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Test - Lawbreakers : Ein Multiplayer-Shooter ohne Spieler

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Neben den großen Namen im Bereich Multiplayer-Shooter wie Overwatch oder dem kommenden Quake Champions gibt es eine Vielzahl kleinerer Titel in diesem Genre, zum Beispiel das neue LawBreakers. Doch wer braucht noch mehr Spiele dieser Art, wenn die großen Titel ausreichend Spaß bringen? Bleibt überhaupt die Zeit, sich mit noch einem Multiplayer-Shooter zu beschäftigen?

Dass der Markt nicht zu viele Spiele eines Genres verkraftet, merkt man nicht nur an vielen kleinen Titeln, die kaum einer spielt, sondern auch an solchen, die eigentlich große Marken werden sollten. Als bestes Beispiel der jüngsten Vergangenheit lässt sich Battleborn anführen, das sich nicht durchsetzen konnte. LawBreakers-Schöpfer Cliff Bleszinski, der schon am Shooter-Urgestein Unreal mitwirkte und sich beispielsweise als Lead Designer von Gears of War einen Namen machte, möchte mit seinem neuen Titel trotzdem ein Stück vom Multiplayer-Kuchen abhaben.

Laws und Breakers

LawBreakers ist ein reiner Multiplayer-Shooter. Eine Kampagne oder Spiele gegen Bots sucht ihr vergeblich. Lediglich im Tutorial werdet ihr auf einige Bots treffen, die sich jedoch nicht zur Wehr setzen. Es stehen zudem eine Menge weiterer Tutorials zur Auswahl, die jedoch lediglich als YouTube-Videos präsentiert werden. Schaut ihr euch diese an, erhaltet ihr immerhin ein wenig Ingame-Währung, mit der ihr die Charaktere neu einkleiden dürft. Schon an dieser Stelle sei gesagt, dass es kein Pay2Win-System gibt. Alles, was ihr in Lootboxen findet, dient der rein optischen Veränderung.

Zwei Parteien gibt es im Spiel, auf der einen Seite die Law, auf der anderen die Breakers. Jede davon bietet euch neun unterschiedliche Charaktere, die jedoch auf beiden Seiten gleich sind. So gibt es bei jeder Fraktion einen Heiler, einen Assassinen und so weiter. Keine der Fraktionen wird benachteiligt. Jede Klasse besitzt nicht nur unterschiedliche Waffen, sondern auch jeweils zwei Spezialfähigkeiten. Eine davon ist eine Art Ultimate und kann aufgrund einer längeren Abklingzeit nur selten eingesetzt werden.

Gespielt wird in LawBreakers grundsätzlich 5 vs. 5, fünf Spielmodi stehen zur Wahl, wobei sich einige stark ähneln. In „Besetzung“ und „Revierkampf“ gilt es, Zonen zu erobern und sie anschließend zu verteidigen. Während es im Revierkampf drei feste Zonen sind, taucht in der Besetzung nur eine davon auf, die dann für einen kurzen Zeitrahmen erobert werden kann. „Transfer“ und „Hochspannung“ ähneln am ehesten dem typischen „Capture-the-Flag“-Modus, in dem ihr einen Gegenstand aus der feindlichen Basis holen müsst, um ihn in eurer eigenen in Sicherheit zu bringen. Im „Blitzball“ schließlich sollt ihr einen Ball ins gegnerische Tor verfrachten.

Kein Deathmatch

Haben wir da was vergessen? Nein, denn wer nun einen Deathmatch-Modus sucht, der wird ihn in LawBreakers nicht finden. Das gilt auch für eine große Anzahl an Karten, von denen es gerade einmal acht verschiedene gibt. Diese sind zudem allesamt sehr klein, wodurch zwar permanent für Action gesorgt ist, jedoch rasch Langeweile aufkommt. Außerdem sorgt die überschaubare Größe der Karten dafür, dass manche Klassen derzeit sinnlos sind. Spielt ihr beispielsweise eine der schweren Einheiten, habt ihr gegen flinke Assassinen keine Chance. Das Balancing ist unausgewogen, daher werden aktuell auch fast nur die schnellen Klassen gespielt.

Auch der Heiler, Medikus genannt, den es auf beiden Seiten gibt, ist eher überflüssig, da er kaum dazu kommt, seine Teamkameraden vernünftig zu unterstützen. So verkommt auch diese Klasse dazu, mit Waffengewalt in die Gefechte einzutreten, statt Verbündete zu heilen oder am Leben zu erhalten. Leider könnt ihr euch Teamwork von Beginn an sparen, in LawBreakers gewinnt in jedem Spielmodus der, der zielstrebig den Feind erledigt und seine Ziele bestenfalls nebenbei erledigt.

LawBreakers - Launch Trailer
Mit LawBreakers ist der neueste Titel von Cliff Bleszinski als Overwatch-Event nun gestartet.

Spielmodus wählen? Nur im eigenen Spiel!

Hier kommen wir zum nächsten Schwachpunkt des Titels: Ihr dürft den Spielmodus nur dann festlegen, insofern ihr ein eigenes Spiel erstellt. Tretet ihr hingegen einem bei, werdet ihr per Zufall in einen x-beliebigen Modus geworfen. Immerhin arbeitet der Netzcode einwandfrei, Verbindungsabbrüche oder Lags gab es keine. Dafür gab es aber auch oft genug keine Spiele, denn für LawBreakers interessiert sich schon kurz nach Release kaum noch jemand. So kommt es nicht selten vor, dass ihr mehrere Minuten auf eine Partie warten müsst oder, je nach Uhrzeit, keine Mitspieler findet.

Optisch sieht LawBreakers recht ordentlich aus. Auch wenn die Karten keine wirklichen Highlights bieten und auch die Charaktere eher „von der Stange“ sind, werten immerhin die Explosionen und knallige Effekte wie beispielsweise Blitze das Spiel auf. Der Sound geht in Ordnung, die immer gleiche Hintergrundmusik nervt jedoch nach einer Weile ziemlich.

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