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Test - Wii Schach : Königsmord im Spargang

  • Wii
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Weiß und Schwarz

Da es für eine anspruchsvolle Schachpartie viel Übung braucht und nicht immer ein menschlicher Mitspieler vorhanden ist, sind Schachcomputer und Schachsimulationen für PC und Konsolen seit jeher äußerst beliebt sowie zahlreich. Mit ’Wii Schach’ alias ’Wii Chess’ hat es dann auch ein Vertreter auf Nintendos aktuelle Konsole geschafft, und das immerhin zu einem niedrigen Preis im Vergleich zu anderen Spielen. Allerdings können wir schon vorwegnehmen, dass ’Wii Schach’ ein Vergleich nicht sehr gut tut: Der Titel kommt äußerst spartanisch daher – sowohl in puncto Umfang als auch bei der Präsentation. Wo viele andere Schachprogramme etwa mit hübschen 3D-Spielbrettern, aufwändigen Figurenanimationen, vielfältigen Optionen und individuell gestalteten CPU-Gegnern auftrumpfen, bleibt das Wii-Spiel geradezu minimalistisch.

Ihr müsst euch somit mit einer arg schlichten 2D-Grafik begnügen: Sowohl Spielbrett als auch Figuren sind in 2D gehalten und selbst das Ziehen der Figuren wurde im Grunde nicht animiert. Kein Kontrahent lässt sich blicken, keine atmosphärischen Details abseits des Bretts sind zu sehen und nicht einmal das Spielmenü sieht hübsch aus. Ihr könnt zwar verschiedene Brett-Designs wählen und weitere freispielen, mehr machen diese aber auch nicht her. Ebenso spärlich die Modi-Auswahl: Alleine könnt ihr gegen den Computer antreten, wobei zehn Schwierigkeitsgrade zur Verfügung stehen. Habt ihr einen Mitspieler zur Hand, dürft ihr natürlich gegen diesen antreten. Einen Lichtblick gibt es aber doch: Tatsächlich hat es ein Online-Modus ins Spiel geschafft, ihr dürft also im Internet gegen Kumpels oder unbekannte Wii-Besitzer antreten. Turniere oder Sonstiges gibt es nicht, auch kein Lernprogramm bzw. Anfänger-Tutorial. Selbst die Anleitung dürfte Schach-Einsteigern zu wenig sein. Eine Zeitlimitfunktion inklusive Blitzschach gibt es nur in Zwei-Spieler-Partien. Wenigstens dürft ihr gespielte Matches für spätere Analyse-Replays speichern.

Wenig geboten

Konsequent: Ähnlich sparsam wie der Umfang, die Präsentation und die Optionsmöglichkeiten ist auch die technische Seite von ’Wii Schach’ ausgefallen. Ärgerlicherweise haben die Entwickler sogar darauf verzichtet, eine komfortable Steuerung umzusetzen: Ihr müsst die Spielzüge Feld für Feld mit dem Digi-Kreuz der Wiimote (oder des Classic-Controllers) vornehmen, eine komfortable Bewegungserkennung ist nicht vorhanden. Dafür rüttelt die Wiimote hin und wieder – warum auch immer. Ähnlich enttäuschend der Sound, der euch mit einer grausamen Fahrstuhlmusik, öden Soundeffekten und verrauschten Wiimote-Klängen nervt. Bei den ganzen Schwächen kann man fast übersehen, dass die eigentliche Spielstruktur aber durchaus zu gefallen weiß: Das Schach-Gameplay funktioniert natürlich auch auf der Wii gut, ihr dürft euch immerhin gegen CPU-Gegner passable Tipps geben lassen und auch mal einen Zug zurücknehmen. Außerdem geht die KI in Ordnung. Sie basiert auf Loop Express, eine modifizierte Version der Loop-Engine, die bei der Weltmeisterschaft im Computerschach vergangenen Jahres den dritten Platz belegen konnte. Und tatsächlich verrichtet sie auf allen Schwierigkeitsstufen überzeugend ihren Dienst. 

Fazit

von David Stöckli
Der Klassiker Schach ist ein grandioses Spiel – wer auf Wii eine passende Simulation sucht und auch mal alleine gegen die CPU spielen will, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Im Vergleich zu anderen Computerumsetzungen des Brettspiels bietet die Wii-Variante aber einfach zu wenig und eine geradezu erschreckend lieblose Präsentation.

Überblick

Pro

  • akkurate Schachsimulation
  • verschiedene Schwierigkeitsgrade
  • gute CPU-KI
  • Zugtipps und Speichermöglichkeit
  • Online-Modus

Contra

  • spartanische Aufmachung
  • schwache Technik
  • kein Tutorial oder Einsteigertipps
  • keine Bewegungserkennung
  • mieser Sound

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