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Test - Devil May Cry 4: Special Edition : Reanimierter Action-Klassiker

  • PS4
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Capcom hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Action-Klassiker der Neuzeit für die PlayStation 4 neu aufzulegen – ganz im Stil der aktuellen Remaster-Welle. Hat die grandiose Dämonenschnetzelei Devil May Cry 4 über die Jahre etwas von ihrer Faszination eingebüßt oder kann sie die Spieler heutzutage immer noch mitreißen?

Es ist tatsächlich sieben Jahre her, seit Capcom das Action-Spiel Devil May Cry 4 auf den Markt gebracht hat. Für viele Zocker gilt diese Episode als einer der Höhepunkte der gesamten Serie. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Capcom jetzt eine Art Neuauflage für die PlayStation 4 veröffentlicht.

Diese Special Edition reitet auf der aktuellen Welle der Remaster-Versionen vieler anderer mehr oder weniger bekannter Spiele. Die augenscheinlichste Änderungen betrifft natürlich die Grafik. So läuft das Spielgeschehen in einer knackig scharfen 1080p-Auflösung mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Das ist optisch definitiv eine Aufwertung, wenn natürlich nicht alles Gold ist, was da so glänzt. Viele Texturen sind doch etwas karg und an den Charaktermodellen hat deutlich der Zahn der Zeit genagt.

Neue Helden braucht das Land

Die zweite und insgesamt gesehen wohl wichtigste Neuerung ist jedoch die Einführung neuer spielbarer Charaktere. Neben Dante und Nero könnt ihr auch in die Rollen von Vergil, Lady und Trish schlüpfen. Das hat nicht nur optische Auswirkungen, sondern macht sich erfreulicherweise auch beim Gameplay bemerkbar. Jede Charakterentscheidung zieht teilweise andere Spielmechaniken nach sich.

So teilt Vergil beispielsweise bei gefüllter Konzentrationsleiste deutlich kräftiger mit seinen Katanas aus. Konzentration verliert er unter anderem durch häufiges Umherlaufen oder Schläge, die ihr Ziel verfehlen. Die Konsequenz: Ihr seid bei Vergil dazu gezwungen, viel präziser und mit mehr Bedacht zu Werke zu gehen. Lady hingegen ist im Nahkampf recht behäbig, kann aber auf eine Vielzahl effektiver Wummen zurückgreifen – bis hin zur Bazooka. Ihr seht schon: Je nach gewählter Figur stellt sich ein leicht anderer Spielstil ein.

Extrem schade ist hingegen, dass sich Capcom abgesehen von einem kurzen Intro nicht die Mühe gemacht hat, die neuen Protagonisten stärker in die Story der Solokampagne einzubinden – das geschieht nämlich so gut wie gar nicht. So etwas wirkt sich logischerweise negativ auf die Atmosphäre aus.

Devil May Cry 4: Special Edition - Launch Trailer
Ab heute ist die Special Edition von Devil May Cry 4 offiziell für PS4 und Xbox One erhältlich.

Apropos negativ: Die Schwächen des Originals haben die Entwickler gnadenlos beibehalten. So betreibt das Spiel nach der ersten Hälfte ein fast schon rotzfreches Level-Recycling und neue Abschnitte für die Special Edition gibt es leider auch nicht. Die zumindest diskussionswürdigen Rätselabschnitte haben den Sprung in die Special Edition leider ebenfalls überlebt.

Immerhin dürft ihr euch an dem besonders knackigen Schwierigkeitsgrad „Legendärer Schwarzer Ritter“ versuchen. Abgesehen davon ist Devil May Cry 4 auch weiterhin ein grandioses Action-Spiel, das von den ebenso kombolastigen wie effektvoll inszenierten Kämpfen und einer Portion Lässigkeit samt Humor besticht. Das funktioniert auch sieben Jahre nach dem ursprünglichen Release noch hervorragend.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ein Klassiker im neuen Glanz

Kann man Devil May Cry 4 tatsächlich bereits als Klassiker bezeichnen? Mir egal, ich mache es einfach. Trotz seines Alters hat das Action-Spiel nach dem Sprung auf die PlayStation 4 so gut wie nichts von seiner Faszination verloren und macht noch immer extrem viel Spaß. Hinzu kommen neue Charaktere und eine optische Frischzellenkur. Okay, die Story-Integration der Neulinge hätte ich mir etwas intensiver vorgestellt und man merkt dem Spiel dann doch sein Alter hier und da etwas an. Sei es drum: Wer ein forderndes und spektakuläres Action-Spiel für die PlayStation 4 sucht, kann ungesehen zugreifen.

Überblick

Pro

  • tolles Kampfsystem
  • effektvolle Inszenierung
  • leicht verbesserte Optik
  • neue Charaktere mit neuen Spielstilen
  • guter Umfang

Contra

  • neue Charaktere so gut wie nicht in Story integriert
  • weiterhin viel Level-Recycling
  • diskussionswürdige Rätseleinlagen

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