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Test - Lollipop Chainsaw : Sie kam, sah und sägte!

  • PS3
  • X360
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Kurzes Vergnügen 

Ein weiterer Kritikpunkt ist die kurze Spieldauer. Nach sieben Leveln und circa fünf Stunden Spieldauer seht ihr schon den Abspann. Im krassen Gegensatz zur Gesamtspieldauer steht hingegen die Länge der einzelnen Level. Die Zeit, die ihr in einen Abschnitt investiert, kann dementsprechend bis zu 45 Minuten oder länger beanspruchen. Wenn ihr euch dann die meiste Zeit damit vertreibt, die immer gleichen Zombies zu zersägen, sinkt nicht nur eure Aufmerksamkeitsspanne enorm, zwangsläufig kommt irgendwann auch Langeweile auf. Abseits der Metzelei wird zwar gelegentlich das Spielgeschehen aufgelockert, zum Beispiel wenn ihr ein paar Shooter-Einlagen oder Zombie-Baseball bestreiten müsst, im Großen und Ganzen täuschen diese aber nicht über die redundante Spielmechanik hinweg. 

Im Rangmodus verbessert ihr eure Ergebnisse und erfüllt bestimmte Bedingungen, um euch an die Spitze der Online-Tabellen zu kämpfen. Durch die zu langen Missionen sinkt aber die Hemmschwelle, gemeisterte Abschnitte erneut zu bestreiten. Ein Level bietet hierbei eine positive Ausnahme. Das ist nicht nur mit zwanzig Minuten erfreulich kurz gehalten, sondern bietet auch noch allerlei Anspielungen auf alte Videospielklassiker. Wäre es den Entwicklern gelungen, dieses Niveau über die ganze Dauer zu halten, wäre Lollipop Chainsaw ein weitaus besseres Spiel.

Grafische Baustelle 

Ähnlich wie der gemeine Zombie ist auch Lollipop Chainsaw nicht sonderlich hübsch anzusehen. Der Detailgrad der Level ist minimal, die Texturen sind verwaschen und auch die Animationen sind nicht gerade das, was man als Augenschmaus bezeichnen würde. Es verhält sich ähnlich wie mit No More Heroes: Die gesamte grafische Präsentation wirkt, mit Ausnahme der Protagonistin und der Endbosse, recht unausgegoren. Auch der Grafikfilter, der bewusst gewählt wurde, lässt die optische Darstellung in keinem positiven Licht dastehen.

Musikalisch hingegen bekommt ihr schon ein wenig mehr geboten. Im Menü könnt ihr eine eigene Playlist der Titel erstellen, die ihr im Laufe des Spiels freischaltet. Darunter lizenzierte Tracks wie das „Lollipop“-Lied, aber auch eigens von Akira Yamaoka (Silent Hill) kreierte Kompositionen. Dadurch dass ihr jeweils bestimmt, welches Lied gerade aus den Lautsprechern tönt, müsst ihr auf der anderen Seite aber damit leben, dass die musikalische Untermalung sehr beliebig ist und nie wirklich dazu beiträgt, eine passende Stimmung zu erzeugen. >>


Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Eigentlich sind Suda 51 und Grasshopper Manufacture dafür bekannt, sich außerhalb der Videospielkonventionen zu bewegen. Mit Lollipop Chainsaw bieten sie jedoch eine wenig ausgereifte Spielmechanik, die nicht über bekannte Standards hinausgeht. Lediglich die trashige Geschichte, deren Aufmachung sowie der infantile Humor werden den einen oder anderen gut unterhalten. Auch wenn der Titel, wie auch andere Werke von Suda 51, teils mehr oder weniger auffällig Anspielungen auf die Pop- und Videospielkultur bietet, täuscht das leider nicht über uninspiriertes Level-Design und anspruchslose Kettensägen-Action hinweg. Bleibt zu hoffen, dass man sich in Zukunft wieder auf kreativere Projekte freuen darf, auch wenn denen ein finanzieller Erfolg wahrscheinlich verwehrt sein wird.

Überblick

Pro

  • herrlich trashig
  • erweiterbare Fähigkeiten
  • eigene Playlist erstellbar
  • witzig-überzogene Gewaltdarstellung
  • popkulturelle Referenzen
  • eingängige Steuerung
  • gute Synchronisierung

Contra

  • technisch altbacken
  • langweiliges und uninspiriertes Level-Design
  • viel zu lange Level
  • mit der Zeit monotones Geprügel
  • sehr kurze Gesamtspieldauer

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