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Test - 1944: Winterschlacht in den Ardennen : 1944: Winterschlacht in den Ardennen

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Diese Details können über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Wahl zwischen vier Schwierigkeitsgraden führt auch Einsteiger zu Erfolgserlebnissen, obwohl selbst auf der leichtesten Stufe mancher Einsatz recht happig ist.

Fehler der Vergangenheit

Bis hierhin kann man den Entwicklern eigentlich nur Lob entgegenbringen. Das historische Fundament stimmt, die Detailliebe ist enorm und auch die taktischen Möglichkeiten sind ebenso zahlreich wie sinnvoll umsetzbar. Ein tolles Spiel also, oder? Wenn da nur nicht diese dummen Schnitzer wären, die bereits bei 'D-Day' an der finalen Wertung knabberten. Das fängt bereits mit der Wegfindung der Einheiten an, die stellenweise immer noch zum Haareraufen anregt. Es kommt nicht gerade selten vor, dass ein eigentlich mächtiger Verband von Panzerfahrzeugen sich plötzlich unnötig aufspaltet und dummerweise direkt durch die feindliche Abwehrstellung tuckert. Diese wollten wir doch eigentlich mit geballter Feuerkraft von der Seite her ausschalten. Ärgerlich. Auch die KI hat manchmal einige Aussetzer. Warum ziehen sich beispielsweise Infanteristen unter Panzerbeschuss nicht einfach zurück, anstatt weiter blind auf die Angreifer loszugehen? Insgesamt agieren die computergesteuerten Einheiten jedoch ganz passabel.

Eine weitere Schwäche liegt ganz klar in der mageren Präsentation. Die lieblosen Ingame-Sequenzen und Missionsbriefings lassen kaum Atmosphäre aufkommen, sodass die einzelnen Einsätze allesamt etwas steril und kühl wirken - trotz hohen Anspruchs und guten Designs. Spiele wie 'Act of War' zeigen, wie man es besser macht. Irgendwie hat man ständig das Gefühl, eine Art Add-on von 'D-Day' ohne große Neuerungen vor sich zu haben. Warum kann man noch immer nicht mit Doppeldruck der Gruppentaste den entsprechenden Trupp in die Ansicht zentrieren?

Multiplayer-Fans bekommen zwar genügend Material geboten, doch allzu umfangreich ist dieser Part nicht gerade. Drei Spielmodi für maximal gerade mal vier Hobbystrategen ist im Vergleich zur Konkurrenz etwas mager. Die mitgelieferten Karten machen allerdings einen guten bis sehr guten Eindruck und sorgen für ebenso packende wie spaßige Partien.

Das geht doch besser

Neben den spielerischen Parallelen weckt auch die Grafik so manche Erinnerung an die inoffiziellen Vorgänger. Die verwendete 3D-Engine ist zwar nicht ganz auf der Höhe der Zeit, präsentiert das Geschehen jedoch mit tollen Kampfeffekten. Besonders die schicken Explosionen und die aufspritzende Erde bei einschlagenden Geschossen sind einen genaueren Blick wert. Die Einheiten sind detailliert in Szene gesetzt, wirken aber aus nächster Nähe etwas verwaschen. Auch manche Umgebungs- und Fahrzeugtextur könnte etwas mehr Feinschliff vertragen. Die größten Bauchschmerzen im Bereich der Optik bereiten jedoch die Schatten. In unserer Testversion kam es vermehrt zu unschönem Flackern und grobem Aufpixeln - trotz Maximalstufe bei allen Details und Optionen. Der Sound präsentiert sich nur knapp über dem Durchschnitt. Während die Musikstücke und Effekte noch zu gefallen wissen, zerstören die lustlos wirkenden Sprecher jeden Funken von Atmosphäre. Und warum spricht die Dame im Tutorial ausschließlich auf Englisch?

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Hach, es tut einem in der Seele weh, wenn man sieht, dass ein prinzipiell tolles Spiel so viel Potenzial verschenkt. Das Missionsdesign ist sehr gelungen, der historische Tiefgang enorm und auch die taktischen Möglichkeiten lassen jeden Hobbystrategen vor Freude jauchzen. Umso ärgerlicher, dass unnötige Schnitzer bei der KI, Wegfindung und Steuerung dem Spiel dermaßen den Wind aus den Segeln nehmen. Der Multiplayer-Part ist ein netter Bonus, mehr aber auch leider nicht. Schade, man hätte so viel mehr aus '1944: Winterschlacht in den Ardennen' machen können. Am Ende bleibt 'nur' ein herausforderndes und vielschichtiges Strategiespiel, an dem vor allem Fans der Vorgänger ihre Freude haben werden. Alle anderen greifen lieber zur ausgereifteren Konkurrenz.

Überblick

Pro

  • gutes Missionsdesign
  • tolle Schlachteneffekte
  • taktischer Tiefgang
  • zahlreiche Vorgehensmöglichkeiten

Contra

  • teils dämliche KI
  • Wegfindungsprobleme
  • Schatten- und Texturschwächen
  • Multiplayer-Part etwas mager

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