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Test - Xbox One Stereo Headset Adapter : Der audiophile Wunderheiler?

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So installiert ihr den Stereo-Headset-Adapter

Bevor die Töne aus eurem Kopfhörer purzeln, müsst ihr die Firmware des Xbox-One-Controllers auffrischen. Wie das geht, erklärt Microsoft in dieser bebilderten Anleitung. Den Rest erledigt ihr binnen weniger Sekunden: Zunächst müsst ihr den Stereo-Headset-Adapter unten an euren Controller anstecken, danach schließt ihr die 3.5-mm-Klinke des Headsets an den Controller an.

So funktioniert der Stereo-Headset-Adapter

Der kleine Kunststoffbomber entpuppt sich schon nach wenigen Minuten als äußerst praktisch. Neben den leicht erreichbaren Tasten, sogar beim hektischen Zocken, fällt die Bedienung fast selbsterklärend aus. Mit den rechten beiden Tasten lässt sich die Gesamtlautstärke einstellen, in der Mitte schaltet ihr das Mikrofon stumm.

Der knackige Druckwiderstand verhindert ungewollte Fehleingaben. Schaltet ihr euer Mikrofon aus, wird es euch durch eine leuchtende LED signalisiert.

Die beiden linken Knöpfe regeln das Verhältnis zwischen der Spiel- und Chatlautstärke. In der Standardeinstellung hört ihr beide Kanäle gleich laut (50:50), mit dem Drücken auf einen der beiden Knöpfe könnt ihr dieses Verhältnis stufenweise anpassen: Wollt ihr den Game-Sound besser hören, müsst ihr die Taste mit dem Controller-Icon so lange gedrückt halten, bis ihr das gewünschte Verhältnis erreicht. Für eine höhere Chatlautstärke müsst ihr dagegen die Taste mit dem Männchen-Icon drücken. In den Extremeinstellungen 100:0 oder 0:100 lässt sich einer der beiden Kanäle auch vollständig stummschalten.

Praxistest: Viel Gutes, aber auch Schlechtes

In unserem Praxistest haben wir insgesamt 15 Headsets getestet, davon acht PC-Headsets mit 3.5-mm-Klinke, aber auch Sonderfälle. Am einfachsten können die Headsets mit einzelner 3.5-mm-Klinke angeschlossen werden, ihr Audiokabel müsst ihr lediglich in den Headset-Adapter rammen. Dazu zählen Klangexperten wie das Steelseries Siberia Elite (unser Test), Razers Kraken Pro und einige weitere.

Bei Turtle Beachs kabellosem Ear Force PX4 ist die Installation etwas, aber nicht viel komplizierter. Während ihr die Basisstation per S/PDIF und USB-Kabel mit der Xbox One verbindet, muss das beim Adapter mitgelieferte 2.5-zu-3.5-mm-Kabel mit dem Adapter selbst und dem Headset verbunden werden. Ähnlich verhält sich Plantronics' RIG. In der Regel müsst ihr bei Headsets mit einer mitgelieferten Basisstation die Klangübertragung per S/PDIF oder Cinch-Steckern herstellen, während der Sprachchat per Klinke über den Headset-Adapter aufgebaut wird.

Kabellose Headsets können funktionieren, sofern ihr die Basisstation per S/PDIF an der Konsole einsteckt. Das Chat-Kabel wird im Fall vom Turtle Beach PX4 direkt mit der Ohrmuschel verbunden.

Überraschenderweise gibt es bei allen 15 Headsets kein einziges Klangproblem. Sie spucken einen ähnlich guten Sound aus wie auf anderen kompatiblen Plattformen.

Für größere Schwierigkeiten sorgt in Einzelfällen die Sprachqualität. Ein paar Modelle, wie Astros A50, produzieren bei der Sprachübertragung aktuell noch äußerst störende Knackgeräusche - eure Mitspieler werden euch dafür verfluchen. Da die betroffenen Headsets auf anderen Plattformen ohne Mikrofonaussetzer arbeiten, ist die Ursache definitiv bei Microsofts Headset-Adapter zu suchen. In einigen Foren beschwerten sich bereits Nutzer mit ähnlichen Problemen, hier dürfte Microsoft bald ein Software-Update nachreichen.

Kein virtueller Raumklang

Für Headsets mit Surround-Sound-Unterstützung gibt es eine Einschränkung: Aktuell wirft der Headset-Adapter nur mit Stereotönen um sich, dabei muss es aber nicht bleiben: Microsoft teilte bereits mit, dass virtueller Surround-Sound grundsätzlich per Software-Update nachgereicht werden könnte. Ob und wann es diese Funktion geben wird, steht bisher aber noch in den Sternen. Der Headset-Adapter selbst müsste dann aber nicht ausgetauscht werden. Letztendlich gilt also: Trotz des "Stereo"-Beinamens könnte der Adapter bald auch virtuellen Raumklang in euren 5.1- oder 7.1-Bügel hämmern.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig

Besser spät als nie! Microsofts Adapter löst nahezu alle bisherigen Headset-Probleme. Ihr könnt damit also sowohl den Game- und Chat-Sound über ein Headset empfangen, als auch eure Stimme übertragen. Bei Klangbügeln mit einfacher 3.5-mm-Klinke dürft ihr sofort ohne weitere Anpassungen loslegen. Für Verwandte mit doppelter CTIA-Klinke müsst ihr dagegen erst einen zusätzlichen, nicht mitgelieferten Adapter anschließen, um beide Klinken zu einer zu kombinieren.

Rein von der Qualität tönt der Klang auf einem durchweg hohen Niveau. Beim Mikrofon gibt es dagegen vereinzelt Probleme, wie bei Astros A50. In dem Fall wird eure Stimme nur mit einem nervigen Knackgeräusch übertragen. Microsoft dürfte dieses Problem aber bald per Software-Update beseitigen. Ein Datenpflaster könnte außerdem den noch fehlenden virtuellen Raumklang hinzufügen, hierfür muss wohl lediglich etwas öffentlicher Druck auf Microsoft ausgeübt werden.

Letztendlich beseitigt Microsoft tatsächlich eine der größten Startpannen der Xbox One. Rein von der Headset-Kompatibilität liegt die Xbox jetzt mit der PlayStation 4 auf Augenhöhe. Aber: Sonys Konsole liefert ihr Können zum Nulltarif, Microsoft lässt es sich dagegen 23 Euro kosten. Dafür gibt es bei der Xbox allerdings auch eine praktische Headset-Steuerung und hohe Qualität oben drauf.

Für die meisten Xbox-One-Besitzer, die alle Ton- und Sprachfunktionen ihres Headsets nutzen wollen, ist dieser Adapter wohl oder übel ein Pflichtkauf.

Überblick

Pro

  • nahezu alle Headsets mit 2.5- und 3.5-mm-Klinke kompatibel
  • durch die Bank sehr gute Klangqualität
  • gute Mikrofonqualität (mit Ausnahmen)
  • praktische und bequem erreichbare Steuerknöpfe
  • leicht und hochwertig verarbeitet

Contra

  • noch kein virtueller Raumklang
  • störendes Knacken bei Stimmübertragung (nur in Einzelfällen)
  • Adapter-Kabel (doppelte zu einfacher Klinke) nicht enthalten

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