Test - NBA 2K10 : Was hat 2K Sports zu bieten?
- PS3
- X360
Im Spiel ruft ihr mit den Schultertasten die entsprechenden Taktiken im Offensiv- und Defensivbereich auf. Durch Symbole und Linien werden euch die Laufwege aufgezeigt, die für diesen Spielzug nötig sind. So lernt man ganz nebenbei gleich noch spielerisch die ganze Bandbreite der strategischen Finessen. Beim Rebound kämpft ihr unter dem Korb per Schultertaste um die beste Position und per Tastendruck geht ihr in der Verteidigung auf Tuchfühlung mit eurem Gegenspieler, um diesen am schnellen Vorbeilaufen zu hindern. Die Steuerung ist mit allen Feinheiten des Ballsports geladen, ohne dabei überladen zu wirken. Exzellente Arbeit der Entwickler.
Damit auch das Steuerkreuz nicht zu kurz kommt, stellt ihr damit diverse Coaching-Optionen ein. Während des Matchs ändert ihr hier die Spielerzuordnungen oder wählt den Hünen aus, der in der nächsten Spielunterbrechung auf die Bank soll. Hilfreich ist auch der „Heatcheck": Ein Blick auf diese Statistik zeigt euch, welcher eurer NBA-Cracks gerade heißläuft und somit mit Bällen gefüttert werden sollte. In der Verteidigung wechselt ihr je nach Spielstand und Spielverlauf schnell und einfach zwischen Mann- oder Raumdeckung.
Augenschmaus mit kleinen Schönheitsfehlern
In Sachen Grafik und Präsentation bewegen sich beide Titel auf hohem Niveau, wobei NBA 2K10 aufgrund der Spielgeschwindigkeit einen Hauch realistischer rüberkommt. NBA Live 10 wirkt demgegenüber ein wenig arcadelastiger. Die Animationen sind auch beim 2K-Sports-Vertreter authentisch und damit sehr sehenswert. In der Zone wird ausgeboxt, Verteidiger greifen um den Körper des Ballführenden, um ihm das Spielgerät abzuluchsen, und auch das Aufposten der Center sieht fantastisch aus.
Das Ganze wird mit jeder Menge Action und Stimmung in den Zuschauerreihen, winkenden Maskottchen und tanzenden Cheerleadern veredelt. In der Xbox-360-Fassung trüben allerdings gelegentliche Ruckeleinlagen das Spielgeschehen, gerade bei langen Pässen und Perspektiven mit vielen Kameraschwenks. Die PS3-Version läuft im Vergleich flüssig, hier fallen aber sichtbare Kanten und Treppcheneffekte negativ ins Gewicht. Der Soundtrack passt perfekt zum B-Ball und hat mit Künstlern wie Kanye West, Flo Rida oder The Game ein paar echte Hochkaräter am Start.
Das komplette Rundum-sorglos-Paket
Ihr habt genug von dem Taktik-Overkill und den endlosen Einstellungsmöglichkeiten? Okay, dann einfach ab auf den Freiplatz. Da zählt dann im Spiel 1-1 oder beim 3-3 allein das individuelle Können der NBA-Stars. Einen 3-Punkt-Wettbewerb haben die Entwickler ebenfalls spendiert. Wer jetzt immer noch nicht genug hat, tritt online in einem Team mit maximal neun Kumpels in der selbst gebauten Mannschaft an und zaubert mit seinen NBA-Lieblingen, dass die Reuse qualmt. Ältere Semester laufen mit den Allstars der Vergangenheit auf und schauen Legenden wie Larry Bird oder Magic Johnson verträumt zu, wenn die mit No-Look-Pässen und fiesen Finten auf dem Parkett zaubern.
NBA 2K10 macht so ziemlich alles richtig, was eine NBA-Simulation dieser Zeit richtig machen sollte. Sowohl vom Spielumfang als auch von den Features, der Spielmechanik und der Präsentation her bewegt man sich auf oberstem Niveau. Insgesamt hat damit NBA 2K10 seinen Kontrahenten NBA Live 10 auch dieses Jahr in die Schranken gewiesen. Der Kampf um den Korb ist entschieden. Der Gewinner heißt 2K Sports.
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