Test - Legend of Zelda: Phantom Hourglass : Link sieht doppelt.
- DS(i)
Dafür gefällt der zarte ’Metal Gear Solid’-Einfluss, denn alle Gegner in diesem Tempel werden auf der Übersichtskarte angezeigt und sogar ihre Blickrichtung ist klar zu sehen. In tiefer gelegenen Stockwerken kommen kleine, fliegende Überwachungskameras hinzu und selbst vor Arealen, in denen Musik ertönt, sobald ihr zu schnell über den Boden rennt, seid ihr nicht sicher. Somit wird ’Phantom Hourglass’ nicht gleich zum komplexen Schleich-Adventure, aber das zarte Versteckspielchen, welches ihr betreiben müsst, macht durchaus Laune.
Kein schwerer BrockenDer Schwierigkeitsgrad im Allgemeinen ist nicht besonders hoch, vom potenziellen Frustfaktor des Meereskönigtempels einmal abgesehen. Veteranen dürfte ’Phantom Hourglass’ definitiv zu leicht sein, was bei einem Storyumfang von gut zwanzig Stunden aber verzeihbar ist. Trotzdem hätten ein paar echte Herausforderungen nicht geschadet: Speziell die Endgegner machen zwar einen frischen wie innovativen Eindruck, aber wer schon über die Schnelllebigkeit der ’Twilight Princess’-Bosse motzte, der wird jene in ’Phantom Hourglass’ auslachen.
Kompetente Optik, aber flaue MusikNur wenig mosern können wir über die Grafik, welche, technisch gesehen, ein grandioses Lehrstück für ein DS-Spiel darstellt. Allein die butterweichen Animationen von Link und seinen Gegnern sehen absolut perfekt aus. Dazu passt deren Cel-Shading-Stil aus ’WindWaker’ wunderbar, auch wenn hardwarebedingt die Texturen der Hintergrundgrafik etwas grobkörnig sind. Die Seefahrten sehen noch ein wenig zu leer aus, davon abgesehen fällt uns aber nichts ein, was Nintendo optisch hätte besser machen können.
Weniger zufrieden sind wir mit dem Sound, gerade nachdem ’WindWaker’ solch eine wunderschön beschwingte und der Spielsituation stets grandios angepasste Musikkulisse zu bieten hatte. Aber in ’Phantom Hourglass’ wirkt die Musik einfach lasch, selbst die bekannten ’Zelda’-Themen erzeugen kaum Atmosphäre. Dafür stimmt der sonstige Sound, der mit zaghaften Effekten und enthusiastischen Lauten seitens Link, wenn er zum Angriff ansetzt, genau den rechten Ton findet.
Mini-MultiplayerSchließlich schlummert auf der Cartridge noch ein kleiner Multiplayer-Modus, der jedoch mehr als Bonus zu verstehen ist. Zwei Spieler schlüpfen abwechselnd in die Rolle von Link oder in die von drei so genannten Phantomgegnern, wobei der eine Spieler kleine Triforce-Teile in sein Areal bringen und der andere dies verhindern muss. Interessant ist hierbei wieder die Art der Steuerung: Während der Link-Spieler seinen Charakter wie im eigentlichen Spiel steuert, zeichnet der andere Wege auf der Übersichtskarte ein, um so seine drei Phantomfiguren zu lenken.
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