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Preview - Anno 1404 : Erste Einblicke ins Endlosspiel

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Letzteres hat zudem noch den Vorteil, dass eure Bauern bessere Aufstiegschancen haben. Denn wie im Mittelalter üblich ist die Gesellschaftspyramide steil und nur ein bestimmter Prozentsatz aller Stadtbewohner hat die Möglichkeit, sozial aufzusteigen. Das ist eine weitere Neuerung in Anno 1404, denn im Vorgänger konnten noch alle Häuser komplett aufgelevelt werden. Das führte leider dazu, dass es im Endspiel im Grunde nichts mehr zu tun gab.

Doch erst wenn eine eurer Städte zur Metropole aufgestiegen ist, bekommt ihr die Möglichkeit zum gesellschaftlichen Ritterschlag: Der Kaiser zieht bei euch ein. Bis dahin ist aber ein langer und steiniger Weg zu gehen, der mit dem Bau eines monumentalen Doms (im Orient einer Moschee) endet. Das ist natürlich nicht gerade billig und dauert auch seine Zeit, hat aber auch einen entscheidenden Vorteil: Durch den großen Einflussbereich werden die meisten anderen Gebäudebedürfnisse abgedeckt. Der Bau erfordert allerdings gute Planung, denn das monumentale Gebäude nimmt reichlich Platz inmitten eurer Metropole ein. Dazu ist es notwendig, die Stadt zu großen Teilen geschickt umzugestalten. Dadurch und durch die lange Bauphase bleibt auch das Endspiel spannend.

Doch nicht nur die Monumentalbauten benötigen sehr viel Platz. Auch die komplexeren Produktionsketten fordern hier ihren Tribut. Natürlich könnt ihr diesem Problem mit geschickter Planung oder Umplanung eurer Städte begegnen. Ein weiterer Weg ist selbstverständlich Expansion. Aus diesem Grund haben die Entwickler die Inselwelt auch um einiges größer gestaltet als noch in den Vorgängern. Die Besiedlung mehrerer Inseln, die neuen Herausforderungen des Orients, das Anlegen verzweigter Handelsrouten und natürlich die Bedürfnisse eurer Inselbewohner halten euch hierbei ordentlich auf Trab.

Handel und Schlachten

Damit ihr dabei nicht allzu sehr ins Schwimmen geratet, haben die Entwickler ein wenig am Interface gefeilt. So sind die Bedürfnisse der Einwohner jetzt auch optisch anhand einer Farbskala abzulesen. Das beim Vorgänger häufig kritisierte Anlegen von Handelsrouten wurde ebenfalls wesentlich vereinfacht. So könnt ihr jetzt die Routen zusätzlich auf einer Minikarte anlegen und dabei mithilfe von Wegpunkten auch piratenverseuchte Gewässer vermeiden. Apropos Pirat: Der ist auch in Anno 1404 wieder mit von der Partie und macht euch das Leben auf den Meeren schwer. Ihr könnt aber auch ein Bündnis mit ihm schließen oder ihr geht zum Angriff über und überfallt seine Korsarensiedlung.

Damit wären wir bei einer weiteren wichtigen Neuerung: dem Militär. Es werden jetzt keine Einheiten mehr produziert, sondern nur noch militärische Gebäude erstellt. Die Heerlager stellen dann die gewünschten Armeen zur Verfügung, die automatisch alles in ihrem Einflussbereich angreifen. Die Heerlager können durch Klick auf eine Wasserfläche in Transportboote verwandelt werden, um andere Inseln zu erreichen. Dort werden sie dann wieder ausgehoben und in eine so genannte Trutzburg verwandelt. Von hier aus siedelt ihr eure Lager in Richtung Feind um und nehmt so nach und nach eine ganze Insel ein. Besonders wichtig ist natürlich die Verteidigung der eigenen Siedlung. Neben Mauern könnt ihr auch beliebig viele Wachtürme errichten, die dann eure Stadt verteidigen.

Eine letzte Sache haben wir natürlich während des ganzen Spielens - buchstäblich - nicht aus den Augen verloren: die Optik. Anno 1404 sieht einfach toll aus - wenn ihr denn einen entsprechend leistungsstarken PC besitzt. Auf unserem Testrechner lief das Spiel auch in der maximalen Auflösung noch flüssig. Wer einen schwächeren Rechner hat, der kann das Spiel aber auch in geringeren Auflösungen genießen. Die Spielwelt ist immer noch so lebendig wie in den hohen Auflösungen, Abstriche müssen aber in Bezug auf Texturen, Schatten und Physik gemacht werden.

Besonders schön anzusehen ist das Spiel in der neuen Verfolgerperspektive, die spielerisch allerdings keinen Sinn ergibt. Wenn aber euer Schiff mit flatternden Segeln auf realistischen Wellen schwankend in den Hafen einfährt und sich die Kaimauern im Wasser spiegeln, könnt ihr schon einmal vergessen, dass ihr eigentlich noch andere Dinge zu tun habt. Dann lieber schnell in die Vogelperspektive umschalten.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
So wie es aussieht, haben die Entwickler den schwierigen Balanceakt zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Komplexität erstaunlich gut hinbekommen. Der Beginn ist wie gewohnt einfach, aber die Endphase ist wesentlich komplexer und fordernder als im Vorgänger. Hier hat der Spieler endlich wieder reichlich zu tun. Doch auch der Orient als neue spielbare Fraktion bringt Abwechslung ins Spiel und schafft neue Herausforderungen. Jetzt muss nur noch die Kampagne stimmen. In Kombination mit dem überarbeiteten Interface und der überwältigenden Grafik steht den Fans im Sommer wohl das bisher beste Anno ins Haus. Nur das Fehlen eines Mehrspielermodus (der hoffentlich nachgereicht wird) dürfte einige Spieler erzürnen.

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