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Test - Sound BlasterX G5 : Externe Soundkarte im Test

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Soundkarten? Braucht man die eigentlich überhaupt noch im Zeitalter der On-Board-Chips? Nun, so schön integrierte Lösungen auch sind, eine Soundkarte hat doch einiges mehr anzubieten, um den Sound eures Rechners aufzumotzen. Creative hat nun für satte 149,99 Euro eine externe Soundkarte namens Sound BlasterX G5 auf den Markt gebracht, die vor allem Besitzern analoger Headsets einen besseren Klang auf die Ohren zaubern soll.

Die handliche Karte kommt im schlichten Karton mit relativ magerem Zubehör daher. Die Bedienungsanleitung lässt einiges zu wünschen übrig. Etwas besser ist die Anleitung, die auf der offiziellen Website als PDF heruntergeladen werden kann. Neben der Soundkarte selbst entdecken wir lediglich ein optisches Mini-Toslink-Kabel sowie ein USB-zu-Micro-USB-Kabel in der Verpackung, beide mit etwa einem Meter Länge nicht gerade üppig geraten. Ein Klinkenkabel zur Nutzung der Soundkarte am Tablet oder Smartphone liegt leider nicht bei. Schade, denn grundsätzlich ist die G5 an PC, PS4, Xbox One und mobilen Geräten verwendbar.

Anschlussfreudige kleine Box

Großzügiger sieht es bei den Anschlüssen und Bedienelementen an dem unscheinbaren schwarzen Kästchen aus. Ein Micro-USB-Anschluss versorgt die G5 mit dem nötigen Strom, zudem könnt ihr an einem Standard-USB-Anschluss bei bis zu 100 mA Maus, Tastatur oder USB-Stick an die Karte klemmen. Daneben befinden sich Line-Ein- und Ausgänge, die alternativ auch mit einem optischen Kabel bestückt werden können. Ein großer Lautstärkeregler, leider ohne spürbare Rasterung, wird umrahmt von Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Mikrofon. Hier können alternativ drei- oder vierpolige Stecker eines Headsets verwendet werden.

Der Rest besteht aus Bedienelementen. Ein Gain-Schalter sorgt für die Verstärkung eures Kopfhörers. Low hat 32-150 Ohm Impedanz mit bis zu 5 dB Verstärkung, High hat 150-600 Ohm Impedanz mit bis zu 15 dB Verstärkung. Daneben befindet sich der SBX benannte Profilschalter, mit dem ihr zwischen drei Klangprofilen wechseln könnt, die vom PC auf die Karte geschubst werden. Drei kleine Leuchten zeigen euch an, welches Profil gerade aktiv ist. Den Abschluss bildet die Taste für den Scout-Modus, der vor allem für Shooter-Spieler interessant ist, da hierdurch Nebengeräusche wie Schritte etwas hervorgehoben werden.

Theoretisch können über den Line-Ausgang auch Boxen mit Sound gefüttert werden, grundsätzlich ist das G5 aber für analoge Headsets mit Klinkenanschluss und einer Impedanz von 32 bis 600 Ohm gedacht. Reine USB-Headsets können hiermit nicht verwendet werden. Creative zielt natürlich ein wenig auf die eigenen Produkte wie das Sound BlasterX H5 oder P5 ab. Grundsätzlich ähnelt die G5 der bereits bekannten E5, allerdings ohne Bluetooth und Akku, dafür mit Virtual 7.1.

PC, Konsolen, Mobile

Der Anschluss externer Quellen ist im Grunde relativ simpel. Über den Micro-USB-Eingang füttert ihr die Karte mit Energie, entweder vom PC oder der Konsole, oder ihr verwendet einen entsprechenden Netzadapter. PC und PS4 werden über diesen Eingang zudem mit Klängen gefüttert. Die Xbox One (oder ein Fernseher oder Blu-Ray-Player) wiederum wird mittels des Toslink-Kabels angeschlossen, via USB kommen hier keine Töne an. Tablet oder Smartphone füttern indes den Line-in-Eingang via Klinkenkabel. Auch dabei ist zu beachten, dass die Karte keinen Akku hat und somit nur funktioniert, wenn sie via USB mit Strom versorgt wird, was die Verwendung an mobilen Geräten recht sinnfrei macht.

Sound BlasterX G5 - Externe Soundkarte im Hardware-Check
Mit der G5 bietet der Hersteller eine externe Soundkarte an. Konnte sie unsere Hardware-Experten überzeugen?

In der Karte werkelt ein Cirrus Logic CS4398 DAC mit einem Rauschabstand von 120 dB und 24-Bit/192 kH. Hinzu kommen ein Texas Instruments TPA6120A2 Kopfhörerverstärker mit einer niedrigen Impedanz von nur 2,2 Ohm sowie ein SB-Axx1-Multicore-Chipsatz für hardwarebeschleunigtes Audio.

Virtual 7.1 nur am PC

Ihr volles Potenzial schöpft die Karte nur am PC aus, denn dort habt ihr die Möglichkeit, virtuellen 7.1-Sound zu aktivieren. Seitens der Konsolen oder der mobilen Geräte erhaltet ihr nur gepimpten Stereoklang – die G5 arbeitet hier als reiner Stereo-DAC ohne Surround-Dekodierung. Wer darauf aus ist, wird mit anderen Karten wie Astro Mixamp glücklicher, auch wenn die G5 in Sachen Klangqualität die Nase etwas vorn hat.

Über die kostenlose PC-Software Sound BlasterX Acoustic Engine Pro könnt ihr den virtuellen 7.1-Sound (nur am PC) aktivieren sowie bis zu drei Profile auf der Karte speichern und etliche Feineinstellungen vornehmen. Einstellungen für Surround, Crystalizer, Bass, Smart Volume und einen Dialog mit Vorschauelementen gibt es ebenso wie einen Equalizer sowie Voice-Effekte.

Bei den Virtual-7.1-Einstellungen nebst Mixer habt ihr hinreichend Optionen, um auch bei Stereo-Headsets am PC eine Art Surround-Sound zu erzeugen, was erstaunlich gut funktioniert. Hier habt ihr zudem die Wahl zwischen einem Direktmodus für Lautsprecher, SPDIF-Ausgabe oder Kopfhörer-Surround. Natürlich könnt ihr eigene Profile erstellen oder ihr greift auf die zum Teil recht ordentlichen Presets zurück.

Die klanglichen Aufwertungen sind absolut hörenswert. Auch wenn die Karte bei Anschluss an Konsolen nur abgespeckt einsetzbar ist, bringen die Klangprofile und der Gain hier einiges an Verbesserung. Am PC überzeugt die vielseitige Einstellbarkeit ebenso wie das sehr ordentliche Virtual 7.1. Ist es gut eingestellt, mag man gar nicht glauben, dass man nur ein Stereo-Headset auf dem Schädel trägt. Wer auf guten Klang steht und sich nicht zu schade ist, ein wenig an den vielseitigen Einstellungen herumzuschrauben, kann Erstaunliches aus seinem Headset herausholen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Lohnende Klangverbesserung – für den PC

Wer nicht unbedingt zu einem bumsteuren Surround-Headset greifen will, der kann mit der Sound BlasterX G5 seinen analogen Stereo-Kopfhörer-Sound ganz gewaltig pimpen, egal, ob für Spiele, Musik oder Filme. Die Verstärkerleistung ist kräftig, die Sound-Optionen der Software sind vielfältig und der optionale virtuelle 7.1-Sound am PC weiß zu gefallen. Für Lautsprecher ist die G5 eher weniger geeignet, obwohl man aus Boxen damit noch einiges herausholen kann.

Schade nur, dass die G5 nur am PC ihr volles Potenzial entfaltet, denn an den Konsolen bekommt ihr lediglich Stereoklang, den ihr aber immerhin dank der drei frei belegbaren Profile und des Scout-Modus noch spürbar verschönern könnt. Die Nutzung an mobilen Geräten ist zwar möglich, ohne Akku jedoch eher sinnfrei. Die Sound BlasterX G5 ist nicht ganz billig, doch speziell für Akustikliebhaber unter den PC-Besitzern eine lohnenswerte Aufwertung.

Überblick

Pro

  • gute Verstärkerleistung für Headsets
  • virtueller 7.1-Sound (nur am PC)
  • viele Ein- und Ausgänge
  • umfangreiche Software mit vielen Einstellmöglichkeiten
  • USB-Passthrough
  • insgesamt starke Sound-Leistung

Contra

  • mangelhafte Bedienungsanleitung (PDF-Handbuch ist deutlich besser)
  • an Konsolen nur Stereo
  • kein Akku

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