Test - F1 2001 : F1 2001
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Bei dieser Vielfalt der Möglichkeiten ist natürlich die Gefahr gross, dass vor allem Hobby-Mechaniker den Durchblick verlieren und lieber auf vorgegebene Einstellungen zurückgreifen. Um jedoch jedem Fahrer einen ersten Eindruck der Auswirkungen der jeweiligen Optionen zu vermitteln, gibt das Handbuch erste Tipps, wie die verschiedenen Kurventypen am besten zu fahren sind und welche Auswirkungen Änderungen am Wagen-Setup auf dessen Fahrverhalten haben. Um dies dann in der Realität auch austesten zu können, gibt es dafür den Modus 'Testtag'.
Steuerung
Für einen Formel Eins-Piloten ist wohl die wichtigste Frage, wie sich die Boliden denn so fahren - nun, erstaunlich gut! Mit ein Grund dafür, dass sich sowohl per Tastatur als auch Lenkrad nicht übel über die Pisten heizen lässt, ist der Umstand, dass ihr zum einen die Tastatur-Empfindlichkeit einstellen könnt und zum anderen auch die Geschwindigkeits-Sensibilität ändern könnt. Daneben unterstützt das Spiel verschiedene Pedalachsen und lässt den Fahrer sein Lenkrad optimal einstellen. Diese manuelle Konfiguration ist übrigens auch vor dem ersten Start zu empfehlen, da sich mit den Voreinstellungen kaum vernünftig fahren lässt. Wie sich ebenfalls sehr schnell zeigt, ist 'F1 2001' etwas actionlastiger als vergleichbare Formel Eins-Titel, was aber wirklich nur eingefleischte Simulations-Fans ein wenig abschrecken dürfte.
Die Schwierigkeit liegt also daher eher weniger darin, möglichst auf der Strecke zu bleiben - was mit ausgeschalteten Hilfen immer noch nicht leicht ist - als vielmehr in den gewählten Einstellungen bezüglich der Rennlänge, sowie der eingestellten Schwierigkeit des gegnerischen Fahrverhaltens. Weiter kann sich auch jederzeit das Wetter ändern, so dass ihr plötzlich über eine nassgewordene Piste rast. Schade ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass dann entweder die ganze Strecke nass oder trocken ist.
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Natürlich machen Rennen nur Spass, wenn auch die KI der Gegner stimmt: Erfreulicherweise verhalten sich eure Konkurrenten im Vergleich zu den vorangegangen Titeln erstaunlich clever. Dreher sind sehr viel seltener zu beobachten, zudem fahren eure Gegenspieler ziemlich fair und umfahren auch querstehende Autos. Selbst auf der höchsten Aggressivitätsstufe fahren sie euch nicht einfach über den Haufen oder schiessen euch bei irgendeinem dummen Manöver einfach ab. Lediglich in den Regenrennen fahren eure virtuellen Mitstreiter ziemlich vorsichtig, so dass es kein Problem sein sollte, diesen zu zeigen, wer den jetzt der Regenmeister ist.
Grafik und Sound
Optisch kann 'F1 2001' durchaus gefallen, auch wenn die Texturen der Umgebungsgrafik stellenweise etwas verwaschen wirken. Vor allem an Maschendrahtzäunen oder Bäumen am Streckenrand macht sich auch ein gewisses Pixelflimmern bemerkbar, dass sich durch Anti-Aliasing allerdings etwas vermindern lässt. Gut gemacht sind wiederum die Autos selbst, die ihren realen Vorbildern bis ins kleinste Detail nachempfunden wurden. Ebenfalls sehenswerte sind die vielen kleinen Effekte wie aufwirbelnder Sand am Streckenrand, sich bewegende Wolken und auch die permanenten Reifenabriebspuren, so dass ihr euren Verbremser auch eine Runde später noch bewundern könnt. Wer will, kann sich seine Bestleistungen oder groben Schnitzer auch nach dem Rennen in der Wiederholung noch einmal zu Gemüte führen.
Spätestens beim ersten Auffahrunfall bekommt ihr auch das Schadensmodell zu sehen, wobei allerdings nur wenige Schadensstufen auszumachen sind. Positiv ist hingegen wieder, dass sich diese auch wirklich auf das Fahrverhalten eurer Untersätze auswirken, so dass diese beispielsweise mit fehlendem Front- oder Heckflügel sehr viel schlechter und unberechenbarer zu fahren sind. Schön gemacht sind auch die Wetterwechsel, die euch die Entscheidung nicht leicht machen, ob jetzt Regenreifen angesagt sind oder nicht. Allerdings ist die Regengrafik etwas lasch ausgefallen: Weder Wasserlachen noch Gichtwolken sind zu sehen, von Reflexionen keine Spur.
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Sehr gut gelungen sind die verschiedenen Soundeffekte: Neben dem eigenen realistischen Motorgeheul könnt ihr jetzt auch eure Konkurrenten hören, was sicher dem Spielspass zugute kommt. Was fehlt, sind die Aussetzer beim Zurückschalten, was aber die sonst gelungene Umsetzung nicht sonderlich beeinträchtigt. Vor jedem Start stimmt euch zudem Kai Ebel auf das Rennen ein. Erfreulicherweise werdet ihr nicht ständig vom Boxenfunk zugequasselt und wer mag, kann sich auch noch den Sound von Chicane reinziehen.
Ohne nachgelieferten Patch scheint es in der Spiele-Branche allerdings nicht zu gehen, und so ist es auch hier: Besonders Inhaber von Force Feedback Lenkrädern sollen nach der Installation desselben auch endlich was spüren können, des weiteren sollen dann bis zu 22 menschliche Fahrer am Multiplayer-Spass teilnehmen können. Na, warten wir's ab.
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