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Test - Tales of Xillia 2 : Die Geschichte geht weiter

  • PS3
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Der Katzenkurier

Vorteil dabei ist, dass ihr viele Aufgaben während des Spielens der eigentlichen Geschichte erledigt. Ganz anders ist es da bei den Charaktergeschichten. Während ihr durch die Städte zieht, trefft ihr dort auf die Charaktere aus eurer Gruppe. Klar, die wollen ja auch mal Freizeit haben und sich ein wenig vom wilden Monsterschnetzeln ausruhen. Manchmal jedoch kommt es vor, dass einer der Charaktere etwas von euch möchte oder euch zumindest etwas erzählen will. Hierbei erlebt ihr von jedem Charakter seine ganz persönliche Geschichte und erfahrt zudem einiges, was auch für die Hauptgeschichte interessant ist.

Damit aber noch nicht genug. Schon kurz nach dem Start des Spiels macht ihr die Bekanntschaft einer etwas wirren Katzenmutti. Sie ist in das Haus gezogen, in dem auch Ludger und sein Bruder wohnen. Leider kamen ihr beim Umzug ihre 100 Katzen abhanden, und die vermisst sie nun ganz furchtbar. Ludger kann natürlich nicht mit ansehen, wenn eine Dame weint, also erklärt er sich bereit, die Katzen für sie zu suchen. Ihr findet sie über die gesamte Spielwelt verteilt, mal kaum zu übersehen, mal gut versteckt. Die Katzen sind aber kein simpler Sammelgegenstand, sondern machen sich nützlich. Im Katzenkurier im Hauptmenü könnt ihr eure Katzen an die Orte schicken, die ihr schon erkundet habt. Dort suchen sie dann nach allerlei Nützlichem und schleppen es zu euch.

Das können mal ganz normale Gegenstände sein, ein anderes Mal finden sie Dinge, die ihr für Nebenaufgaben benötigt, oder sie kommen mit neuen Waffen nach Hause, die zumeist nicht zu verachten sind.

Wie ihr seht, habt ihr immer etwas zu tun, Tales of Xillia 2 bietet eine buntere Mischung als der Vorgänger. Das A und O sind aber neben der Geschichte wieder die Kämpfe. Im zweiten Teil dürft ihr euch in einem actionreichen Kampfsystem austoben. Auch diesmal steuert ihr wieder nur einen Charakter im Kampf, könnt den anderen aber vielfältige strategische Taktiken zuweisen, die sie sehr gut umsetzen. Ferner könnt ihr euch von Beginn an mit einem Charakter verbinden und somit spezielle Attacken anwenden.

Weiterhin habt ihr diverse normale Angriffe, aber auch wieder die Artes, von denen ihr einige erlernen werdet. Überdies besitzt jeder Charakter eine Spezialfähigkeit. Ludger beispielsweise kann zwischen drei unterschiedlichen Waffen wechseln und ist somit für nahezu jeden Gegner optimal gerüstet. Per Knopfdruck lasst ihr euch anzeigen, gegen was eure Gegner immun sind oder auf welche Angriffsart sie ganz besonders allergisch reagieren. Nehmt ihr euch die Zeit, erfahrt ihr dadurch viel über die Monster, die in den Gegenden umherstreifen. Komboattacken sind ebenfalls mit von der Partie, aber das muss man bei einem Rollenspiel aus Japan wohl kaum noch erwähnen.

Technisch schwach

Das klingt ja bisher alles sehr gut, aber leider hat auch Tales of Xillia 2 seine Schwächen. Während die Charaktere noch detailreich und gut animiert sind, gilt das für die vielen Stadtbewohner eher nicht. Diese stehen fast immer an festen Orten und wirken dadurch statisch. Die Umgebungen erscheinen oft trist, viele Texturen sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Gut, man sollte hier bedenken, dass der Titel bereits seit zwei Jahren in Asien auf dem Markt ist, aber auch dem damaligen Stand hinkt das Spiel technisch hinterher. Spieler des ersten Teils dürfen außerdem reichlich Recycling bewundern, denn die meisten Orte und auch Monster sehen so aus wie im Vorgänger. Klar, eine Stadt verändert sich in einem Jahr nicht so sehr, dass sie komplett anders aussieht, aber zumindest einige Texturen hätte man überarbeiten dürfen.

Hinzu kommt, dass es nach einem Gebietswechsel immer einen Moment dauert, bis das neue Gebiet komplett in den Speicher geladen wurde. Stadtbewohner poppen dadurch meist erst nach einigen Sekunden auf, was bei der durchschnittlichen Optik nicht hätte sein müssen. Auch bei den vielen kleinen Sound-Files hat sich der Entwickler beim Vorgänger bedient, viele Geräusche steckten genau so bereits in Tales of Xillia. Immerhin ist die Vertonung der Charaktere wieder sehr gut gelungen. Die englische Sprachausgabe ist klasse und hiesige Spieler werden mit deutschen Untertiteln verwöhnt. Der Soundtrack ist Geschmackssache. Viele Musikstücke sind vollkommen in Ordnung, es gibt jedoch auch Gebiete, bei denen ihr froh seid, sie wieder zu verlassen, da deren Hintergrundmusik mehr als nervend ist.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Eine Reise wert

Die Geschichte von Tales of Xillia 2 beginnt etwa ein Jahr nach den Geschehnissen aus dem ersten Teil. Ihr trefft auf viele Charaktere, die ihr bereits aus dem Vorgänger kennt, und einige von ihnen schließen sich eurer Gruppe an. Wieder dreht sich alles um die beiden Nationen Rieze Maxia und Elympios, jedoch werdet ihr mehr erfahren, als es euch zu Beginn des Spiels bewusst ist. Die Splitterdimensionen sind da nur eine Sache, von der Ludger nicht einmal zu träumen wagte. Die Geschichte wird sehr schön erzählt, immer wieder wird sie von guten Zwischensequenzen vorangetrieben. Auch die Charaktere an sich haben einiges zu erzählen und es kommt zu munteren Gesprächen. Doch Protagonist Ludger ist mehr als wortkarg, was sehr schade ist. Hierdurch fällt es schwer, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, was bei den anderen Charakteren nicht der Fall ist.

Die gelungene Geschichte mit den vielen Nebenaufgaben ist aber nicht das Einzige, weswegen ihr auch den zweiten Teil unbedingt spielen solltet. Insbesondere das umfangreiche Kampfsystem bringt viel Spaß ins Spiel. Für eure Mitstreiter könnt ihr Taktiken festlegen, ihr selbst habt jede Menge Angriffsmöglichkeiten und die Steuerung in den Kämpfen geht superflüssig von der Hand. Ihr müsst den ersten Teil nicht gespielt haben, in der Enzyklopädie könnt ihr die Geschehnisse nachlesen. Daher können wir diesen Titel allen, die Rollenspiele mögen und eine PS3 besitzen, nur wärmstens empfehlen. Lasst euch nicht von der veralteten Grafik abschrecken, ihr werdet wegen vieler anderer Höhepunkte vom Spiel begeistert sein.

Überblick

Pro

  • schön erzählte Geschichte
  • viele Nebenaufgaben
  • umfangreiches Skill-System
  • taktische Vorgaben für Gruppenmitglieder
  • geniales Kampfsystem
  • optisch gelungene Zwischensequenzen
  • viele kleine Gespräche zwischen den Charakteren
  • Katzenkurier

Contra

  • veraltete Grafik
  • recycelte Gebiete und Sound-Files
  • teils nervende Hintergrundmusik
  • triste Landschaften
  • zu Beginn sehr viel Input in Textform
  • Ludger ist sehr wortkarg

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