Test - Emergency 2012 : Katastrophen vor der Haustür
- PC
Insbesondere Einsteiger werden schnell an ihre Grenzen als Einsatzleiter kommen, denn nach den ersten zwei entspannteren Aufgaben wird es gleich knackig schwer. Von einer ausgewogenen Lernkurve, die euch langsam an die größeren Katastrophen heranführen würde, fehlt jede Spur. Das gilt stellenweise auch für die KI, die oft unberechenbar reagiert. Statt nach dem Löschen eines Brandes direkt zum nächsten Flammeninferno vorzurücken, das sich in unmittelbarer Nähe befindet, verharrt sie einfach auf der Stelle. Nur ein paar Meter weiter bei einer anderen Einheit klappt's hingegen problemlos.
Hinzu kommen die leidigen Wegfindungsprobleme, von denen auch Emergency 2012 nicht verschont bleibt. Besonders an Nadelöhren hat das Computerhirn Probleme mit der Vorfahrtsregel. Vom Verkehr, der einfach anhält und die Straße blockiert, sobald sich ein Einsatzwagen nähert, ganz zu schweigen.
Tatütata, die Feuerwehr ist da
Habt ihr euch dann aber mal als besonnener Stratege erwiesen und alles erledigt, folgt die Abrechnung. Für die Punktzahl, die sich aus Zeit und entstandenen Personen- sowie Sachschäden zusammensetzt, werdet ihr bestenfalls mit einer von drei Medaillen geehrt. Gleichzeitig lässt sich jede Punktzahl auch in eine Bestenliste eintragen und dort mit anderen Spielern vergleichen.
Selbiges könnt ihr auch abseits der Kampagne im Endlosspiel und dem Herausforderungsmodus machen, bei denen ihr euch in einer Stadt den „alltäglichen" Katastrophen wie Häuserbränden oder Autounfällen stellen müsst. Um was ihr euch genau kümmern müsst, hängt in erster Linie davon ab, ob eine Stadt von Hitze, Sturm oder Schnee heimgesucht wird. Nach recht kurzer Zeit wiederholen sich die Einsätze aber doch schnell, sodass die Motivation nicht allzu lang anhält. Einzig der Mehrspielermodus über Internet und LAN, in dem diese beiden Spielmodi ebenfalls verfügbar sind, verlängert den Spielspaß etwas. Bis zu vier Spieler können sich hier als Katastrophen-Manager beweisen.
Neben den vielen KI-Aussetzern macht die Technik im Allgemeinen ebenfalls keine gute Figur. Die zwar ansprechende, aber effektarme und von Clipping-Fehlern geplagte Optik erkauft sich Emergency 2012 durch unnötig hohe Systemanforderungen. Eine echte Dramaturgie der Katastrophen kann weder die Inszenierung durch die lahmen Kamerafahrten erzeugen noch der oft deplatzierte Sound. Immerhin sind die Sprecher, die in den kurzen Missionsbriefings auftauchen, akzeptabel.
Kommentarezum Artikel