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Test - Kingdom Hearts : Kingdom Hearts

  • PS2
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Kingdom Hearts
Rutschpartie mit Tarzan im Dschungel.

Rollenspiel und Interaktion
Natürlich wäre es kein Square-Spiel, wenn es nicht auch reichlich Rollenspiel-Elemente gäbe. So erhalten eure Charaktere mit der Zeit vor allem durch Kämpfe Erfahrungspunkte, die wiederum in neuen Skills, Zaubern, Gegenständen und Kombos ausufern. Zudem könnt ihr eure Charaktere mit unterschiedlichen Gegenständen ausstatten und den Begleitern auch Richtlinien für das Verhalten im Kampf geben. Einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der Charaktereigenschaften habt ihr allerdings nicht, was das Ganze jedoch eingängiger macht, als man es sonst von Squaresoft-Titeln gewohnt ist. Dazu passt auch das recht gradlinige Interface, wobei die Steuerung allerdings nicht immer intuitiv gelungen ist. Auch euer Raumschiff kann anhand verschiedenster Bauteile gebaut werden, was aber zum einen recht kompliziert ist, zum anderen auch das Finden entsprechender Baupläne voraussetzt.

Ansonsten bietet euch das Spiel neben den Kämpfen reichlich andere Möglichkeiten zur Interaktion. So gibt es viele Charaktere im Spiel, mit denen ihr kommunizieren könnt. Dazu gehören nicht nur zahlreiche bekannte Disney-Charaktere sondern auch einige Figuren, die Fans der 'Final Fantasy'-Reihe nicht unbekannt sein dürften. Des Weiteren gibt es Geschäfte, in denen ihr Ausrüstung erwerben könnt, ihr könnt Objekte anheben, zerstören oder bewegen. Immer wieder mal gibt es Türen, Kisten und Schlösser, die geöffnet werden wollen, so dass hier für Abwechslung gesorgt ist. Hinzu kommen neben der Hauptstory auch noch zahlreiche Nebenaufgaben, deren Lösung zusätzliche Goodies mit sich bringen.

Kingdom Hearts
Das Verhalten der Begleiter ist einstellbar.

Grafisch überzeugend
Grafisch kann 'Kingdom Hearts' kurz gesagt auf der ganzen Linie überzeugen. Die verschiedenen Spielwelten wurden wunderschön im Disney-Stil umgesetzt, wobei sich jede Umgebung stilistisch stark von den anderen unterscheidet. Die 3D-Charaktere sehen hinreißend aus, vor allem die Disney-Helden wurden samt ihren typischen Animationen hervorragend umgesetzt und auch effektgierige Spieler kommen auf ihre Kosten. Ebenfalls sehr schick geworden sind die zahlreichen Zwischensequenzen. Lediglich bei den Flug-Sequenzen mit dem Gumi-Jet fragt man sich, ob besagtes Minispiel für eine ältere Konsole entwickelt und für dieses Spiel wieder aus der Mottenkiste gekramt wurde. Sehr ärgerlich ist auch, dass Squaresoft es nicht geschafft hat, uns vor den berüchtigten PAL-Balken zu bewahren, auch wenn diese glücklicherweise mal nicht ganz so dick geraten sind wie bei 'Final Fantasy X'. Schade, eigentlich sollte mittlerweile jeder Entwickler in der Lage sein, das mal in den Griff zu bekommen.

Kingdom Hearts
Besuch im Palast vom Magic Kingdom.

Während die grafische Umsetzung überzeugen kann, zeigt sich die akustische Seite zweischneidig. Sowohl die Umgebungsgeräusche als auch die Sprachausgabe in den Zwischensequenzen machen hierbei den positiven Teil aus - beides ist gut gelungen, speziell auch die Stimmen der Disney-Charaktere, die auch in der deutschen Version wie in den bekannten Serien und Filmen klingen. Die Hintergrundmusik hingegen haut einen nicht unbedingt vom Hocker und erinnert trotz Elementen aus bekannten Disney-Themes manchmal etwas an den Soundtrack älterer B-Movies, aber über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Ähnliches gilt für die Kämpfe: beim 150. 'Hah!'-Ausruf des eigenen Alter Egos verdrehen auch hartgesottene Spieler irgendwann die Augen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wie kaum anders zu erwarten, haben Squaresoft und Disney Interactive ein interessantes und gelungenes Spiel abgeliefert. Der Brückenschlag zwischen Disney und 'Final Fantasy' ist nicht nur bei der Darstellung der Charaktere, sondern auch bei der Umsetzung der Spielwelten gelungen. Die Mischung verschiedenster Gameplay-Elemente kann kombiniert mit einer recht brauchbaren Story ebenfalls überzeugen. Während das Spiel auf der akustischen Seite vergleichsweise schwächelt, wird dafür eine enorm schicke Grafik-Pracht geboten. Ganz ohne Schwächen bleibt der Titel aber dann doch nicht: Der Schwierigkeitsgrad ist für jüngere Spieler, die speziell durch den Disney-Look angesprochen werden, zeitweise zu hoch angesiedelt. Des Weiteren führen die etwas misslungene Kamerasteuerung und das zweischneidige Kampfsystem hier und da zu Frustmomenten und die Sequenzen im Gumi-Jet fallen irgendwie generell ein wenig negativ aus dem Rahmen. Wer aber auch nur ein bisschen was für Disney und Action-RPGs übrig hat, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.  

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