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Preview - Asura's Wrath : Action-Anime-Monstrosität

  • PS3
  • X360
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Asura's Wrath ist so herrlich japanisch, so unglaublich Anime-mäßig überzogen, so derbe unrealistisch und irgendwie auch total bekloppt. Entweder sind die Entwickler von CyberConnect 2 verrückt oder es liegt an der westlichen Mentalität, dass man sich vom Spielprinzip überfahren fühlt. Wie dem auch sei, in diesem Action-Spiel kann man getrost seinem Hinterstübchen eine Pause gönnen und sich berieseln lassen vom Pompösen. Es wird ein Titanenkampf geboten, der sich gewaschen hat.

Geschichtsstunde mit den Göttern

In diesem Titel geht es um Asura, einen einstigen General der göttlichen Streitmächte des Reiches Shinkoku. Dieses Götterimperium wurde von insgesamt acht Generälen befehligt. Einer davon, General Deus, tanzte aus der Reihe, verriet das Reich und tötete den Kaiser von Shinkoku, um die Herrschaft an sich zu reißen. Die Schuld schob er Asura zu, der daraufhin all seine göttlichen Kräfte verlor und auf die Erde flüchtete. Zumindest bis hierher sind Parallelen zu Thor nicht allzu weit entfernt.

Darüber hinaus wurde Asuras Frau ermordet und seine Tochter Mithra verschleppt. Beim Versuch, sie zu retten, verunglückte Asura und fiel in eine Art Götterkoma. Nach läppischen 12.000 Jahren erwacht Asura aus seiner misslichen Lage und sinnt auf Vergeltung. Auf seiner Todesliste stehen die sieben Generäle, die mittlerweile zu Gottheiten aufgestiegen sind und über Shinkoku wie auch die Erde herrschen. Die Geschichte von Asura's Wrath ist kein epochales Werk. Sie ist eher ein erfrischendes, komprimiertes Sammelsurium diverser Motive aus Science-Fiction, asiatischen Mythen und Anime.

Terminator auf Ecstasy

Mit Asura bestreitet ihr im Story-Modus insgesamt 17 Abschnitte und legt euch mit allen möglichen Gegnern an. Neben den Götterbossen, die stellenweise dermaßen groß sind, dass man den Horizont nicht mehr sehen kann, greifen euch auch eine Schildkröte oder ein Elefant in Übergröße an. Damit nicht genug, im Verlauf des Spiels werdet ihr es mit einem bunten Allerlei an Gegnern aufnehmen: roten Gorillas, Cyborgs, Robotern in Ritterrüstungen, dicken Buddhas mit Granaten im Gepäck und einer ganze Armada von Raumschiffen. Oftmals greifen euch gleich mehrere Arten von Widersachern an. Generell rollt, hüpft und schlagt ihr euch durch die verschiedenen Szenarien. Das Ganze ist extrem wild und effektreich, sodass Asura stellenweise als Schwarzenegger-Verschnitt auf Drogen durchgeht. Epilepsiewarnung hoch zehn!

Asura's Wrath - History Trailer #1
Die Vorgeschichte zu Asura's Wrath hat einiges zu bieten; in einer neuen Videoreihe werden euch tiefere Einblicke gewährt.

Interaktive Zwischensequenz-Inszenierung

Asura's Wrath ist jedoch kein x-beliebiges Kloppspiel, auch wenn das Spielprinzip konventionell daherkommt. Während der kleinen Geplänkel bereitet man sich eigentlich nur auf die Zwischen- und Endbosse vor, die dann mit langen und bombastischen Zwischensequenzen präsentiert werden. Diese Kämpfe gestalten sich spektakulär. Da die Bosse keinen Lebensbalken haben, müsst ihr sie mit eurer Wut erledigen. Diese baut ihr mit anfangs kleineren Angriffen auf. Habt ihr damit eure Power-Anzeige gefüllt, geht ihr in die nächste Phase. Ihr teilt innerhalb einer Zeitspanne so viele Power-Schläge wie möglich aus - oder bis alternativ die Tasten eures Controllers in Flammen aufgehen. Dadurch sammelt ihr Wut, die ihr in der dritten Phase entfesselt.

Es folgt eine interaktive Zwischensequenz, in der ihr jedoch nur noch einzelne Knöpfchen im Minispiel drücken müsst. Das ist spielerisch anspruchslos, aber während der visuellen Inszenierung geht es richtig zur Sache. Zwischen den fetten Bossen befindet man sich ständig in rasanten und vielseitigen Quick-Time-Events und Reaktionsspielchen. Diese Events werden meist filmisch unterlegt, sodass man sich immer wie in einem Anime-Action-Film fühlt. Eben diese Spielweise hebt den Titel von anderen Genrevertretern ab.

Opulent groteskes Japan

Nach den ersten Spielminuten hat man direkt ein komisches Gefühl im Magen. Keines, das einen aufstoßen lässt, sondern ein Gefühl, das durch die atmosphärisch andersartige Grafikpracht ausgelöst wird. Dieser Stil aus übertrieben gezeichneten Charakteren und Szenerien hat etwas von einem Manga. Unterstützt wird dieser Eindruck durch weichgezeichnete Texturen, die aber vor allem in der Mimik der Figuren sehr detailliert ausfallen. Das verleiht dem ohnehin schon verrückten Spiel das passende Korsett. Musikalisch geht es mit typischen Japano-Klängen zur Sache, die das immerwährende chaotische Gefühl verstärken. Gute Arbeit haben ebenfalls die englischen Synchronsprecher geleistet. Den japanischen Originalton können wir besten Willens leider nicht bewerten.

Fazit

Erik Rössler - Portraitvon Erik Rössler
Asura's Wrath ist was? Keine Ahnung. Es ist definitiv ein megaschnelles Action-Spiel, in dem man sekündlich auf die Mütze bekommt und austeilt, als würde es kein Morgen geben. Es ist kein Bayonetta, kein Devil May Cry und irgendwie auch nur entfernt mit Dragonball Z und Naruto zu vergleichen. Es ist vor allem ein Titel, der sehr speziell ist, aber Freunde von überzeichneter, abgedrehter und übertriebener Anime-Action begeistern wird. Dieser Action-Titel besitzt sicherlich nicht den höchsten Anspruch und ist im Schwierigkeitsgrad auch kein Garant für gebrochene Finger. Er bietet schlicht unbändige Unterhaltung und ein äußerst intensives Spielerlebnis mit einem heftigen Bilderkrieg. Asura's Wrath ist eine japanische Achterbahnfahrt, in der die wutschnaubende Action-Anime-Monstrosität euch im Nacken sitzt und ins wahre Prügel- und Ballerwunderland befördert.

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