessen Menüs rumwurschteln. Neben dem häufigen Wechsel eurer zerschlissenen Ausrüstung führt vor allem die stark eingeschränkte Tragekapazität zu einem ständigen Ausmisten. Kein Wunder, dass viele Perks darauf abzielen, bestimmtes Equipment leichter zu machen.

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