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Preview - Sacred 2: Fallen Angel : Hack'n'Slay mit Tiefenwirkung

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Sammellust und Prügelleidenschaft

Zu einem Rollenspiel, das sich mit 'Diablo 2' oder 'Titan Quest' messen möchte, gehört natürlich Beute. Davon gibt es zuhauf, wobei ihr in euren Optionen einstellen könnt, welchen Item-Typ ihr einsackt und was ihr von vornherein dem Verfall überlasst. Fünf Item-Stufen gibt es, vom üblichen Händlerschrott bis hin zu Sets und einzigartigen Waffen. Dem Sammeltrieb kann also ohne Rücksicht auf Verluste gefrönt werden, lediglich eure Inventargröße und die der Truhe in den Siedlungen bilden eine Grenze. Sehr hübsch ist, dass Waffen und Gegenstände wirklich einen sehr individuellen Look haben. Nicht selten ist man versucht, weniger auf die Werte als auf das Aussehen zu achten.

Die Gegnerdichte ist immens, es gibt kaum einen Meter, wo ihr nicht irgendwas findet, was Prügel vertragen kann. Manchmal wird es allerdings auch etwas übertrieben. Zum einen, wenn euch mitten im Dorf Banditen attackieren und die Bewohner sich einen feuchten Sch..., äh, Kehricht drum kümmern. Oder aber wenn, bedingt durch die in dieser Version recht schnellen Respawn-Raten, Wege schlicht lästig werden, weil ihr euch immer durch dieselben Gegnerscharen schlagen müsst. Man darf hoffen, dass dies bis zum Release noch etwas optimiert wird. Neben dem üblichen Fußvolk gibt es natürlich auch Minibosse und fette Bossgegner, die alles andere als einfach zu schlagen sind.

Massig Arbeit nicht nur für Solisten

Wie schon erwähnt: Es gibt Unmengen an Quests. Dank einer Übersichtskarte und eines Questlogs geht der Überblick glücklicherweise nicht verloren. Ihr könnt jede einzelne Quest markieren und erhaltet einen Richtungshinweis auf der obligatorischen Minimap. Die Quests sind recht abwechslungsreich, insbesondere die teils sehr guten Story-Quests. Auf Standardaufgaben in Sachen FedEx-Quests oder „Sammle dies" und „Töte das" wird allerdings nicht verzichtet. Macht aber nix, bei der Masse stört es nicht weiter, wenn ihr mal eine ganz und gar unbequeme Quest auslasst.

Wer die Nase voll hat vom alleinigen Dasein auf dem heimischen Rechner, der darf sich dem Mehrspielermodus widmen. Bis zu 16 Spieler sollen in der Lage sein, auf einem Server zu zocken, wobei unterschiedliche Varianten geboten werden. Es gibt kooperatives Spiel, bei dem jeder Spieler individuell seine Beute erhält, damit es keine Streitereien gibt. PvP ist geplant, ebenso ein Hardcore-Modus, bei dem das Ableben des jeweiligen Charakters endgültig ist. Lobby, Chat, Freundesliste, Ladder und Ranking sollen selbstverständlich integriert werden. Hoffen wir auf einen besseren Start als beim Vorgänger.

Visuell gibt es wenig zu bemängeln, auch wenn 'Sacred 2' einen nicht völlig aus den Latschen haut. Die Umgebungen wirken authentisch, wenn auch vielleicht für den einen oder anderen einen Tick zu bunt. Viele Animationen sorgen dafür, dass alles sehr lebendig wirkt. Einige Texturen und einige Animationen wären noch verbesserungswürdig, aber auch hier warten wir mal die finale Version ab. Der generelle Look des ersten Teils wurde jedenfalls beibehalten, aber auf neueren technischen Stand gebracht. Die Soundkulisse ist gelungen, ebenso wie die teils recht humorige Sprachausgabe. Wenn einem ein Kobold kurz vor dem Abnippeln noch ein „Drei Tage vor meinem Geburtstag" entgegenhaucht, kriegt man fast ein schlechtes Gewissen. Aber nur fast.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Scheint so, als ob Ascaron diesmal alles richtig macht. Zwar gibt es bei 'Sacred 2' zumindest in der vorliegenden Version noch die eine oder andere Macke, wie nicht optimale Spawnraten, Balancing-Probleme und hässliche Pop-ups, aber das sollte eigentlich kein Problem sein. Rein spielerisch bietet 'Sacred 2' jedenfalls eine gesunde Mischung aus Sammelwut, Hack'n'Slay und ordentlichem Rollenspiel alter Schule. Dank sehr unterschiedlicher Klassen und des hoffentlich diesmal fehlerfreien Multiplayer-Modus sollte auch für Wiederspielbarkeit gesorgt sein. Regnerische Herbstabende dürften damit kein Problem mehr sein.

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