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Test - Alan Wake : Alan Wake

  • PC
  • X360
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Sprach man mit den anwesenden Journalisten über Highlights der X06, fiel auffällig oft der Name ’Alan Wake’ – kombiniert mit glänzenden Augen und begeisterten Schilderungen. Wir ließen es uns deshalb nicht nehmen, selbst einen Blick auf das viel versprechende Action-Adventure von Remedy zu werfen.

’Gears of War’? Sicher. ’Fable 2’? In Ansätzen. ’Mass Effect’? Durchaus. Diese Namen fielen zwar, wenn man auf der X06 nach den großen Highlights unter den präsentierten Titeln fragte, aber Remedys ’Alan Wake’ stahl fast allen anderen Spielen die Show und avancierte rasch zum Geheimtipp der Messe. Wir haben uns in eine der begehrten Behind-closed-Doors-Präsentationen von ’Alan Wake’ geschlichen, um den vermeintlichen Hit mit eigenen Augen zu begutachten. Das Spiel der ’Max Payne’-Macher ist ein Action-Adventure, das von den Entwicklern als "Psychological Thriller" bezeichnet wird. Anders als bei ’Max Payne’ erwartet euch keine Dauer-Action, stattdessen will der Titel mit einer dichten Grusel-Atmosphäre und einer spannenden Story den Spieler vor den Bildschirm fesseln.

Die Handlung dreht sich um den Schriftsteller Alan Wake, der einst die Liebe seines Lebens getroffen hatte und dank der Beziehung und seltsamen Träumen mit Leichtigkeit einen Millionen-Seller schrieb. Doch dann verschwand die Geliebte plötzlich und Wake verfiel in Depressionen – er leidet unter einer Schreibblockade und an Schlaflosigkeit. Klar, dass Wake sofort den vagen Spuren seiner Angebeteten folgt, welche ihn in das verschlafene Nest Bright Falls führen. Doch der Ort scheint nicht so zu sein, wie er sich gibt, denn unter der Oberfläche schlummern dunkle Elemente. Dies wird unserem Autor auch bald klar, denn nach und nach passieren seltsame Dinge. Die Bewohner reagieren schroff auf den Neuankömmling und Wake kann wieder schlafen – allerdings findet er nach dem Aufwachen Hinweise in einem Buch – in seiner Handschrift geschrieben. Doch richtig gefährlich wird es für den Helden erst, wenn die Nacht hereinbricht …

Die auf der X06 gezeigte Version war noch in einem frühen Entwicklungsstadion und stellte mehr eine Tech-Demo als ein wirkliches Spiel dar. Immerhin illustrierten die Entwickler aber anhand einer kurzen Mission, was man von dem Thriller zu erwarten hat. Im Städtchen muss sich Wake erst mal ein Auto und die Autoschlüssel besorgen, bevor er sich auf den Weg zu seinem Haus auf einem abgelegenen Hügel vor den Toren des Ortes machen kann. Auf dem Straße hören wir, wie Wake über seinen neuesten Gruselroman nachdenkt, in dem ein unheimlicher Anhalter eine Rolle spielt. Prompt taucht am Wegrand tatsächlich ein Anhalter auf, der von Wake mitgenommen wird. Unterwegs unterhalten sich die beiden über diesen seltsamen Zufall, bis sie auf einen grässlichen Verkehrsunfall treffen. Während Wake aussteigt und nachsieht, wird sein Auto von einem heranbrausenden Lastwagen erfasst und der Anhalter zerschmettert. Wake verliert die Besinnung und wacht in der Nacht wieder auf – mit einer Pistole in der Hand. Da ihm die ganze Sache nicht geheuer ist, will er sich rasch zu Fuß zu seinem entfernt sichtbaren Haus aufmachen, doch bereits auf einer nahen Hängebrücke passieren seltsame Dinge und auf dem Weg zum Haus gehen wie von Geisterhand alle Straßenlampen aus. So richtig gruselig wird es, als Wake von einem düsteren Schattenwesen angegriffen wird. Unser Held kann den Fiesling nur kurzzeitig aufhalten, indem er ihn mit dem Lichtstrahl einer Taschenlampe erfasst und losballert. Mit letzter Kraft am vermeintlich sicheren Haus angekommen, ist der Horror aber noch nicht vorbei – nach und nach gehen alle Lichter im Haus aus und Wake steht schutzlos im Dunkeln, womit die Mission endete.

Das Horror-Abenteuer zeigt deutliche Anleihen an Stephen King, Dean Koontz & Co und macht mit seiner packenden Atmosphäre, der komplexen Story und der cineastischen Inszenierung Lust auf mehr. Während vieles an ’Silent Hill’ erinnert, haben die Entwickler eine weite, primär naturbelassene Landschaft in der Größe von zehn mal zehn Kilometern erschaffen, die ihr mehr oder weniger frei erkunden dürft. Da ihr auch Fahrzeuge nutzen oder euch zu Fuß umsehen könnt, sind einige ferne Anleihen an ’GTA’ durchaus vorhanden. Für viel Begeisterung sorgte die technische Seite von ’Alan Wake’. Die Grafik des Spiels sieht unglaublich gut aus und bietet einen ähnlich fotorealistischen Stil wie einst ’Max Payne’, natürlich auf NextGen-Niveau. Auch das komplexe Physiksystem erinnert etwas an ’Max Payne 2’ – so wurde demonstriert, wie ein Bauernhof durch einen Hurricane in Einzelteile zerlegt wurde und hunderte Details physikalisch korrekt durch die Luft gewirbelt und zu Boden geschleudert wurden. Ebenfalls beeindruckend sind die Echtzeit-Wetter- und Lichteffekte, die sich auf das gesamte Gebiet auswirken. Überhaupt muss man einfach gesehen haben, wie detailliert die Grafik daherkommt und es trotzdem möglich ist, über zwei Kilometer weit zu schauen, frei ohne Ladeunterbrechung durch das Areal zu zoomen und die herrliche Umgebung inklusive schöner Wassereffekte zu genießen. Doch nicht nur die Grafik, sondern auch der Sound überzeugte in der X06-Version: Der Orchester-Soundtrack ist auf hohem Hollywood-Niveau und die englischen Sprecher verrichten ihre Arbeit hervorragend. Leider wollten die Entwickler noch keinerlei Angaben zu einem Release-Termin machen. Der Titel erscheint exklusiv für Xbox 360 und PC.

Fazit

von David Stöckli
Ist ’Silent Hill’ in Gefahr? Bei ’Alan Wake’ stehen die Zeichen ganz deutlich auf Hit, zumal das Action-Adventure in puncto Story, Atmosphäre und Technik bereits jetzt begeistern kann. Einzig das Kampfsystem mit den Schattengegnern und der Taschenlampe wirkte auf den ersten Blick weder sonderlich spannend noch wirklich originell.

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