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Test - Guild Wars Factions : Guild Wars Factions

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Kampf der Fraktionen

Doch zurück zu den Luxons und Kurzicks. Im späteren Spielverlauf landet ihr zwischen den Fronten dieser beiden Fraktionen und müsst euch für eine Seite entscheiden. Ist die Wahl getroffen, absolviert ihr im Auftrag der jeweiligen Partei Missionen und steigt somit in deren Ansehen. Natürlich hat eure Entscheidung auch direkten Einfluss auf den Spielverlauf. Anhänger der Luxons erhalten gänzlich andere Aufgaben als die Vertreter der Kurzicks. Das macht nicht nur einen ganz besonderen Reiz aus, sondern erhöht auch den Wiederspielwert mit einem anderen Charakter. Für ausreichend Motivation ist also gesorgt. Das ist es aber auch so schon, denn bei der Questgestaltung haben sich die Designer ordentlich ins Zeug gelegt. Von Eskortierungsmissionen über Eliminierungsaufgaben bis hin zu Kämpfen mit besonders zähen Bossgegnern ist alles dabei, was sich das Herz eines Abenteurers wünscht. Ebenfalls angenehm: Das System von 'Guild Wars Factions' ist so aufgebaut, dass ihr recht schnell die maximale Stufe erreicht und euch dann zusammen mit anderen Spielern den richtig großen Aufgaben widmen könnt. Rund 30 bis 40 Stunden und euer Alter Ego ist ein ehrenhafter Level-20-Recke. Doch damit ist das Spiel nicht vorbei – im Gegenteil. Zahlreiche Quests sind erst dann zu schaffen und das Festland von Cantha hat viel zu bieten.

Neue Krieger braucht das Land

Ein weiteres Highlight des Add-ons bilden die beiden neuen Klassen in Form des Assassinen und des Ritualisten. Erstere sind gerissene Meuchelmörder, die mit zwei Dolchen bewaffnet auf ihre Gegner zustürmen und schnelle Angriffsmanöver ausführen. Diese bauen in drei verschiedenen Stufen aufeinander auf und erzielen je nach erlernten Talenten Blutungseffekte oder verkrüppeln den Feind für kurze Zeit. Allerdings halten die Assassinen im Nahkampf nicht allzu viel aus, sodass sie stets auf der Hut sein müssen. Glücklicherweise gibt es einige Skills, die ihnen beim Entkommen helfen. So teleportieren sie sich beispielsweise zum Feind und verschwinden kurze Zeit später wieder. Alternativ verbessern sie kurzzeitig ihre Ausweichchance, um den gegnerischen Angriffen zu entgehen. Ganz anders spielt sich dagegen der Ritualist, der eher als eine Art Supporter angesehen werden kann. Ihm ist es als einzige Klasse möglich, hilfreiche Geister zu beschwören, er kann aber auch mit einigen Schadenszaubern aushelfen. Die Geister absorbieren u. a. einen Teil des der Gruppe zugefügten Schadens, erhöhen deren Rüstung oder verursachen Schaden. Die Schattenseite der Medaille: Die Geister sind immobil und an den Ort der Beschwörung gebunden. Doch gerade in einer Gruppe ist der Ritualist sehr wichtig – speziell im PvP.

Apropos PvP: Auch hier hat sich einiges getan. Neben den bisherigen Gilden gibt es ab sofort auch große Allianzen. Diese Gemeinschaften umfassen bis zu zehn Gilden und treten dann in so genannten Allianzkämpfen gegeneinander an. Natürlich geht es in den Arenen (es gibt einige neue) auch um die Ehre, doch erfolgreich geführte Schlachten haben noch weitere Nebeneffekte. Mitglieder einer siegreichen Allianz erhalten beispielsweise Waren von den Händlern zu einem niedrigeren Preis, NPC-Wachen eilen bei Kämpfen zur Hilfe und sogar die Herrschaft über bestimmte Teile und Städte des Landes ist möglich. Ein wahrhaft erhabenes Gefühl, wenn man durch eine Siedlung marschiert, die unter der Obhut der eigenen Allianz steht. Neben all den positiven Aspekten gibt es aber auch (immer) noch einige Kritikpunkte. So ist die Bewegungsfreiheit nach wie vor durch unsichtbare Barrieren eingeschränkt, was die Wirkung der Landschaften wieder etwas nach unten zieht. Auch das Handwerkssystem hätte eine kleine Überarbeitung vertragen können.

Wunderschöne Welten

Ein weiterer Malus ist die mangelnde Individualität der Spieler. Allein schon die Tatsache, dass es nur eine einzige Rasse gibt, schränkt die Vielfalt empfindlich ein. Auch sehen sich Rüstungen und Waffen zu ähnlich, sodass man nicht selten auf den ’Klon-Effekt’ am städtischen Marktplatz trifft. Ansonsten ist die Grafik jedoch wieder eine der großen Stärken des Spiels. Detailliert und liebevoll in Szene gesetzte Schauplätze, grandiose Kampf- und Zaubereffekte sowie aufwändige Wasserreflexionen und andere Schmankerl machen 'Guild Wars Factions' zum aktuell wohl schönsten Online-Rollenspiel. Hinzu kommt der malerische Soundtrack, der das Geschehen stets passend untermalt und auch aus einer Multimillionen-Dollar-Filmproduktion stammen könnte.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Also mich hat 'Guild Wars Factions' echt von den Socken gehauen. Anfangs war ich skeptisch, weil ich ein ’handelsübliches’ Add-on erwartet habe. Doch 'Factions' ist so viel mehr. Die umfangreiche Kampagne, zwei brillant ausgearbeitete Klassen und die interessante Story lassen mich momentan kaum noch los. Hinzu kommen die motivierenden Allianzkämpfe und die Fraktionsrivalität. Ja, alte Macken, wie der Mangel an Individualisierung und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, sind leider noch immer vorhanden. Dennoch ist 'Guild Wars Factions' ein erfrischender Ausflug in die Welt der Online-Rollenspiel, den man nicht verpassen darf. Zugreifen!

Überblick

Pro

  • umfangreiche Kampagne
  • zwei neue Spielklassen
  • hoher Wiederspielwert
  • flotter, packender PvP-Part
  • grafisch imposant
  • grandioser Soundtrack

Contra

  • beschränkte Bewegungsfreiheit
  • Mangel an Individualisierung
  • Charaktere bewegen bei Dialogen den Mund nicht

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