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Test - ArmA 3 – Nachtest : Militärsimulation mit Ecken und Kanten

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Kriegsgeschichte in kleinen Happen

Zu all diesen Verbesserungen gesellt sich endlich eine vollständige Einzelspielerkampagne, die sich aus drei Teilen zusammensetzt. All diese Erweiterungen sind kostenlos und für jeden, der ArmA 3 besitzt, verfügbar. Im Oktober letzten Jahres erschien „Survive“, im Januar dieses Jahres „Adapt“ und seit Ende März ist der letzte Teil mit dem Namen „Win“ erhältlich.

In all diesen Kapiteln spielt ihr Korporal Ben Kerry, der am liebsten von der Insel Altis verschwinden würde. Wieso ihm die mediterrane, griechische Insel nicht gefällt, verraten wir euch aber nicht. Die Geschichte haut zwar niemanden aus den Socken, ist trotzdem aber ab und an spannend erzählt. Spielerisch hingegen erwartet euch nicht sonderlich viel. Nutzbare Fahrzeuge gibt es in der Kampagne kaum, das Hirn der KI-Soldaten setzt gerne mal aus und vor allem der Anfang der Kampagne spielt sich eher wie ein Tutorial.

Doch genau dafür eignen sich Teile der Kampagne wirklich gut. Hier könnt ihr rumprobieren, an der Steuerung schrauben und euch ohne Stress mit den Mechaniken vertraut machen. Ein weiterer Pluspunkt: Wer doch Gefallen an den Gefechten gegen die KI-Soldaten finden sollte und Interesse an einer relativ realistischen Geschichte hat, der darf sich auf eine lange Spielzeit freuen. Doch jeder, der mit ArmA 3 liebäugelt, sollte bedenken: Dies ist kein Battlefield 4, sondern eine authentische, sich sehr langsam spielende Militärsimulation. Die hat auch endlich einen größeren Fuhrpark, den ihr im Mehrspielermodus oder in von Spielern erstellten Erweiterungen nutzen könnt. Jets, Helikopter, Panzer und verschiedene Landfahrzeuge lassen kaum Wünsche offen.

Das Herzstück bleiben somit, wie nicht anders zu erwarten, der Mehrspielermodus und der umfangreiche Editor, der in den richtigen Händen zu Erweiterungen wie Wasteland oder Altis Life führen kann. Erst diese Missionen machen ArmA 3 interessant, und das nicht nur für Militärsimulationsenthusiasten, was Mods wie DayZ bewiesen haben. Wenn euch ein Freund verrückte Geschichten erzählt, die er in ArmA 3 erlebt hat, und euch davon überzeugen will, es ebenfalls zu kaufen, dann müsst ihr euch darauf einstellen, in den ersten paar Stunden mit viel Frust zu kämpfen. Wer aber ausdauernd ist und Zeit investiert, auf den wartet am Ende des Regenbogens ein goldener Topf voller Münzen.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski

Es ist nicht gerade einfach, sich mit einem Spiel wie ArmA 3 anzufreunden. Viele Hürden stehen im Weg, die der durchschnittliche FPS-Spieler erst mal überwinden muss, um überhaupt einen Hauch von Spaß zu haben. Sei es die kompromisslose Menüsteuerung in und außerhalb des Spiels oder die Steuerung an sich, die beinahe jede Taste einer Tastatur belegt. Der Einstieg ist schwer und kann einen ArmA-3-Käufer sogar völlig überfordern. Vor allem wenn er sich das Tutorial ansehen möchte, das einem Buch gleicht. Spieler allerdings, die etwas Erfahrung in DayZ gesammelt haben, werden sich schneller mit einigen Elementen der Steuerung anfreunden können.

Unter dieser harten Schale steckt eine Militärsimulation, die enorm viel zu bieten hat, wenn ihr euch darauf einlasst. Das Herzstück ist hierbei der Mehrspielermodus, der von der Community jeden Tag mit frischen und interessanten Erweiterungen versorgt wird. Jetzt könnt ihr all die spannenden Missionen, wie zum Beispiel Wasteland, Altis Life und DayZ, sogar nahezu flüssig sowie Lag-frei genießen. Hier hat Bohemia Interactive ordentlich nachgebessert. Neue Fahrzeuge und Waffen erweitern den Fuhrpark und das Arsenal und bringen deutlich mehr Abwechslung ins Spiel. Eine Einzelspielerkampagne ist nun ebenfalls mit dabei. Leider ist sie spielerisch uninteressant und dient eher als etwas weniger langweiliges Tutorial. ArmA hat schon immer viele Spieler durch seine Komplexität abgeschreckt. Erst Mods wie DayZ haben diese Militärsimulationen zugänglicher gemacht. Bei ArmA 3 verhält es sich nicht anders. Wer aber bereit ist, am Anfang viel Frust in Kauf zu nehmen, die oben genannten Hürden nimmt und im Server-Browser auf Erkundungstour geht, der könnte schnell mal für mehrere Hundert Stunden in ArmA 3 verschwinden.

Überblick

Pro

  • gigantisches Terrain ...
  • recht spannend erzählte und lange Kampagne ...
  • große Auswahl an Waffen und Fahrzeugen
  • mächtiger Editor
  • wirkt authentisch
  • fantastisches Konzept mit viel Potenzial
  • sehr realistische Waffenklänge
  • ansehnliche Grafik

Contra

  • ... das leblos und öde wirkt
  • ... die aber spielerisch uninteressant ist
  • Menüsteuerung
  • umständlich und verschachtelt
  • Tutorial nur in Textform

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