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Test - Simon the Sorcerer 4 : Neue Abenteuer

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Zumeist geht es um das Abklappern der Locations und das Einsammeln von Gegenständen und deren Kombination im Inventar oder der Ablieferung bei bestimmten NPCs. Erfreulich: Nützliche Objekte könnt ihr quasi jederzeit einsammeln. Allerdings gibt es auch zahllose unnütze Gegenstände, die ihr begutachten könnt, was euch aber immerhin einige mehr oder minder gute Sprüche von Simon einbringt. Das Inventar wird nicht durch unnützes Zeug zugemüllt. Die Spielzeit liegt irgendwo zwischen zehn und fünfzehn Stunden, je nachdem wie detailliert ihr euch alles anschaut und den Dialogen folgt. Gespeichert werden kann jederzeit außerhalb der Zwischensequenzen und Dialoge, zudem gibt es eine Autosave-Funktion, die ihr auch auf jeden Fall nutzen solltet, da Abstürze nicht gerade selten sind.

Glatt polierte Charaktere

Im Hinblick auf die grafische Darstellung gibt sich 'Chaos ist das halbe Leben' nett – eigentlich schon zu nett. Zwar sind die Umgebungen und Hintergründe weitgehend mit viel Liebe zum Detail und kunterbunt dargestellt, jedoch geht einem die ach so knuffige Märchenwelt mit der Zeit gehörig auf den Senkel. Irgendwo vermisst man die Ecken und Kanten, die abstrusen Feinheiten und die kleinen versteckten Gags. Zudem wirken die Charaktere fast durch die Bank, als wären sie durch eine Poliermaschine gewandert und mit Gewalt auf Disney-Niedlichkeit getrimmt worden. Auch sind einige Charaktere, allen voran Alix, etwas farblos und hätten entweder bessere Stimmen oder bessere Texte gebrauchen können. Abgesehen davon macht die Darstellung der Dialoge in Verbindung mit der Optik der Gesichter einen arg marionettenhaften Eindruck – ich vermisse auf jeden Fall Kleinigkeiten wie Simons dämliches Grinsen von früher.

Die Hintergrundmusik wird der geneigte Abenteurer nach wenigen Minuten im Optionsmenü abwürgen, denn das Ganze klingt wie die Musikberieselung auf einer Butterfahrt mit dem Rentnerverein Soltau-Fallingbostel. Die Sprachausgabe gibt sich ähnlich durchwachsen. Simon hat zwar eine ganz ordentliche Stimme, aber sein oftmals ewig langes und meist wenig humoriges Gefasel nervt zuweilen. Viele Stimmen wirken überdies aufgesetzt oder unpassend – auch hier fehlt der Biss der ersten beiden Teile.

Auch technisch ist 'Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben' nicht unbedingt ausgereift. Vor allem gelegentliche Crashs entpuppen sich bei einigen Spielern als unschöne Abwechslung vom Abenteurer-Leben. Bleibt zu hoffen, dass der angekündigte Patch diese Probleme schnell behebt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ich kann nicht anders, als Adventure-Spieler der ersten Stunde muss ich einfach ein bisschen subjektiv werden. So richtig mag bei 'Chaos ist das halbe Leben' trotz der insgesamt soliden Umsetzung der Funke nicht überspringen. Zu glatt poliert wirkt die Grafik, zu bieder und harmlos – ich möchte fast sagen deutsch – der Humor. Ich vermisse schmerzlich die Ecken und Kanten sowie den britischen Humor der legendären Vorgänger. Immerhin ist das Rätseldesign über weite Strecken recht gelungen, sieht man einmal von einigen arg weit hergeholten und platten Ausnahmen ab, sodass 'Simon 4' nicht zum Fehlschlag mutiert. Wer ein im wahrsten Sinne des Wortes „nettes“ Adventure sucht, liegt hier richtig, aber an die Klasse der ersten beiden Teile oder gar anderer Adventure-Legenden kommt es nicht heran.

Überblick

Pro

  • viele bekannte Charaktere
  • simple Steuerung
  • hübsche Locations
  • ordentliches Rätseldesign
  • einige originelle Gags und Anspielungen

Contra

  • oftmals banaler Humor
  • zu glatte Darstellung der Charaktere
  • häufig unpassende Sprecher
  • streckenweise überlange Dialoge
  • hölzerne Animationen
  • grausige Hintergrundmusik
  • häufige Abstürze

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