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Test - Bombshell : Halbes Diablo mit Aliens

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Man merkt recht schnell, dass Interceptor mit Bombshell größere Pläne hatte. Das sieht man unter anderem an den weitläufigen Levels, die stark an Diablo III erinnern – vor allem wenn ihr die Karte öffnet. Es gibt viele Wege, die ihr durch Erkundung aufdeckt, und geheime Ecken, in denen Nebenmissionen warten.

GamesweltLIVE - Sendung vom 29.01.2016
Heute bei #GamesweltLIVE: Final Fantasy Explorers, Bombshell und "Spiele bei denen Dennis und Robin ein ungutes Gefühl haben"

Rette mich, ich bin ein hilfloser Mann!

Die Nebenaufgaben sind allerdings uninspiriert und langweilig: Rette einen ängstlichen Soldaten, der sich verlaufen hat, finde Pflanzen und bringe sie zurück oder sammle Schriftrollen. Backtracking in seiner nervigsten Form. Da hilft es auch nicht, dass das Spiel sich über den Quatsch lustig macht. Die bereits erwähnten „Rollenspielelemente“ sind ebenfalls ein Witz. Ihr steigt im Level auf, indem ihr Aliens umnietet. Die Skill-Punkte könnt ihr dann für eine der vier Fähigkeiten oder drei passive Skills ausgeben. Recht schnell werdet ihr bemerken, dass von den vier Hauptfähigkeiten nur eine nützlich ist, da sie sich alle sehr ähneln.

Der Slide lässt euch über den Boden rutschen, der Mighty Punch über den Boden rutschen und zuschlagen, der Schild dient als Schutz und die Schwertfähigkeit ist wie der Mighty Punch mit einem Schwert, das viel Schaden anrichtet. Wieso sollte man noch die anderen Fähigkeiten nutzen? Vor allem da Bombshell bereits Rüstung hat, die als Schild fungiert. Die passiven Fähigkeiten sind Gesundheit, Rüstung und Energie, die ihr für die Hauptfähigkeiten benötigt. Wer nur Rüstung und Schwert verbessert, kann das Spiel problemlos durchspielen.

Hier gibt’s kein Loot, bitte gehen Sie weiter

Die Waffen fühlen sich größtenteils zwar gut an, vor allem die Shotgun mit dem affigen Namen Motherflakker, sie leiden aber ebenfalls an krassen Balanceproblemen. Ihr könnt euch an einem gewissen Zeitpunkt entscheiden, wie ihr die Waffe verbessern wollt. Wollt ihr größere Gegnergruppen besser kontrollieren oder heftige Attacken ausführen, die viel Munition verbrauchen? Entscheidet ihr euch zum Beispiel bei der Startwaffe namens Ion Maiden für mehr Schaden, kreiert ihr dadurch die beste Waffe im Spiel. So sieht es auch beim Raketenwerfer und der Shotgun aus. Diese Waffen sind so gut, dass es sinnlos ist, die Minigun oder den Flammenwerfer zu benutzen.

Da es kaum Loot gibt, ist es Zeitverschwendung, die Level zu erkunden. In den hübsch anzusehenden, aber nicht gerade vor Abwechslung strotzenden Arealen findet ihr nur Geld für Waffen-Upgrades, Munition und Med-Packs. Dabei würde Loot wie in Diablo Bombshell ordentlich aufpeppen, auch visuell. Ihre Rüstung bietet dafür so viel Potenzial. Bessere Schulterstücke würden toll aussehen, vielleicht ein Helm, der ein paar Werte verbessert, oder eine Abwandlung des Flammenwerfers, die ein Miniboss fallen lässt? Fehlanzeige

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Solider, aber zu teurer Top-down-Shooter

Bombshell ist meine erste große Enttäuschung des Jahres. Es ist zwar keine Katastrophe, da es als Top-down-Shooter genug zu bieten hat, um gelegentlich Spaß zu machen, aber aufgrund der fehlenden Tiefe kommt sehr schnell Langeweile auf. Die angepriesenen Rollenspielelemente sind kaum der Rede wert, die Story ist nur dann, wenn man auf klischeehafte B-Movie-Geschichten steht, ein kleiner Bonus und das Gameplay hat zu viele Design-Schwächen, um es mit der Konkurrenz aufzunehmen. Was bleibt, ist ein solider, jedoch überteuerter Twin-Stick-Shooter mit einem coolen Charakter, rockiger Musik und wuchtigen Waffen.

Überblick

Pro

  • hübsche Grafik mit netten Effekten
  • rockiger Soundtrack und gute Toneffekte
  • bis auf unwichtige Nebencharaktere glaubwürdige Synchronsprecher
  • ein Großteil der Waffen fühlt sich wuchtig an und bietet spaßige Upgrades
  • Bombshells Charakter hat Potenzial für weitere Auftritte in Spielen
  • große Level mit vielen Wegen zu unterschiedlichen Zielen
  • drei Bosskämpfe, die etwas mehr Taktik erfordern

Contra

  • Finishing Moves und Sprüche werden sehr schnell langweilig
  • völlig uninteressante Story, die unfreiwillig komisch sein kann
  • nervige Nebenmissionen, die sich wiederholen und viel Backtracking beinhalten
  • zu wenig Abwechslung in den Levels
  • Balancing-Probleme bei den Waffen
  • oberflächliche Rollenspielelemente, denen es deutlich an Tiefe fehlt
  • kein Loot in Form von neuer Rüstung oder Waffen-Upgrades, nur Munition, Med-Packs und Währung
  • drei von vier Fähigkeiten sind fast völlig nutzlos
  • kleinere Kameraprobleme
  • keine Rätsel oder Puzzles
  • für das, was geboten wird, ist der Preis viel zu hoch

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