Preview - BioShock : Kandidat für das Spiel des Jahres

Durch die Glasröhre versuche ich, das nächstliegende Gebäude zu erreichen. Im Augenwinkel stelle ich mit Erschrecken fest, dass das Heck des Flugzeuges mittlerweile voll Wasser gelaufen ist und sich genau auf meinen Fluchtweg zubewegt. Der Einschlag ist ohrenbetäubend, Wasser schießt durch das Loch ins Innere. Das Wrack steckt in der Röhre fest, sodass ich durch das Heck und dessen Notausgang einen Weg finde und mich nach einer Sicherheitsschleuse ein weiteres Mal in Sicherheit wähne. Natürlich habe ich die Rechnung ohne diesen verfluchten Ort gemacht. Eine Waffe wäre jetzt genau das Richtige, um sich gegen diese Zombie-Wesen zur Wehr zu setzen, von denen sicher noch mehr ihr Unwesen treiben. Eine große Zange muss für den Anfang reichen, um wenigstens nicht völlig wehrlos dazustehen ...

Auf der ersten Seite wollten wir euch einen Eindruck von der intensiven Atmosphäre vermitteln, die den Spieler in 'BioShock' von Beginn an fesselt. Ständig fühlt man sich als Spieler der Umgebung ausgeliefert, fast schon hilflos und verwundbar. Kein Superheld, der mit jeder Situation sofort zurechtkommt. Kein Haudrauf, der sich ins Getümmel schmeißt, ohne gründlich die nächsten Aktionen zu planen. Das erste Level dient nicht nur als Tutorial, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen, sondern auch mit den vielfachen Möglichkeiten, die sich mit der Zeit bieten.

Sehr oft wird man an Stellen kommen, wo eine Wahl getroffen werden muss. Es gibt keinen optimalen Weg, wie ein Level zu schaffen ist oder Gegner auszuschalten sind. Natürlich kann versucht werden, wie John Rambo durch die wunderschön detailliert gestalteten Räume zu laufen und alles mit Kopfschüssen zu erledigen. Allerdings wird sehr wahrscheinlich, wenn man am Ende vor einem besonders schweren Kontrahenten steht, die Munition knapp, und dann ist guter Rat teuer. Gerade aus dieser Dynamik bezieht 'BioShock' einen Großteil seiner Faszination, die uns während der drei Stunden langen Session beflügelt hat.

Natürlich bleibt es nicht bei der großen Zange, die man als Waffe benutzen kann. Sehr schön ist auch die Situation, als der erste Revolver ins Spiel kommt. Stellt euch vor, ihr hört das Wimmern einer Mutter und erblickt kurz darauf diese Frau, mit dem Rücken euch zugewandt und über einen Kinderwagen gebeugt. Die Überraschung ist groß, als ihr merkt, dass es sich nicht um eine normale Frau, sondern um eines dieser verstörten Wesen handelt und in dem Kinderwagen sich kein Kind, sondern eine großkalibrige Waffe befindet! Fast so wie Sledge Hammer mit seiner "Susi" spricht! Großartiges Kino und einer der frühen Momente, wo man die Kreativität und den Einfallsreichtum der Entwickler loben darf. Später findet ihr noch Maschinengewehre, Schrotgewehre und eine besondere Kanone, die sich mit Schrott laden lässt. Allgemein gilt, dass es für alle Waffen mehrere Arten von Munition gibt. Geschosse mit Mann stoppender Wirkung oder Panzerung durchdringenden Kugeln.