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Test - Advance Wars : Advance Wars

  • GBA
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Advance Wars
Heisse Action in sibirischer Kälte.

Ihr seid nicht allein
Herzstück des Spiels ist natürlich der 'Kampagnen'-Modus, in dem ihr Level für Level bestehen müsst. Hier seid ihr nicht etwa allein unterwegs, sondern es steht euch ein Kommandant zur Seite. Später könnt ihr sogar entscheiden, wen ihr wollt. Dies ist auch wichtig, denn jeder der Kommandanten hat seine Vor- und Nachteile. Einige sind besser im Fernangriff, andere dafür beweglicher, gewisse Kommandanten beherrschen mehr die Defensive, andere mehr die Offensive. Da ihr den meisten Kommandanten zunächst im Kampf gegenübersteht, werdet ihr deren Fähigkeiten also am eigenen Leib zu spüren bekommen. Ausserdem besitzt jeder Kommandant über eine Spezialfähigkeit, die aber zuerst ein paar Runden aufgeladen werden muss, bevor er sie einsetzen kann. Zum Beispiel kann Kapitän Olaf einen kurzzeitigen Schneesturm heraufbeschwören, was euch das Vorankommen erschwert. Für Abwechslung und Motivation sorgt des weiteren, dass die Kommandanten sich gegenseitig kennen, teilweise eine gemeinsame Vergangenheit haben und daher auf dem Schlachtfeld nicht mit interessanten Dialogen und fiesen Sprüchen sparen.

Für Anfänger und Profis
Ihr seht schon: Die genanten Details sind nur ein Teil der taktischen Feinheiten von 'Advance Wars' - wollte man alle Raffinessen beschreiben, würde dies den Umfang dieses Reviews bei weitem sprengen. Es ist einfach beeindruckend, was für eine Spieltiefe in diesem Modul steckt. Und das Geniale dabei: Erfahrene Strategiespieler kommen voll auf ihre Kosten und können mit viel Taktik agieren - aber auch Anfänger dieses Genres werden begeistert zocken, denn so gut wie alle Finessen werden im hervorragenden Training und teils auch in der Kampagne selbst nochmals erläutert. Ausserdem kann man jederzeit genaue Informationen zu der jeweiligen Einheit mit ihren Stärken und Schwächen, ihrem Angriffsradius und Bewegungsraum einblenden lassen. In diesem Zusammenhang muss man auch die deutsche Übersetzung loben, die absolut verständlich und trotzdem gut und witzig geschrieben ausgefallen ist. Allerdings muss man bemerken, dass der Schwierigkeitsgrad in späteren Missionen recht hoch und vereinzelt etwas frustrierend ausgefallen ist - zumindest für Leute, die sich noch nicht so sehr mit dem Strategie-Genre auseinandergesetzt haben. Denn die Computer-KI ist äusserst stark und geht sehr clever vor, wobei sie perfekt die Umgebung sowie die Stärken und Schwächen der einzelnen Einheiten mit einbezieht. Dabei geht der vom Computer gesteuerte Feind sehr schnell vor, wenn er denn an der Reihe ist, so dass die Wartezeiten auf ein Minimum reduziert sind. Trotzdem bleibt das Spiel stets fair und durchaus zu bewältigen.

Advance Wars
Zu jeder Einheit lassen sich detaillierte Informationen abrufen.

Viel Bonusmaterial
Wer das Training durchgestanden und auch schon die Kampagne erfolgreich absolviert hat, muss 'Advance Wars' jedoch noch längst nicht weglegen, denn das Spiel bietet noch einiges mehr an Spieldauer. So sollte man allein die Kampagne mehrmals durchspielen, um alle Levelverzweigungen zu Gesicht zu bekommen. Ausserdem kann man versuchen, sowohl in der Kampagne als auch im Training die Level-Abschlussbewertung zu verbessern. Je nachdem, wie gut ihr abschneidet, erhaltet ihr eine bestimmte Anzahl Münzen. Mit diesen könnt ihr dann in einem Shop allerlei Goodies wie neue Karten und Kommandanten kaufen. Weiter könnt ihr einen Blick in die Statistiken werfen oder freigespielte Karten und somit Levels zocken. Insgesamt umfasst das Spiel übrigens 114 Karten - eine beeindruckende Zahl. Wem das noch nicht reicht, der kann sogar seine eigenen Karten entwerfen und abspeichern. Überhaupt ist das Speichersystem sehr komfortabel. Neben den ganzen Statistiken, freigespielten Levels, gekauften Boni und selbst gebastelten Karten könnt ihr auch mitten in einem Level jederzeit abspeichern und dort später weiterzocken - dies ist auch sehr praktisch, wenn ihr verschiedene Taktiken ausprobieren wollt. Einziger Wermutstropfen: nur gerade ein Spielstand, beziehungsweise eine Spieler-Data lässt sich sichern.

Genialer Mehrspieler-Spass
'Advance Wars' macht schon alleine tierisch Spass, ist hochgradig süchtig machend und bietet Unterhaltung für Wochen, wenn nicht sogar Monate. Allerdings kann das mit dem Mehrspielermodus sogar noch getoppt werden, da dieser keine Wünsche offen lässt. Am komfortabelsten ist es natürlich, wenn jeder der bis zu vier menschlichen Mitspieler einen Game Boy Advance und ein 'Advance Wars'-Modul besitzt. Denn so kommt ihr in den Genuss aller Karten, Optionen und Animationen. Doch auch wenn ihr zusammen nur ein Modul besitzt, machen die damit möglichen Multiplayer-Schlachten noch viel Spass. Allerdings finden sich hier einige Einschränkungen - so braucht ihr euch nicht mehr um Treibstoff und Munition zu kümmern, ihr könnt keine Informationen mehr zu den Einheiten abrufen und die Einstellungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Bei all diesen Mehrspieler-Modi kommt natürlich hinzu, dass die Spieler, die gerade nicht an der Reihe sind, leider nichts machen können, ausser auf den Bildschirm und ihre Einheiten zu schauen. Daher ist ein vorhandener dritter Mehrspielermodus der beste: Hier braucht ihr nur gerade ein Modul und ein Game Boy Advance und kommt trotzdem in den Genuss von allen Schmankerln des Singleplayer-Modus. Der Trick dabei: Ist ein Spieler mit seinen Zügen zu Ende, gibt er einfach den Game Boy Advance an den nächsten Spieler weiter, der dann seine Truppen bewegt, und so weiter. Eine geniale Sache, zumal sich die anderen Spieler während dieser Zeit mit etwas anderem beschäftigen können.

Advance Wars
Orange Star will eine Stadt besetzen.

Zweckmässige Präsentation
Nicht nur spielerisch orientiert sich 'Advance Wars' an klassischen rundenbasierten Strategiespielen, sondern auch optisch. So sind die Karten recht einfach und sehr zweckmässig gestaltet - ein einfach gezeichnetes Icon für die jeweilige Einheit und für die Umgebung muss reichen. Immerhin sind einige kleinere Animationen wie zum Beispiel Lichter in der Stadt zu sehen. Auch der Split-Kampfscreen reizt wohl kaum die Hardware des Game Boy Advance aus, sieht aber hübsch aus und langweilt nicht. Dazu kommen einige hübsche Effekte im Intro und wenn die Kommandanten ihre Spezialmanöver loslassen. Ebenfalls sehr übersichtlich sind die Menüs designt, so dass ihr keine Probleme haben werdet, euch zurechtzufinden. Ihr solltet euch ausserdem nicht vom Figurendesign und den Animationen der Kommandanten abschrecken lassen - diese sind in einem kindlichen japanischen Anime-Stil gehalten, was aber sehr gut zur bunten Gesamtpräsentation passt und keineswegs stört.

Soundtechnisch bewegt man sich ebenfalls in guter, aber keineswegs überragender Höhe. Die Hintergrundmelodien sind unterhaltsam komponiert und klingen nach einer Mischung aus Comic-Musik und Marschmusik mit Ohrwurm-Potential. Allerdings wiederholen sich die Melodien recht bald. Auch die Soundeffekte sind nicht gerade sonderlich auffällig oder in grossem Umfang vertreten, was aber bei so einem Strategiespiel ja auch nicht so wichtig ist. Ausserdem bleibt noch anzumerken, dass auf Sprachausgabe komplett verzichtet wurde - die Dialoge laufen also nur in geschriebenem Text ab.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Advance Wars' hat Nintendo ein echtes Meisterwerk geschaffen, das sowohl Strategie-Neulinge als auch Experten des Genres lange Zeit fesseln kann. Das Spielprinzip wird einem perfekt erklärt und bietet eine beeindruckende Tiefe. Dazu kommt eine hübsche Präsentation, ein genialer Mehrspieler-Modus und ein riesiger Umfang, so dass alle GBA-Besitzer ohne Strategie-Allergie unbedingt zugreifen müssen. Dieser Titel ist eines der besten GBA-Spiele überhaupt und allein schon ein Grund für den Kauf des neuen Handhelds.  

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