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Test - Captain Toad: Treasure Tracker : Toad auf Wanderschaft

  • WiiU
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In fast dreißig Jahren hat Toad vieles durchgemacht. Er hat den Aufstieg Super Marios live miterlebt, wurde Zeuge des Berliner Mauerfalls und musste mit ansehen, wie George Lucas mit Episode 1 sämtlichen "Star-Wars"-Fans die Unschuld raubte. Ein bewegtes Leben hat der Pilz bereits hinter sich. Doch sein größter Auftritt steht noch bevor. Kurz vor der Midlife-Crisis schickt sich der etwas gedrungene und mitunter sogar ängstliche Pilz an, eine Karriere abseits des omnipräsenten Klempners zu starten. In Captain Toad: Treasure Tracker zeigt er seine Ambitionen.

Eigentlich widmet sich Captain Toad zusammen mit seiner Freundin Toadette tagein, tagaus der Suche nach den berühmt-berüchtigten Power-Sternen. Dass es bei solch einer Expedition auch mal gefährlich wird, muss Toad allerdings erst auf tragische Art und Weise lernen. Er muss nämlich mitansehen, wie seine treue Partnerin von einem riesigen, schwarz gefiederten Vogel entführt wird. Toad bleibt also keine andere Wahl. Er nimmt die Beine in die Hand, um Toadette aus den Fängen des geflatterten Widersachers zu retten.

Auf seinem Weg erforscht er eine Vielzahl unterschiedlicher, in sich abgeschlossener Level. Ziel eines jeden Levels ist es, den Power-Stern einzusacken. Allerdings hat Toad ein riesiges Problem: Aufgrund seines großen, vollgepackten Rucksacks ist er nicht in der Lage zu springen. Bei Feindkontakt hilft nur die Flucht oder eine saftige, frisch gepflückte Rübe, die er seinem Verfolger ins Gesicht wirft. Klingt bekannt, oder? Kein Wunder, spielerisch ist Captain Toad: Treasure Tracker eine konsequente Fortführung der bereits aus Super Mario 3D World bekannten Captain-Toad-Level.

Alles im Blick

Das Grundgerüst ist also das gleiche wie im letztjährigen Mario-Ableger, wurde aber um komplexere Puzzles und neue Mechanismen ergänzt, die oft den Einsatz des Wii-U-GamePads erfordern. Durch das Pusten ins Mikrofon bewegt ihr Plattformen, durch Antippen verschiebt ihr Blöcke und Zahnräder werden in Gang gesetzt, indem ihr eine kreisförmige Bewegung auf dem Touchscreen macht. Die Level strotzen dabei vor Abwechslungsreichtum, Farbenpracht und wunderbar durchdachter Architektur. Die Aufmachung erinnert an klassische Dioramen mit vielen kleinen Details.

Captain Toad: Treasure Tracker - Release Date Gameplay Trailer
Anlässlich der Bekanntgabe des Veröffentlichungstermins von Captain Toad: Treasure Tracker gibt es hier auch neue Szenen aus dem Spiel zu begutachten.

Das ist eine der größten Stärken des Spiels. Die Aufmachung ist zuckersüß. Während Toad mit seinem zu groß geratenen Rucksack schwerfällig umherstapft, plumpsen dicke Vögel zu Boden und Gumbas tun das, was sie immer tun: äußerst grimmig dreinschauen. Unterlegt wird das Ganze mit stets fröhlicher Musik, die dem einen oder anderen auch aus Super Mario 3D World bekannt sein dürfte.

Die Hürden des Pilzalltags

Auch wenn sich Toad kaum zur Wehr setzen kann, warten gelegentlich Bossgegner auf ihn. Die sind ein wenig knifflig zu besiegen, da sie euch zusätzlich mit anderen Bedrohungen wie herabfallenden Feuerbällen oder stürmischen Winden konfrontieren. Die Idee, ein Puzzle-Spiel um solche Bosskämpfe zu erweitern, ist nicht nur erfrischend anders, sondern auch toll umgesetzt. Nur leider wiederholen sie sich im Laufe des Abenteuers etwas zu oft. Zwar steigt der Anspruch dabei zusehends, doch die Art und Weise, wie ihr sie besteht, bleibt unverändert. Auch der Rest des Spiels ist für erfahrene Spieler nur selten herausfordernd. Dafür haben sie mehr Zeit, die tollen Design-Ideen der über 70 verschiedenen Level zu genießen.

Doch trotz der scheinbar großen Anzahl an Herausforderungen benötigt ihr für das Hauptabenteuer nicht einmal zehn Stunden. Es gibt abseits der Power-Sterne aber noch andere Sachen zu erledigen. In jedem Level sind drei Juwelen versteckt, die es zu finden gilt. Außer Acht solltet ihr sie nicht lassen, da spätere Level nur durch genügend gesammelte Juwelen freigeschaltet werden. Nachdem ihr ein Level absolviert habt, wird es um ein weiteres optionales Ziel ergänzt. Mal gilt es, nicht von Shy Guys entdeckt zu werden oder eine genügend hohe Anzahl an Münzen aufzuspüren. Wem auch das gelingt, der wird mit einer weiteren Herausforderung bedient. Und dann wird Captain Taod: Treasure Tracker auch für erfahrene Spieler interessant.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Ein Kleinod der Freude

Captain Toad: Treasure Tracker ist ein Kleinod der Freude. Man fühlt sich schlicht wohl, wenn das Spiel in der Wii U rotiert. Grafik, Musik, Ideenreichtum und die stetige Abwechslung fließen hier nahtlos ineinander, um euch stets aufs Neue zu entzücken. Im Grunde sind es nur wenige Dinge, die einen kleinen Schatten auf das Gesamtwerk werfen. Die sich wiederholenden Bossbegegnungen, der nicht allzu hohe Anspruch sowie der etwas zu klein geratene Umfang gehören zweifellos dazu. Ein Zwei-Spieler-Modus wäre eine prima Ergänzung gewesen. Doch darauf lässt sich aufbauen. Nintendo wird das hoffentlich tun, denn das Spielkonzept rund um den quirligen Pilz ist zu originell und charmant, als dass man es künftig vernachlässigen sollte.

Überblick

Pro

  • putzige Aufmachung (ja, putzig!)
  • Toad als Protagonist
  • eine Vielzahl origineller Level
  • Wii-U-GamePad-Funktionalität ergänzt das Spiel gut
  • Bossbegegnungen
  • hoher Wiederspielwert
  • originelle Spielidee samt schön gestalteten Rätseln

Contra

  • trotz über 70 Level schnell durchgespielt
  • Anspruch generell sehr niedrig und steigt erst sehr spät
  • Bosskämpfe wiederholen sich
  • kein Zwei-Spieler-Modus

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