Test - Assassin's Creed: Rogue : Aus dem Schatten von Unity
- PC
Im November 2014 brachte Ubisoft mit Assassin's Creed: Rogue eine weitere Episode der weltweit erfolgreichen Serie auf den Markt – und zwar exklusiv für die PlayStation 3 sowie die Xbox 360. Immerhin waren diese beiden Konsolen hinsichtlich der Veröffentlichung von Assassin's Creed: Unity leer ausgegangen, sodass es einer kleinen Entschädigung bedurfte. Schon damals stellten wir rasch fest, dass diese „Entschädigung“ in vielen Bereichen runder und einfach besser war als Unity. Bei der jetzt folgenden PC-Version dürfte wohl auch die Grafik deutlich hübscher sein – oder etwa nicht?
Auf hoher See und auf leisen Sohlen
Ihr schlüpft in die Rolle von Shay Patrick Cormack, der seine Ausbildung zum Assassinen mit Bravour absolviert hat. Doch schon nach kurzer Zeit im Spielverlauf wechselt Shay auf die Seite der Templer – und wird somit zum Jäger seiner ehemaligen Mitstreiter. Eine an sich sehr interessante Ausgangsposition für eine spannende Story. Schade nur, dass die Entwickler das Potenzial nicht vollends ausgeschöpft haben. Dennoch ist die Geschichte rund um den Frontenwechsel mit allen damit verbundenen Konsequenzen gut und vor allem unterhaltsam erzählt.
Das Spielgeschehen ist übrigens in der Zeit des Siebenjährigen Kriegs zwischen 1756 und 1763 angesiedelt. So verschlägt es den Protagonisten unter anderem nach New York, in das sogenannte River Valley und bis hinauf in den eisigen Norden. Die Schauplätze sind allesamt sehr stimmig in Szene gesetzt, wenn auch nicht immer historisch völlig korrekt. Zudem werden einige Lücken zwischen Assassin's Creed III und Assassin's Creed IV: Black Flag geschlossen. Doch lassen wir die Rahmenbedingungen mal beiseite und widmen uns dem eigentlichen Spielgeschehen.
Einen Großteil davon verbringt ihr an Bord der Morrigan, dem Schiff von Shay Patrick Cormack. Sie erinnert stark an die Jackdaw von Edward Kenway und erfüllt denselben Zweck. Denn sobald ihr euch auf dem Wasser befindet, spielt sich Assassin's Creed: Rogue fast genauso wie Assassin's Creed 4: Black Flag. Ihr liefert euch Seegefechte mit anderen Schiffen, plündert deren Ladung, sammelt Treibgut ein und rüstet nach und nach euren Kahn auf. Die Steuerung funktioniert jedoch einen Tick besser, wenn auch die Kamera stellenweise etwas störrisch ist. Doch das Leben auf hoher See macht noch immer extrem viel Spaß, auch wenn echte Innovationen fehlen.
Altbekannt und altbewährt
Das gilt auch für den Rest des Spiels. Zwar agiert der Protagonist diesmal aufseiten der zuvor so verhassten Templer, dennoch fühlt sich alles bekannt und gewohnt an. Der Held schleicht, rennt und kämpft eigentlich genauso wie ein Assassine. Das ist angesichts seiner Ausbildung auch wenig verwunderlich. Okay, er verschießt beispielsweise seine Giftpfeile mithilfe eines Luftgewehrs und darf sogar auf einen Granatwerfer zurückgreifen. Trotzdem spielt sich Assassin's Creed: Rogue auch bei den Einsätzen an Land nicht anders als die Vorgänger.
Neu sind hingegen die Attentäter, die euch während euren Missionen immer wieder heimsuchen. Allerdings sind sie in den meisten Fällen eher ein nerviges als ein abwechslungsreiches Element. Auch die Nebenmissionen, die Aktivitäten als „Immobilienbesitzer“ sowie andere Tätigkeiten zum Zeitvertreib (Walfang etc.) sind mit von der Partie.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die PC-Version also genauso spielt wie die Konsolenfassung. Doch wie sieht es mit der Technik aus? Hierbei fällt das Fazit eindeutig aus: Auf dem PC sieht Assassin's Creed: Rogue hübscher aus als auf PlayStation 3 und Xbox 360. Das liegt vor allem an der deutlich höheren Auflösung, die ihr bis auf 4K hochschrauben könnt. Außerdem gibt es schärfere Texturen, anisotropische Filterung sowie eine Vielzahl anderer Grafikeffekte, die das Niveau der Optik nach oben schrauben. Allerdings merkt man, dass die grundlegende Engine schon etwas angestaubt ist, sodass auch die besten Nachbearbeitungseffekte nicht alles kaschieren können.
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