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Special - Kolumne: Fallout 4 : Keine falsche Nostalgie!

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Es gibt sogar einen Typen, der das Startgebiet in Sanctuary noch nicht verlassen hat und sich trotzdem auf Stufe 12 levelte. Bei so etwas ist Kreativität und Leidenschaft vonnöten. Zwei Eigenschaften, die modernen Videospielern oft abgesprochen werden. Natürlich müssen bestimmte Voraussetzungen im Spiel erfüllt werden, um die Story weiterspielen zu können. Und natürlich geht es in den Mission oft darum, zu Ort X zu wandern und dort sämtliche Lebensformen auszulöschen. Aber darum herum können wir unsere eigene Geschichte schreiben.

Nur nach vorne

Der zweite große Faktor: Gerade wir Videospieler verklären gerne die Vergangenheit. Trotzdem soll immer alles neu, anders und schöner sein. Dieser Widerspruch tritt auch bei der Fallout-Reihe zutage. Schaut man sich die zwei ersten Teile genauer an, stellt man fest, dass sie in dieser Form heute nicht mehr existieren könnten. Zumindest nicht mit dem kommerziellen Anspruch, den Bethesda an seine Spiele hat. Frühere Fallouts ließen den Spieler oft allein. Wohin man musste und was dort zu tun war, wurde häufig nicht deutlich und verlangte viel Rumprobieren. Zu leicht konnte man sich im Spiel verfranzen und das Ziel aus den Augen verlieren.

In Teil 1 kam da noch der Zeitdruck hinzu, da nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stand, den für den eigenen Vault so dringend benötigten Wasser-Chip zu finden. Auch der Schwierigkeitsgrad hatte es in sich. Einige Kämpfe waren fast nur zu überstehen, wenn man nach jeder Aktionsrunde die Schnellspeicherfunktion nutzte. So wurde aus Fallout schnell eine Speichern-sterben-und-neu-laden-Orgie. Ich brauche keine Markierung, die mich wie an der Schnur durch eine Spielwelt führt, aber an einen gewissen Komfort haben wir uns seit 1997 gewöhnt und wollen ihn zu Recht nicht mehr missen.

Alternativen

Wer trotzdem zurück zu den Wurzeln möchte, hat ja andere Möglichkeiten dazu. Spiele wie Wasteland 2 oder Hard West fangen das Flair von Fallout 1 und 2 sehr authentisch ein. Bethesda hat sich dazu entschieden, mit der Reihe mehr und mehr in eine Richtung zu gehen, die eine weiter gefasste Zielgruppe anspricht. Schon bei Fallout 3 wurden lange Diskussionen um die Neuausrichtung geführt. Warum müssen wir sie jedes Mal von Neuem aufrollen und können nicht akzeptieren, dass sich auch Spielreihen weiterentwickeln?

Fallout 4 ist ein gigantisches Spiel, bei dem auch nach Wochen und Monaten in den Ruinen der einstigen Zivilisation noch neue Geheimnisse entdeckt werden dürften. Ein Spiel, das vielleicht nicht die vollkommene Freiheit, aber doch genug Freiheit bietet, um jedem Spielertyp gerecht zu werden. Ein Titel, der zum Experimentieren einlädt – selbst ohne Mod-Unterstützung. Wie seine Vorgänger wird es allerdings nie mehr werden. Und das soll es auch nicht.

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