Test - Scrapland : Scrapland
- PC
Die Missionsschwerpunkte sind recht klar verteilt. Ihr redet mit verschiedenen Charakteren, müsst gelegentlich einen Roboter erlegen oder macht Fotos. Im Raumschiff fliegt ihr von A nach B, nehmt an Rennen teil oder widmet euch den zahlreichen Luftgefechten. Simpel und einfach, mit der Zeit aber auch etwas langweilig, da sich die Aufgaben im Grunde immer wieder ähneln und wiederholen – großartige Abwechslung wird leider nicht geboten. Das gilt auch für die Story, deren große Schwäche es ist, den Spieler nie richtig fesseln zu können. Ebenso könnte D-Tritus als an sich sympathischer Held ein bisschen mehr Background vertragen.
Viel Action an BordAuf dem Schrottplatz könnt ihr eure Raumschiffe mit verschiedenen Upgrades wie Schilde, Motoren und unterschiedliche Waffen aufbessern, die ihr meist als Belohnung für Nebenmissionen erlangt. Die verschiedenen Raumschifftypen, auf die ihr nach und nach Zugriff habt, bieten hierfür unterschiedliche Slots, vom anfänglichen Häufchen fliegendem Schrott bis hin zur echten Kampfmaschine. Das Interface für das Montieren von Upgrades ist leider nicht ganz so intuitiv und benötigt ein wenig Einarbeitung. Allerdings solltet ihr mit eurem wertvollen Schiff vorsichtig umgehen, denn wird es zerstört, dürft ihr den kompletten Preis bezahlen, um es wiederherzustellen. Das passiert leider recht oft, sodass die Geldbeschaffung nicht selten kräftig von der Hauptstory ablenkt.
Die erwähnten Luftgefechte sind zwar aktionsreich und nicht selten auch recht fordernd, oftmals aber auch langatmig. Das liegt vor allem am 'Power Up'-System des Spieles. In der Luft habt ihr immer wieder Gelegenheit, Power-Ups und Munition einzusammeln. Das Dumme dabei: Auch eure Gegner sind dazu in der Lage, was nicht selten in lange Kämpfe ausartet, denn oft drücken eure Gegner kurz vor ihrem Ableben schnell auf den Booster, schnappen sich die Upgrades und sind sofort in voller Stärke wieder da. Profis wird das wenig jucken, Einsteiger und Gelegenheitsspieler beißen da schon das ein oder andere Mal in die Tischkante, trotz des insgesamt sehr moderaten Schwierigkeitsgrades.
Wer die Nase voll hat vom Einzelspieler-Modus, kann sich auch in Raumschiff-Gefechten im Multiplayer-Modus messen. Drei Spiel-Modi – 'Deathmatch', 'Flag Hunt' und 'One Flag' – stehen zur Verfügung, sowohl als 'Free for all'-Variante als auch für den Team-Modus, wobei Locations aus dem Einzelspieler-Modus als Maps herhalten. So richtig austesten konnten wir den Multiplayer-Modus nicht, denn servertechnisch war leider gähnende Leere angesagt.
Originelle Roboter in schicker UmgebungSoweit ist 'Scrapland' eigentlich nur ein solides Spiel, was es aber aus der (gehobenen) Mittelklasse rettet, ist die Präsentation. Da wäre zum einen die immens große Spielwelt, die abwechslungsreiche Locations bietet: von belebten Handelsvierteln über Industrieviertel bis hin zum Raumschiff-Schrottplatz. Überall tobt das Leben, Unmengen von Raumschiffen schwirren ähnlich wie bei 'Das Fünfte Element' durch die Stadt und in den Gebäuden tummelt sich eine große Anzahl an Robotern, die auch miteinander interagieren. Die Stadt bietet immer wieder optisch schön umgesetzte Hingucker, sodass das Erkunden selbst schon zum Vergnügen wird.
Zum anderen wären da die Roboter, die wirklich eine Klasse für sich sind. Jede einzelne Gattung ist einfallsreich, originell und skurril designt – irgendwie haben die Blechkerlchen direkt etwas Menschliches an sich und entlocken einem immer wieder ein breites Grinsen. D-Tritus selbst wirkt ein bisschen menschlicher als die anderen Roboter, mit seinem wippenden Metall-Haarschopf und nicht zuletzt dem menschlichen Körperbau.
Für akustisches Ambiente sorgt fluffige Hintergrundmusik, sehr technisch und sehr passend zum Roboter-Setting – so eine Art E-Musik mit Putzig-Faktor. Die Lokalisierung ist unterm Strich gelungen, die Sprecher geben sich große Mühe, die Roboter möglichst durchgeknallt klingen zu lassen, ohne es zu übertreiben. Die Übersetzung der Dialoge ist im Großen und Ganzen gut gelungen, kommt aber an den Witz der englischen Version nicht heran, was auch auf die Sprachausgabe zutrifft.
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