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Test - Afro Samurai : Motherfucking Schnetzelplatte

  • PS3
  • X360
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Ein Afro, der Jimi Hendrix alle Ehre machen könnte, ein erwachsener Cel-Shading-Look, eine geschärfte, aufblitzende Klinge und tonnenweise virtueller Lebenssaft - et voilà - fertig ist das Geschnetzelte, welches sich Afro Samurai nennt und auf Xbox 360 und PS3 für Unruhe sorgt. Hinzu kommen noch so berühmte Sprecher wie Samuel L. Jackson und Ron Perlman - der Hit müsste doch eigentlich garantiert sein, oder?

Zum Video-Review von Afro Samurai

Afro wer?!

Zumindest die Zutaten bei diesem Hack'n'Slay sind vielversprechend. Doch wer ist dieser Afro Samurai überhaupt? Einigen von euch mag er schon bekannt sein, denn das Spiel basiert auf einer japanischen Manga-Serie, welche auch als fünfteiliger Anime verfilmt wurde. Namco Bandai hat sich die Rechte gesichert und werkelt nun schon seit einiger Zeit an dem Spiel, das bald erscheinen wird. Doch glaubt nicht, dass Afro Samurai bloß einfach irgendein Cartoon ist. Der Stil ist schon recht erwachsen. Es wird geflucht, geraucht und natürlich die Klinge geschwungen, bis selbst ein Arzt nicht mehr helfen kann.

Im Spiel ist dies natürlich nicht anders. Die Basis für die unzähligen Gallonen Blut, die ihr vergießen werdet, ist natürlich die Story. Die ist schnell erklärt: Euer Vater wurde umgebracht und ihr wollt ihn rächen. Problem ist bloß, dass er vom Besitzer des „Kopfbandes Nummer 1" besiegt wurde. Und das heißt nichts anderes, als dass diese Person der beste Schwertkämpfer ist, den es gibt. Aber schließlich ist kein Weg zu weit und keine Mühe zu groß. Deshalb erkämpft ihr euch Kopfband Nummer 2 und sinnt auf Rache. Sicherlich ist die Story nicht wirklich originell, aber gerade bei Videospielen ist die Inszenierung oftmals viel wichtiger als der eigentliche Inhalt der Geschichte. Hier kann Afro Samurai zur Hälfte punkten.

Samuel L. Jackson spricht gleich zwei Rollen. Einerseits den erwachsenen Afro, der sehr ruhig und kühl rüberkommt, andererseits Ninja-Ninja, Afros imaginären Sidekick, welcher total aufgekratzt ist und wirkt, als hätte er am Morgen zu viel Kaffee erwischt. Was der gute Herr Jackson sprachtechnisch abliefert, ist einfach grandios. Sei es als aufgekratzter Ninja-Ninja oder als ruhige, fast schon gebrochene Kampfmaschine Afro. Die Sprüche, die euch hier entgegenschlagen, sind nicht nur witzig, sondern definitiv nichts für zarte Gemüter. So wie man es von jemandem erwartet, der in Pulp Fiction einen Geldbeutel mit dem Aufdruck „Bad Motherfucker" besitzt. Außerdem sind noch Ron Perlman (Hellboy höchstpersönlich) mit von der Partie sowie die hübsche Schauspielerin Kelly Hu.

Afro Samurai - Videoreview
Wir konnten nicht anders und haben unserm Felix die Perücke aufgeklebt und ihn im Samuel Jackson Stil in Afro Samurai gescheucht, damit er euch brühheiß erzählt, was der olle Motherfucker so alles mit seiner Klinge anstellt. Viel Spaß!

Was weniger gut funktioniert, ist die Erzählstruktur. Das Spiel springt in der Zeit hin und her: Mal spielt man Afro als jüngeren Mann, mal als erwachsenen Krieger. Aber irgendwie ist alles zu verworren. So weiß man am Anfang erst gar nicht, worum es eigentlich geht.

Wer braucht schon Story? Wir reden hier von brutalst krasser Action!

Auch wieder wahr. Die Kämpfe sind wirklich die Stärken des Spiels. Die Levels strotzen nur so vor Feinden. Aber dank eines recht leicht zugänglichen Kombosystems wird man auch dieser Lage Herr. Eine leichte, eine schwere und eine Kick-Attacke sind das Repertoire, auf das ihr zurückgreifen und welche ihr kombinieren könnt. Die Angriffe, die daraus resultieren, sehen nicht nur klasse aus, sondern gehören mit zu dem Blutigsten, was ein Videospiel je hervorgebracht hat. Afro schnippelt sich durch Gegner, dass es eine helle Freude ist. Kein Körperteil ist vor Abtrennung geschützt.

Vor allem der Fokusmodus ist sehr hilfreich beim taktischen Ausschalten der Extremitäten. Kombos laden eure Fähigkeit auf, den Fokusmodus einzusetzen. Per Knopfdruck wird alles schwarzweiß und ihr verlangsamt die Zeit. Nun ladet ihr durch Gedrückthalten eines Angriffs-Buttons den Schlag auf, während ihr mit dem linken Analog-Stick zielt. Eine weiße Linie auf dem Feind zeigt an, in welcher Richtung ihr den Feind zersäbeln werdet. Sobald euer Katana am Ende aufblitzt, lasst ihr den Knopf los und schon könnt ihr beobachten, wie der Gegner Arme, Beine oder Kopf verliert. Und komplett in der Mitte geteilt wird.

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