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Test - TERA : Bildschöne Fließbandarbeit

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Bei den Kämpfen spielt eure Ausdauer eine wichtige Rolle, denn die nimmt kontinuierlich ab und beeinflusst eure Fähigkeiten und eure Gesundheit. Aufladen könnt ihr diese an Lagerfeuern. Praktischerweise könnt ihr dabei auch gleich Talismane in die Flammen werfen. Die wiederum erhaltet ihr zumeist als Beute von Gegnern und haben den Vorteil, dass sie euch Buffs und Verbesserungen verschiedener Art verpassen, was speziell in den BAM-Kämpfen und Instanzen eine gute Hilfe ist.

Die einzelnen Kampffähigkeiten werden, auf Erfahrungspunkten basierend, jeweils nach einem Level-Up freigeschaltet und müssen dann beim Waffen- oder Magietrainer gegen eine Gebühr erlernt werden. Mit der Zeit könnt ihr zudem Glyphen erwerben und damit eure Fähigkeiten durch zusätzliche Boni aufwerten. Allerdings nur bis zu einer gewissen Grenze, denn pro Level-up erhaltet ihr Glyphenpunkte, deren Summe durch den Wert der einzelnen aktivierten Glyphen nicht überschritten werden kann. Weitere Boni auf eure Fähigkeiten erhaltet ihr durch Kristalle, die ihr in Waffen und Rüstungen einsetzt. Ein Attributsystem, das auf Werte wie Stärke, Geschicklichkeit oder Ähnliches setzt, gibt es hingegen nicht.

Die Gier nach der besten Ausrüstung

Beute ist, wie in fast jedem MMO, auch in TERA ein wichtiges Gut. Gegner lassen immer wieder Waffen, Rüstungen, Gegenstände und Gold fallen. Zudem gibt es Questbelohnungen, sodass die Jagd nach der bestmöglichen Ausrüstung in TERA eine große Rolle spielt. Nicht verwertbaren Krempel vertickt ihr beim Händler oder packt ihn zum Platzsparen in euer Bankfach. Oder ihr stopft ihn ins gut und übersichtlich gestaltete Auktionshaus, damit andere Spieler etwas davon haben und eure Kasse füllen. Das Auktionshaus verfügt übrigens über ein paar clevere Filterfunktionen. So könnt ihr beispielsweise gezielt nach Waffen filtern, die besser sind als eure gerade angelegte.

Ein Handwerkssystem wurde natürlich ebenfalls integriert, wobei euch da keine Grenzen gesetzt sind. Rohstoffe können von jedem gesammelt werden, egal ob es sich um Erze, Kräuter oder Essenzen handelt. Leder wiederum gibt es nur als Beute von Gegnern und die Herstellung von Lederrüstungen ist eine recht qualvolle Angelegenheit. Zusätzlich könnt ihr durch Extrahieren noch Rohstoffe aus erbeuteten Gegenständen entziehen. Besagte Rohstoffe könnt ihr dann als Waffenschmied, Bogenmacher, Schneider oder Alchemist verarbeiten. Uns sagte das Handwerkssystem allerdings nicht sonderlich zu, da es etwas unausgewogen wirkt. Zum einen ist der Fortschritt in den einzelnen Berufen extrem unterschiedlich, zum anderen sehr zeitintensiv und teuer, während die Ergebnisse der Produktion nur selten besser sind als das, was man aus Instanzen herausholen kann. In diesem Bereich sollte Blue Hole auf jeden Fall noch nachbessern.

Was es sonst noch gibt

Ansonsten bietet TERA so ziemlich alles, was man im Genre erwarten darf. Reittiere, Teleportschriftrollen, Flugtransport zwischen den großen Städten und so weiter und so fort. Achievements bekommt ihr zuhauf und ab und zu erhaltet ihr dafür mehr oder minder sinnvolle Belohnungen. Mit dabei ist ein Gildensystem, das nicht nur eine gemeinsame Gildenbank bietet, sondern auch Gildenquests. Für diese erhaltet ihr Marken, mit denen ihr euch besondere Boni erkaufen könnt. Weiterhin gibt es ein Politiksystem, in dem Gildenanführer ganze Provinzen der Spielwelt regieren können. Auch Gildenkriege sind ein Thema. Allerdings sind viele der Mechaniken noch gar nicht oder noch nicht vollständig enthalten.

Damit wären wir dann auch gleich bei einem kleinen Problem, denn ab dem Maximallevel hat TERA nicht mehr allzu viel zu bieten. Zwar ist noch einiges für die Zukunft geplant, aber schon Star Wars: The Old Republic hat mit schwindenden Spielerzahlen bewiesen, dass der Nachschub nicht zu lange auf sich warten lassen sollte. Dabei sind wir vor allem auf PvP-Inhalte gespannt, denn das Kampfsystem in Verbindung mit dem Kollisionsmodell bietet interessantere Ansätze als die bisher vorhandenen Open-PvP-Server, auf denen munter „gegankt“ wird.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mit TERA warm geworden bin, und selbst jetzt bin ich immer noch ein wenig hin- und hergerissen. Auf der Habenseite verbucht das Spiel einige der schönsten Umgebungen und originellsten Gegner, die ich je in einem MMORPG gesehen habe. Dazu kommt ein ungewöhnliches und sehr dynamisches Kampfsystem, das mit zunehmendem Spielverlauf immer mehr Laune macht. Auf der Negativseite allerdings stehen unfassbar einfallslose Quests und eine immer gleiche Struktur der Gebiete. Auch wirken einige Aspekte des Spiels nicht ganz ausgereift, beispielsweise das Handwerk, und das Ausbalancieren der Klassen könnte noch ein bisschen Feinschliff vertragen. Schlussendlich bleibt noch zu erwähnen, dass der Highlevel-Content derzeit noch arg dünn geraten ist und erst in den kommenden Monaten ausgebaut werden soll. Für mich ist TERA zwischen dem „durchgespielten“ Star Wars: The Old Republic und dem heiß ersehnten Guild Wars 2 eine ganz nette Überbrückung. So richtig fesseln kann mich das Spiel allerdings nicht, dazu gehen mir die Quests zu sehr in Richtung Fließbandarbeit. Camp aufsuchen, Quests annehmen, soundso viele Monster umdreschen. Wiederholung im nächsten Camp. Sorry, aber das reicht mir nicht, um mich langfristig zu motivieren, da nutzen auch das an sich coole Kampfsystem und die schicke Optik wenig.

Überblick

Pro

  • wunderschöne Umgebungen
  • einfallsreiche Gegnergestaltung
  • riesige Bossgegner
  • brauchbare Geschichte …
  • gut gemachte Instanzen
  • sehr unterschiedliche Klassen
  • Bugs kaum vorhanden
  • originelles Kampfsystem
  • sinnvolle Angriffsketten

Contra

  • extrem einfallslose Quests
  • unausgegorenes Handwerk
  • häufiges Aufpoppen
  • … die zu farblos präsentiert wird
  • Klassenbalance wirkt nicht ganz rund
  • bisher schwaches PvP
  • wenig Highlevel-Content
  • keine alternativen Gebiete
  • träge Startphase
  • über weite Strecken viel zu leicht

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