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Test - Industriegigant 2 : Industriegigant 2

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Industriegigant 2
In einer Wirtschaftsimulation dürfen natürlich auch Statistiken nicht fehlen.
Alles was zählt, ist maximaler Gewinn - oder etwa nicht?
Klar, wie sollte es denn anders sein: Vorrangiges Ziel ist natürlich, möglichst große Reichtümer anzuhäufen - aber ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Besonders zu Spielbeginn werdet ihr der Versuchung kaum widerstehen können, die verfügbaren Rohstoffe wie Eisen oder Erdöl abzubauen und zu Produkten weiterzuverarbeiten, die schnell jede Menge Geld in eure Kassen spülen. Relativ bald werdet ihr aber bemerken, dass diese Rohstoffe nicht wieder regenerierbar sind. Je weiter der Spielverlauf voranschreitet, von umso entlegeneren Orten müsst ihr die Rohstoffe zu euren Fabriken befördern, bis die mit den Produkten erzielten Gewinne von den Transportkosten aufgefressen werden oder aber die Rohstoffe gänzlich zur Neige gehen. Ihr tut also gut daran, bereits frühzeitig auf Produkte zu setzten, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Das wohl beste Beispiel hierfür sind landwirtschaftliche Produkte. Eure Farmen versorgen euch kontinuierlich mit Weizen, Obst, Milch, Fleisch und vielem mehr. Mit diesen Gütern ist zwar nicht das ganz große Geld zu verdienen, aber diese Einkünfte liefern euch einen gewissen finanziellen Rückhalt, den ihr bei riskanten Geschäften bitter nötig haben werdet.

Und wie bringe ich die Waren nun zu den Kunden?
Wie auch im ersten Teil werdet ihr einen Gutteil mit der Planung der Transportwege und Güterterminals verbringen: Die Rohstoffen müssen von den Abbaugebieten zu euren Produktionsstätten geschafft werden, von wo aus die fertigen Güter dann weiter in die Geschäfte transportiert werden müssen. Je nach Bedarf und Geländegegebenheiten habt ihr die Wahl zwischen vier grundsätzlichen Transportwegen: Strasse, Seeweg, Schiene und Luftweg. In jeder dieser Gattungen steht euch eine ganze Reihe von verschiedenen Vehikeln zur Verfügung. Mit fortschreitendem Spielverlauf kommen ständig neue Fahrzeuge hinzu. Die einzelnen Typen unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Geschwindigkeit, ihrer Nutzlast und den anfallenden Fahrtkosten. Die Wahl, welches der vier Transportsysteme zum Einsatz kommen soll, liegt meist auf der Hand: Für kurze Strecken, auf denen relativ kleine Warenmengen transportiert werden sollen, bieten sich LKWs an.

Industriegigant 2
Eisenbahnen sind ein schnelles und zuverlässiges Transportmittel.

Sollen größere Distanzen überbrückt werden, wählt ihr den Zug. Lassen die Geländeeigenschaften den Einsatz von LKWs oder Zügen nicht zu und müssen darüber hinaus Waren schnell über sehr große Distanzen befördert werden, so sind natürlich Flugzeuge die richtige Wahl. Die Errichtung von Flughäfen sowie die Anschaffung und der Betrieb einer ausgedehnten Flugzeugflotte drückt aber extrem aufs Konto und will wohl überlegt sein. Neu hinzugekommen sind im Vergleich zum Vorgänger Schiffe, die auch entlegene Inseln mit Waren versorgen können. Insgesamt sind so an die 50 verschiede Fahrzeuge im Spiel enthalten.

Überproduktion? Erst mal ab ins Lager damit!
Eine entscheidende Neuerung im Vergleich zum Vorgänger sind die neu eingeführten Lagerplätze. Diese platziert ihr in der Nähe eurer Güterterminals, Fabriken und Geschäfte. Dort werden alle anfallenden Güter bis zum Abtransport oder Verkauf zwischengelagert. Die Lagerplätze sind offen gestaltet, das heißt, ihr seht jederzeit anhand der Spielgrafik, welche Güter und in welcher Anzahl diese vorhanden sind. Ihr habt darüber hinaus die Möglichkeit genau festzulegen, wie viel Platz ein bestimmtes Produkt oder eine Produktgruppe im Lager einnehmen darf. Diese Lager erfüllen aber noch einen weiteren Zweck. Viele Produkte verkaufen sich nur zu bestimmten Jahreszeiten gut. Wer will schon mitten im Sommer einen Weihnachtsbaum kaufen? Um verstärkte saisonale Nachfragen zu befriedigen, könnt ihr in den Lagern Vorräte eurer Produkte anlegen, um für erhöhten Bedarf zu bestimmten Jahreszeiten gerüstet zu sein.

Industriegigant 2
Kurze Videoclips informieren über neue Fahrzeuge und besondere Ereignisse.

Technisch auf dem aktuellen Stand?
Kenner des ersten Teils werden sofort sehen, dass die Entwickler von JoWood im technischen Bereich im Vergleich zum Vorgänger kräftig dazugelernt haben. Zwar basiert auch 'Der Industriegigant II' wie schon sein Vorgänger auf einer 2D–Iso-Grafik. Die Ansicht ist nun aber stufenlos zoombar, wobei bei höheren Zoomstufen keine groben Pixel erkennbar werden.

Als recht nützlich erweist sich die Zeitraffer-Funktion, mit der ihr den Spielablauf beliebig beschleunigen könnt. Zugelegt haben die Entwickler auch bei der Spielauflösung: Um stets die optimale Übersicht zu haben, könnte ihr die Spielauflösung von 1024x768 aufwärts wählen. Als ausgesprochen praktisch erweist sich die vielleicht anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Menüführung, die sich die Entwickler haben einfallen lassen: Alle Aktionen werden durch Kontext-Menüs aufgerufen. Ein Klick mitten in die Landschaft genügt, um das Baumenü auf den Schirm zu bringen. Hier wählt ihr dann das gewünschte Gebäude und platziert es in der Landschaft.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Das Spiel protzt zwar nicht mit ultramoderner 3D-Grafik und setzt auch im technischen Bereich keine neuen Maßstäbe, dafür weiß aber das Gameplay zu fesseln. Hat man die grundlegenden Abläufe erst einmal verinnerlicht, muss man sich regelrecht zwingen, die Finger wieder von der Maus zu nehmen. Ganz egal wie viele Produktionsstätten man schon errichtet hat oder wie viel Geld schon auf dem Konto ist – man will es immer noch besser machen. Aber nicht nur eingefleischte Fans von Wirtschaftssimulationen werden mit dem Spiel ihre Freude haben. Auch diejenigen unter euch, die nur mal ganz entspannt ein paar Waren durch die Gegend kutschieren wollen oder einfach nur ein wenig Modelleisenbahn spielen möchten, werden auf ihre Kosten kommen. Positiv anzumerken ist, dass Einsteiger nicht zwangsläufig mit einer Flut von Statistiken und Zahlen überhäuft werden. Allein aus der Spielgrafik lassen sich alle relevanten Informationen ablesen. Zu gefallen wissen auch die Computergegner, die teilweise recht aggressiv zu Werke gehen. Menschlichen Gegenspielern, die per LAN oder Internet gegeneinander antreten können, vermögen sie allerdings nicht das Wasser zu reichen. Schade ist, dass nach dem Jahr 2000 keine neuen Fahrzeuge oder Waren mehr hinzukommen. Ich persönlich hätte mir einige futuristische High-Tech-Produkte und Fahrzeuge gewünscht. Dadurch wäre die Langzeitmotivation noch weiter steigerbar gewesen. Offensichtlich wollen sich die Mannen von JoWooD diese Dinge aber für eine wohl unausweichliche Mission-CD aufsparen.  

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