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Test - Das Testament des Sherlock Holmes : Böser Sherlock!

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Rätsel und Steuerung im Ansatz gelungen …

Rein spielerisch betrachtet macht Das Testament des Sherlock Holmes vieles richtig. Das Abenteuer überschreitet locker die 15-Stunden-Marke, was in diesem Genre bemerkenswert ist. Die Rätsel mischen klassische Objektkombinationen mit kniffligen Denkspieleinlagen, die ihr nach ein paar Minuten Grübelei überspringen dürft. Meist steuert ihr Holmes persönlich, ab und an jedoch übernehmt ihr die Rolle von Watson oder gar den treuen Hund Toby.

Die Steuerung wird im Kern von einer simplen Controller-Benutzerführung getragen. Sobald ihr neben einem wichtigen Gegenstand steht, wird euch ein passendes Icon angezeigt. Per Schultertaste aktiviert ihr zudem die Hotspot-Hilfe, die euch die Position weit entfernter Objekte verrät. Ebenfalls eine tolle Idee: Dinge, die ihr bereits vollständig untersucht habt, werden mit einem grün umrandeten Icon kenntlich gemacht.

… und im Detail voller Flüchtigkeitsfehler

Leider haben all diese positiven Eigenschaften irgendwo einen Haken. Ein Großteil der Rätsel ist zwar schön logisch und gut nachvollziehbar, aber manchmal wirkt die Lösung eines Problems unnötig kompliziert, weil der Spieler in seinen Ermittlungen bewusst eingeschränkt wird. Dazu ein Beispiel: Um an ein wichtiges Zahnrad zu gelangen, müsst ihr drei Männern eine Gefälligkeit erweisen, damit sie euch den Fundort verraten. Letztlich liegt das Rad unter einem Holzstapel begraben, den ihr im realen Leben einfach wegschieben könntet – was im Spiel nicht möglich ist.

Ebenfalls störend: Die besagte Hotspot-Hilfe zeigt immer nur ein wichtiges Objekt auf einmal. Dies ist umso nerviger, weil auch triviale Türgriffe berücksichtigt werden. Deshalb ertappt man sich ständig dabei, vor Anwendung der Hotspot-Taste den Blickwinkel so zu justieren, dass man keine Tür vor Augen hat. Oft müsst ihr einen Raum komplett nach allen anklickbaren Gegenständen absuchen, bevor ihr mit der eigentlichen Rätselei beginnen dürft. Dann könnt und sollt ihr plötzlich Dinge aufnehmen, die just zuvor noch mit einem grün umrandeten Icon als “nicht mehr wichtig“ deklariert wurden.

Zu guter Letzt hätte den Minidenkspielen eine "Rückgängig"-Funktion gutgetan, um einzelne Züge anders zu machen. So müsst ihr jedes Mal ganz von vorne beginnen, wenn ihr euch einen unkorrigierbaren Fehler erlaubt habt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Das Spiel tut mir irgendwie leid. Mir gefällt ein Großteil der Rätsel und der Schwierigkeitsgrad ist viel ausgeglichener als in allen mir bekannten Vorgängern. Doch sobald Watson sich beschwert und seine Enttäuschung über Holmes' Taten zum Ausdruck bringt, möchte ich ihm am liebsten einen Stein an den Kopf werfen, um ihn wachzurütteln: “Hallo, das ist Sherlock Holmes, du Depp! Natürlich ist der nicht böse, sondern tut nur so!“ Auch darüber hinaus mag ich die Geschichte nicht, sei es aufgrund der überzogenen Gewaltdarstellung, des konstruierten Falls oder der nervigen Kinder. Nehme ich noch die ganzen Flüchtigkeitsfehler bei Design und Steuerung hinzu, muss ich leider sagen: Frogwares hat sich Mühe gegeben, ist aber nicht imstande, ein Meisterwerk abzuliefern.

Überblick

Pro

  • größtenteils gutes Rätsel-Design
  • erstaunlich fair ausbalancierter Schwierigkeitsgrad
  • schönes Szenario

Contra

  • manche Problemstellung wirkt unnötig verkompliziert
  • kleine, vermeidbare Schwächen in Sachen Benutzerführung
  • enttäuschende Geschichte

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