Test - Command & Conquer 3: Kanes Rache : Kane rächt sich mit dem X360-Ring of Red?
- X360
GDI und Aliens haben das Nachsehen
Bei aller Konzentration auf die Bruderschaft von NOD kommt die GDI als Gegenpartei oder gar das Alienvolk der Scrin etwas zu kurz im Add-on. Denn innerhalb der Solokampagne spielt ihr nur auf Seiten von NOD. Das ist vor allem deshalb schade, da ihr so keine Möglichkeit habt, die coolen neuen Einheiten der GDI oder der Scrin auszuprobieren. Für jede Seite haben die Entwickler einige neue Truppentypen entworfen. Da wäre beispielsweise mit dem Zonenrüttler ein GDI-Panzer, der sich hervorragend für Angriffe auf Gebäude eignet. Nicht minder interessant ist das mit einer Strahlenkanone ausgestattete MARV, das selbst während einer Schlacht nebenbei noch Tiberium sammeln kann.
Bei der Bruderschaft gibt es mit dem Reckoner einen Mannschafts-BMT, der sich unter Beschuss in einen Bunker verwandeln kann. Der Reedemer ist dagegen ein riesiger Kampfroboter, der in einer eigenen Fabrik hergestellt werden muss. Alles in allem gibt es gut 30 frische Einheiten, dabei handelt es sich teils aber bloss um Anpassungen der bekannten Panzer und Soldaten. Ähnlich wie in 'C&C Generäle' fügt 'Kanes Rache' nun auch Unterfraktionen der drei großen Parteien ein, die bestimmte Fähigkeiten besitzen und sich somit schon merklich anders spielen. Hiervon profitiert besonders der Mehrspielermodus, der an taktischer Tiefe nochmals zulegt.
Kurzes Vergnügen
Die 13 Kampagnenmissionen sind gewohnt temporeich inszeniert und bieten typische 'C&C'-Kost. Mal müsst ihr einen Konvoi angreifen, mal den Abschuss einer Strahlenkanone in letzter Minute stoppen oder für einige Minuten eure Basis verteidigen. Viele Ereignisse sind dabei stark geskriptet, wodurch die eher wechselhafte KI nicht ganz so negativ auffällt. Trotz des recht schwankenden Schwierigkeitsgrades zwischen den einzelnen Einsätzen werden RTS-Profis die Kampagne in weniger als zehn Stunden durchgespielt haben - für ein Add-on zwar ok, trotzdem hätten wir uns etwas mehr Umfang gewünscht, gerade im Hinblick auf das gut geschnürte 'Command & Conquer 3'
Der neue Spielmodus 'Globalen Eroberung' der PC-Vorlage fehlt auf Xbox 360 - dieser konnte aber eh nicht so recht überzeugen. Es handelte sich den Versuch, Rundenstrategie und Echtzeitkämpfe miteinander zu kombinieren, was schon bei anderen Genrevertretern (etwa 'Empire Earth 3') gründlich daneben ging. Dafür bekommt ihr quasi als Ersatz in 'Kanes Herausforderung' mehrere Bonus-Missionen spendiert und könnt im 'Gefecht' gegen bis zu drei von der CPU gesteuerte Kontrahenten in Mehrspieler-artigen Partien antreten.
Wie schon 'Command & Conquer 3' kommt auch 'Kanes Rache' mit einem echten Multiplayer-Modus per Xbox Live daher. Bis zu vier Spieler stürzen sich in die Online-Gefechte. Die Schlachten liefen in unseren Testsessions meist ordentlich ab, hin und wieder kam es aber zu unschönen Lag-Anfällen. Grafisch gibt es wie schon im Vorgänger wenig zu bemängeln, einzig Besitzer von SD-TVs haben zuweilen Mühe, bei den kleinen Einheiten und den hektischen Gefechten die Übersicht zu behalten. Die vereinzelten Slowdowns und Tearings des Vorgängers wurden leider nicht ausgemerzt. Immerhin ebenfalls wieder mit an Bord ist die Unterstützung der Vision-Kamera: Ihr könnt in den Multiplayer-Runden nicht nur per Mikro mit euren Kontrahenten chatten, sondern die Mitspieler per Video-Übertragung auch sehen.
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