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Test - Call of Duty: Modern Warfare 2 : PC-Version mit Ärgernissen

  • PC
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Ein Arsenal an Krach-Bumm

In den 18 Einzelspielerlevels könnt ihr auf über 30 Waffen zugreifen. Manche Missionen zwingen euch, bestimmte Wummen einzusetzen, wie eine Assault-Rifle mit Herzsensor, der auch bei schlechter Sicht anzeigen kann, wo sich Gegner aufhalten. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Scharfschützen- und Raketenwerferabschnitte. Uzis kann man jetzt auch beidhändig abfeuern. Sehr nett ist ein mobiles Geschütz, das man einsetzen muss, um einen bestimmten Punkt zu verteidigen. Alles in allem sorgen die Auswahl und der Einsatz der Waffen für Abwechslung. Dies wird noch garniert mit zwei kleinen Fahreinlagen und schon ist das Actionmenü fertig.

Mehr Mehrspieler

Der grandiose Mehrspielermodus des Vorgängers wurde noch mal erweitert. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist dieser ohnehin das Herzstück des Spiels. Auf 16 Karten dürft ihr euch mit menschlichen Kontrahenten packende Gefechte liefern. Mit an Bord das motivierende Auflevel-System des Vorgängers, das aber nochmals verfeinert wurde. Neben den verbessernden Perks bekommt ihr jetzt auch noch kleine Boosts, die je nach eurer Spielweise in Kraft treten. Zum Beispiel, dass ihr mit etwas mehr Gesundheit startet, wenn ihr dreimal hintereinander sterbt, ohne einen Gegner erledigt zu haben. Außerdem könnt ihr, wenn ihr ein bestimmtes Level erreicht habt, die Belohnungen für den Killstreak ändern und so dem eigenen Spiel anpassen.

Die Maps gestalten sich wie gewohnt recht unterschiedlich. Von engen Häuserkämpfen bis hin zu weiteren Arealen, die vor allem Scharfschützen begrüßen, ist für jeden etwas dabei. Die Karten nutzen dieses Mal aber weitaus besser mehrere Höhenebenen und sorgen so für noch mehr Taktik, sofern man sich halbwegs an die vorgeschlagenen Spielerzahlen hält.

Allerdings bleibt der Mehrspielermodus nicht ohne Ärgernisse. Als Hauptpunkt wäre zu nennen, dass Infinity Ward unverständlicherweise komplett auf dedizierte Server verzichtet hat. Das nervt gewaltig, denn dadurch bleibt es nicht aus, dass Spieler mit sehr unterschiedlichen Latenzen auf einen Haufen geworfen werden. So kommt es nicht selten zu Verbindungsabbrüchen und oft ist es schwer genug, überhaupt in ein Spiel einsteigen zu können. Das wird mitunter zur zeit- und nervenraubenden Angelegenheit. Entsprechend gibt es keine Serverlisten, ihr könnt noch nicht einmal überprüfen, wie eure Verbindung zu den jeweiligen Spielen und wer eigentlich der Host ist.

Das Ganze hat ein ziemliches Lotto-Feeling. Für einen spielerisch an sich sehr guten Mehrspielermodus ist das im Grunde eine Zumutung. Mal ganz abgesehen davon, dass der Wegfall der dedizierten Server auch gleich die Spielerbegrenzung von 64 auf 18 Spieler mit sich gebracht hat. Dass zum Zocken generell Steam aktiv sein muss, ist wohl auch nicht jedermanns Sache. Und noch ein Ärgernis: Auch Map- und Mod-Support sind Geschichte.

Zwar kann man die Einzelspielerkampagne nicht im kooperativen Modus durchspielen, aber Infinity Ward hat sich eine andere Lösung einfallen lassen. Im Special-Ops-Modus gibt es 23 Missionen, die auf zwei Spieler ausgelegt sind. Manche dieser Missionen sind Levelabschnitte aus der Kampagne, andere wiederum gänzlich neu. Zwar gibt es viele Missionen, in denen ihr Seite an Seite kämpft und den Kollegen gegebenenfalls wiederbeleben könnt, wenn er draufgeht, allerdings wird in ein paar Missionen auch eine etwas andere Vorangehensweise gefordert. Zum Beispiel wenn Spieler A am Boden unterwegs ist, während Spieler B mit Raketen aus dem Heli Unterstützung leistet.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Grundsätzlich bietet Modern Warfare 2 eigentlich alles, was man sich von einem Shooter wünschen kann, sofern man nichts gegen lineare, aber filmreif und ungemein intensiv dargestellte Feuergefechte hat. Manchmal meinen es die Entwickler allerdings etwas zu gut. Gerade das berüchtigte Flughafen-Level ist für mein Empfinden unnötig und überflüssig, zumal die schwache Erzählstruktur dafür kaum als Rechtfertigung herhalten kann. Zudem ist der Einzelspielermodus mit gerade mal fünf Stunden ein mageres Stück Software. Das eigentliche Herzstück, nämlich der Mehrspielermodus, hätte es dank satten Umfangs und viel Motivation herausreißen können, wäre da nicht das schmerzhafte Fehlen der dedizierten Server, wodurch der Beitritt in reibungslose Spiele fast schon zum Glücksspiel wird. Warum Infinity Ward hier den Rückschritt in die Steinzeit des PC-Onlinespiels wagt, ist völlig unverständlich. So ist Modern Warfare 2 in Summe zwar immer noch ein sehr guter Shooter, der aber auf dem PC aufgrund der kurzen Spielzeit, einiger strittiger Momente und der Mängel im an sich hervorragenden Mehrspielermodus unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Überblick

Pro

  • packende Inszenierung
  • sehr viele unterschiedliche Szenarien
  • sehr gute Musik
  • Koop dank Special-Ops-Modus
  • motivierender Mehrspielermodus
  • großes Waffenarsenal
  • Fahreinlagen
  • hervorragende Steuerung

Contra

  • kurze Spieldauer
  • Flughafen-Level ist zu brutal
  • Soundeffekte könnten besser sein
  • wirre Geschichte, die im Endeffekt nur als Rahmenhandlung dient
  • keine dedizierten Server
  • Spielbeitritt ist Glückssache
  • kein Map-/Mod-Support
  • reduzierte Spielerzahl

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