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Test - Mirror's Edge : Mission: Portierung bestanden!

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Frust, ick hör' dir trapsen

Weiteres Frustpotential entfaltet Mirror's Edge immer dann, wenn die Polizei in Erscheinung tritt. Faith ist an sich Pazifistin und möchte mit Waffen so gut wie gar nichts zu tun haben. Doch das heißt nicht, dass sie sich nicht wehren kann. Durch gutes Timing greift sie die Waffe des Gegners und entreißt sie ihm. Steht dann noch ein Kollege in der Nähe, kann er mit der nun erbeuteten Wumme aus den Stiefeln geschossen werden. Theoretisch jedenfalls. Faith kann leider nicht besonders viel ab. Drei bis vier Geschosse reichen, um wieder von vorne beginnen zu müssen. Da muss jeder Angriff sitzen. Und gerade das ist oft unter Zeitdruck eben nicht so schnell zu bewerkstelligen. In einen Nahkampf mit mehr als zwei Gegnern solltet ihr sowieso nie gehen. Auch hier gilt: Dank feinerer und genauerer Steuerung mit Maus und Tastatur gelingen die Kämpfe gegen Widersacher um einiges besser.

Weitere Verbesserung im Vergleich zu den Konsolenbrüdern ist die Verwendung der PhysX-Engine, die dank Übernahme des Herstellers durch Nvidia deutlich mehr Spielern zugänglich gemacht wird. Wer die aktuellsten Treiber installiert, kann auch schon mit älteren Modellen, wie der von uns verwendeten GeForce 8800 GTS, PhysX aktivieren und freut sich über zusätzliche Details: darunter wehende Fahnen, heftiger splitternde Fenster und durch Rotorblätter herumwehende Gegenstände. Das sorgt für zusätzliche Atmosphäre. Die Performance ist weitgehend sehr gut, wir konnten mit hohen Details und zweifachem Anti-Aliasing immerhin durchgehend mit 60 Bildern pro Sekunde spielen. Nur wenn viel Wasser oder Dampf ins Blickfeld kamen, brach die Framerate etwas ein. Sehr viel störender entpuppte sich heftiges Nachziehen der Texturen, Tearing genannt. Vor allem in Zwischensequenzen und in Gebäuden war dies zum Teil stark zu beobachten. Eingeschaltetes V-Sync konnte daran leider nichts ändern.

Wie ein roter Faden werden auch die nächsten Wegpunkte rot markiert. Allerdings nicht sofort und auch nicht immer so, dass die Lösung, wie man jetzt an die nächste Stange oder in den nächsten Luftschacht kommt, ersichtlich ist. Ein bisschen Grips ist schon vonnöten. Kombinationen aus An-der-Wand-Entlanglaufen und Sprüngen sind keine Seltenheit. Mirror's Edge wird dadurch nie wirklich langweilig oder eintönig. Besonders spannend wird es zudem, wenn ich auf Züge springe, um zu entkommen, oder einen Kranausleger entlangeile, um von der Spitze auf eine weit entfernte Matte zu springen. Das Herz pocht dann immer lauter und ich halte den Atem vor Spannung an.

Wenn das Spiel nun so viele scheinbar unfaire Stellen und einen so knackigen Schwierigkeitsgrad hat, warum tue ich es mir dann an? Ganz einfach: Es fordert mich heraus. Unmöglich gibt es nicht, und deswegen ist die Freude, eine Passage schlussendlich doch geschafft zu haben, umso größer. Mir ist bewusst, dass nicht jeder Spieler so denkt. Die meisten wollen einfach nur auf der Couch sitzen und genießen, sich nicht anstrengen. Zwar fluche ich wie ein Rohrspatz, kann aber dann doch nicht vom Spiel lassen, weil es eben ungemein motivierend ist - für mich.

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Wenn es nach Andreas ginge, würde Mirror's Edge gerade eben so 70% bekommen. Die Steuerung verzeiht keine Fehler und ist ihm einfach zu frustrierend. Wenn nur meine Meinung zählen würde, wäre das Spiel knapp an der 90 vorbeigeschrammt. Nun bin ich mir aber bewusst, dass es zwei Lager geben wird. Die einen werden Mirror's Edge verdammen und Faith die Pest an den Hals wünschen. Andere würden schon nach einer Stunde zum Juwelier rennen und die Trauringe aussuchen. Deshalb habe ich mich für den Mittelweg des „Schmusejournalismus“ entschieden. Konsole oder PC? Subjektiv betrachtet spielt sich für mich die PC-Version eine ganze Ecke flüssiger, weil einfacher. Mit der Maus kann ich exakter steuern und mit der Tastatur komme ich ebenfalls bestens klar. Vor allem die Kämpfe sind viel einfacher. Kann natürlich sein, dass sich hier meine First-Person-Shooter-Wurzeln aus früheren PC-Zeiten positiv auswirken. PhysX wurde toll umgesetzt, nur leidet die PC-Version an starkem Tearing, an dem sich viele stören könnten. Das Spielerlebnis insgesamt leidet darunter relativ wenig. Deshalb bleibt die Endnote unangetastet. Nur im Grafikbereich gibt es Abzüge.

Überblick

Pro

  • stylischer Look, tolle Texturen
  • schöne Mischung aus Jump'n'Run und Action in der First-Person-Perspektive
  • leicht erlernbare, schwer zu meisternde Steuerung
  • gut erzählte Geschichte
  • motivierende Time-Trials
  • Ghosts anderer Spieler runterladen
  • Verwendung der PhysX-Engine für realistische Details
  • sehr gut umgesetzte Steuerung, dadurch weniger Frustmomente

Contra

  • kleine Levelabschnitte
  • häufige Ladezeiten
  • sehr schwer
  • heftiges Tearing

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